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0823 - Der Kampf um die IRONDUKE

Titel: 0823 - Der Kampf um die IRONDUKE
Autoren: Unbekannt
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wiederherzustellen. Aber die Soldaten gehorchten Nenniakhs Befehl: keiner der Empfänger wurde eingeschaltet.
    In der Nähe des Ausgangs waren Wände und Boden noch immer kochend heiß. Aber sie glühten wenigstens nicht mehr. Auf Nenniakhs Befehl schlossen die Soldaten ihre Schutzmonturen und nahmen die Klimatisierung in Betrieb. Unmittelbar vor dem Ausgang hielten sie an. Nenniakh erteilte kurze Anweisungen. Die Soldaten wurden angewiesen, aus dem Gang hinauszustürmen und den Gegner direkt anzugreifen. Huatl selbst übernahm die Führung. Fünf Mann blieben zurück, um den Angreifern aus der Deckung des Ganges heraus Feuerschutz zu geben.
    Huatl versuchte einen letzten Einwand.
    „Was du vorhast, ist Wahnsinn", sagte er. „Sie werden uns in Asche verwandeln, bevor wir zehn Schritte weit kommen."
    „Oder wir sie", war Nenniakhs Antwort.
    Dann begann der Angriff.
    Wie Projektile schossen die Soldaten aus der halb zerstörten Gangmündung hervor. Nenniakh hatte den Helm wieder geöffnet und gab ein markerschütterndes Gebrüll von sich.
    Für Huatl war dies alles wie ein Alptraum. Er rannte, weil die anderen rannten. Er schrie, weil Nenniakh schrie. Aber es war nicht der Kampfeseifer, wie bei Nenniakh, sondern die Angst, die ihn dazu trieb.
    Sein Blick fraß sich an der finsteren Gangmündung fest, hinter der der Gegner lauerte. Jede Sekunde mußte das tödliche Feuer daraus hervorbrechen.
    Huatl hatte zu schießen begonnen. Wütende, kurze Schüsse fauchten zu der finsteren Öffnung hinüber. Ein paar Augenblicke lang sah es tatsächlich so aus, als wollten die Terraner sich einschüchtern lassen. Dann aber erwiderten sie das Feuer. Nenniakhs Gebrüll endete mit einem spitzen Schrei. Der massige Körper des Truppführers drehte sich um die eigene Achse. Ächzend ging Nenniakh zu Boden.
    In diesem Augenblick reagierte Huatl, wie es der Instinkt ihm eingab. Mit einer einzigen Bewegung riß er sich den Helm herunter. Wild gellte sein Befehl: „Angriff einstellen!"
    Die Sekunde war günstig gewählt. Die Soldaten waren Nenniakh nur unwillig gefolgt. Nenniakh war ausgeschaltet, er konnte keine Befehle mehr geben. Die Leute gehorchten sofort. Sie blieben stehen.
    Unsicher blickten sie eine Zeitlang zu der finsteren Gangmündung hinüber, aus der nur dieser eine Schuß gefallen war. Dann kehrten sie um und gingen hastig in die Deckung des eingestürzten Korridors zurück. Nenniakh wurde aufgenommen und mitgeschleppt. Er war nicht tot, nur verwundet.
    Huatl fühlte sich wie im Traum. In seiner Todesangst hatte er mit dem Leben bereits abgeschlossen.
    Aber der Tod war an ihm vorbeigegangen. Die Terraner waren nicht blutdürstig, wie sie meist geschildert wurden. Sie hatten sich damit begnügt, den Angriff abzuwehren. Und der eine Schuß, der von ihrer Seite gefallen war, hatte nicht getötet, sondern nur verletzt.
    Geistesabwesend stolperte Huatl über die heißen Trümmerstücke. Er merkte nicht, daß die vor Hitze flimmernde Luft ihm Haut und Haare versenkte. Er fragte sich, warum er vorhin den Helm geöffnet hatte, bevor er seinen Befehl gab. Die Soldaten hätten ihn auch über Helmfunk verstanden. War es die unterbewußte Gewißheit gewesen, daß die Terraner Übersetzungsgeräte besaßen und ihn verstanden?
    Die Hoffnung, daß sie aufhören würden zu schießen, wenn sie hörten, daß der Befehl zum Rückzug gegeben wurde?
    Er wußte es nicht.
    Er hatte richtig gehandelt, wenn auch ohne Überlegung.
    Das allein zählte.
    Sie legten Nenniakh zu Boden, nachdem sie in kühlere Zonen gelangt waren. Er war an der Schulter verletzt. Er hatte starke Schmerzen, aber seine Verwundung war keine solche, die ein halbwegs tüchtiger Arzt nicht wieder hätte heilen können. Huatl ließ sich ein Funkgerät geben und rief Muratoch an. Er schilderte die Ereignisse der letzten Minuten. Abschließend sagte er: „Wenn du mir ein Übersetzungsgerät schickst, in dem die Sprache der Terraner aufgezeichnet ist, dann gehe ich zu ihnen und handle einen Waffenstillstand mit ihnen aus."
    „Die Terraner haben ebenfalls solche Geräte", bemerkte Muratoch.
    „Ich weiß es, Kommandant. Aber ich möchte nicht auf ihre Technik angewiesen sein, wenn ich mit ihnen spreche."
    Aus dem Tonfall, in dem Muratoch antwortete, schloß Huatl, daß dem Kommandanten seine Erklärung gefallen hatte.
    „Ich schicke dir einen Übersetzer, Huatl", sagte Muratoch. „Und ein klimatisiertes Transportgerät, mit dem Nenniakh zurückgebracht werden kann. Du
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