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0823 - Der Kampf um die IRONDUKE

Titel: 0823 - Der Kampf um die IRONDUKE
Autoren: Unbekannt
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passiert. Aber Leute deiner Art denken eben immer so eingleisig, daß einer, der sich in der Trickkiste ein wenig auskennt, leichtes Spiel mit ihnen hat."
    Veyto wirkte erleichtert, daß Grukel den Vorfall nicht ernster nahm.
    „Schimpf nur immer zu!" reagierte er. „Aber auch Leute meiner Art können lernen."
    „Ich hoffe es", bemerkte Grukel.
    Dann rief er nach Mara Avusteen. Aber Mara meldete sich nicht. Sie hatte sich tief in das Innere ihres privaten Bewußtseinsbereichs zurückgezogen. Von den Grenzen des Bereichs gingen keinerlei Impulse aus. Es war, als sei Mara nicht mehr vorhanden.
    „Ich würde vorschlagen, sie in Ruhe zu lassen", meldete sich Nebort Alcotes in seiner fast unterwürfigen Art. „Ich glaube, daß ihr der jüngste Vorfall eine ernste Lehre war. Sie wird sich nicht mehr gegen uns stellen."
    „Das ist ein großes Wort, Nebort", mahnte ihn Grukel. „Woher nimmst du die Gewißheit?"
    Nebort Alcotes antwortete nicht sofort. Aber als er es tat, da schwang in seinen Gedankenimpulsen eine innere Wärme mit, die Grukel überraschte.
    „Von Gewißheit ist keine Rede", erklärte er. „Aber meine Hoffnung geht dahin, daß Mara endlich erkannt hat, auf welche Seite sie gehört."
    Mara selbst verfolgte den Gedankenaustausch, indem sie in rascher Folge, aber jeweils nur für die Dauer einer Millisekunde, mentale Fühler ausstreckte und die Überlappungszone der Bewußtseine abtastete. Auch sie bemerkte die Wärme in Nebort Alcotes' Ausdruck. Diese Erkenntnis setzte einen ungewöhnlichen Denkprozeß in Gang.
    Es war richtig: sie allein wäre für die Vernichtung der sublunaren Anlagen verantwortlich gewesen, wenn sie ihr Vorhaben wirklich hätte durchführen können. Sie konnte sich unschwer ausmalen, daß die Explosion allen Beteiligten den Tod gebracht hätte.
    War es aber sinnvoll um der Liebe willen nicht nur den eigenen, sondern auch den Tod des Geliebten zu riskieren?
    Sie konnte nicht für sich in Anspruch nehmen, daß sie die Folgen ihres Vorhabens nicht gekannt hätte.
    Sie hatte Raphaels Warnung ebenso vernommen wie die anderen sechs Mitbewußtseine.
    Wie also mußte ihr Verhalten charakterisiert werden. Als das einer Wahnsinnigen!
    Diese Einsicht wirkte wie ein Schock. Mara Avusteen erkannte daß sie tatsächlich am Rande des Irrsinns war. Durch den Trotz, mit dem sie sich eingeredet hatte, sie habe ein Recht darauf, ihre eigenes Leben zu führen, war sie zu Handlungen verleitet worden, die sich durch nicht und vor niemand rechtfertigen ließen.
    Es waren zuviel der Gedanken, die auf einmal auf Mara zustürmten. Sie erkannte, daß sie falsch gehandelt hatte. Sie würde Gleiches nie wieder tun.
    Aber mit all den Überlegungen, die es in diesem Zusammenhang anzustellen galt, würde sie sich erst später befassen. Sie war müde. Sie brauchte Ruhe.
     
    *
     
    Als Xehmer-Naad Muratochs Bericht erhielt, da wußte er zwar, was er zu tun hatte. Aber er berief trotzdem eine Sitzung seines Stabes ein. Es war immer besser, wenn eine so wichtige Entscheidung sich auf die Weisheit mehr als nur eines Mannes stützte.
    Die Stabsitzung allerdings wurde für Xehmer-Naad zur großen Enttäuschung. Er selbst hatte die Meldung, daß sich ungeachtet aller Macht, die die Kleine Majestät ausübte, feindliche Terraner auf Luna befanden, gefaßt hingenommen.
    Dagegen war Bajraktosch, der Experte, völlig aus dem Gleichgewicht geworfen worden.
    „Es kann nicht sein - es kann einfach nicht sein!" murmelte er dauernd vor sich hin.
    Sein Weltbild war erschüttert. Die Erkenntnis, daß etwas eingetreten war, was aufgrund alles einschlägigen Wissens eigentlich unmöglich zu sein hatte, blockierte sein Denkvermögen. Und da der Weiseste unter ihnen derart hilflos war, zogen es auch die übrigen Experten vor, Hilflosigkeit an den Tag zu legen.
    Xehmer-Naad mußte also seine Entscheidung doch alleine treffen. Er befolgte die Vorschriften des Protokolls, indem er die Kleine Majestät über sein Vorhaben in Kenntnis setzte. Er hätte viel lieber die Kleine Majestät - oder besser noch: CLERMAC - um Rat in dieser Angelegenheit gebeten. Aber er wußte, daß er nicht zögern durfte. Die Sache duldete keinerlei Aufschub.
    Der Bordrechner ermittelte die Einzelheiten des Planes, nachdem Xehmer-Naad ihm den Rahmen vorgegeben hatte. Die Punkte, an denen die Einheiten der Flotte auf der Oberfläche von Luna niederzugehen hatten, wurden festgelegt. Die Daten wurden den Kommandanten der Schiffe übermittelt.
    Dann gab Xehmer-Naad
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