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0823 - Der Kampf um die IRONDUKE

Titel: 0823 - Der Kampf um die IRONDUKE
Autoren: Unbekannt
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antwortete er: „Es widerstrebt mir zu töten und zu vernichten."
    „Und wen lassen Sie Ihre Dreckarbeit verrichten?"
    Athosien senkte den Blick. In dieser Sekunde sah er wirklich nicht sehr selbstbewußt aus.
    „Von Ihrem Standpunkt aus haben Sie natürlich recht", antwortete er. „Sie feuern aus allen Rohren, während ich mich hinter einem Vorhang aus Humanität verstecke. Ich glaube nicht, daß Sie mich verstehen können. Mein Auftrag ist von ES. Bei allem, was ich tue, bin ich auf ES angewiesen. Ich bin sicher, daß ich meinen Auftrag ausführen kann, ohne dabei töten zu müssen."
    „Und woher nehmen Sie diese Sicherheit?" fragte Bull.
    „Sie ist da. Ich weiß, daß es so kommen wird."
    „Nehmen Sie die Sache mit der IRONDUKE. Sie wollen mit dem Schiff nach Goshmos Castle fliegen.
    Ich habe Sie schon einmal gefragt: glauben Sie, daß die Hulkoos Sie auch nur zweitausend Kilometer weit kommen lassen werden, bevor sie das Feuer eröffnen?"
    Athosien schüttelte den Kopf.
    „Das ist genau dasselbe Problem. Ich weiß, daß ich durchkommen werde. Vielleicht jetzt nicht, aber auf jeden Fall noch rechtzeitig für die Evakuierung."
    Roi Danton mischte sich ein.
    „Was geht eigentlich auf Goshmos Castle vor? Mit welcher Art Vorbereitungen sind Ihre Genossen beschäftigt?"
    „Man bereitet die Teilung des Planeten vor", antwortete Grukel Athosien so beiläufig, als seien seine Gedanken ganz woanders.
    „Die Teilung?" echote Bull überrascht. „Ich dachte, Sie wollten die Mucierer evakuieren!"
    Athosien sah ihn einigermaßen verblüfft an. Dann erst begriff er das Mißverständnis. Er lachte.
    „Nicht diese Art von Teilung. Ich meine eine andere. Der Planet soll geteilt werden."
    „Wie denn? In der Mitte durchgeschnitten?"
    Reginald Bull bekam auf diese Frage keine Antwort mehr. Eine Stimme erscholl plötzlich. Sie kam aus den Lautsprechern des allgegenwärtigen Interkom-Systems. Es war Raphaels Stimme. Er verkündete: „Die feindliche Flotte hat sich Luna bis auf geringe Distanz genähert. Es ist erforderlich, umfassende Abwehrmaßnahmen zu ergreifen. Sämtliche Energiereserven werden für diesen Zweck abgezweigt. Im Innern der sublunaren Anlage bleiben nur noch die lebensnotwendigen Funktionen erhalten."
     
    *
     
    Es war ein beklemmendes Schauspiel.
    Eben noch lag die sonnenbeleuchtete Hälfte des Erdtrabanten vor den heraneilenden Schiffen der Flotte Xehmer-Naads.
    Im nächsten Augenblick huschte ein grünliches Wabern über Lunas Horizont und drang in die Schwärze des Raumes vor. Ein kugelförmiger Mantel aus grünem Licht schob und schloß sich um den öden Himmelskörper.
    Xehmer-Naad war starr. Auf dem Optik-Bildschirm beobachtete er, wie eines seiner Fahrzeuge in das grünliche Flimmern hineinraste. Im selben Augenblick entstand dort, wo sich eben noch das Schiff befunden hatte, ein greller, bläulich weißer Glutball.
    Die Alarmanlage schrillte. Die Autopiloten reagierten um ein Tausendfaches schneller, als die Hulkoos es vermochten. Sämtliche Einheiten gingen auf höchste Bremsbeschleunigung. Gleichzeitig wurde der Kurs der Fahrzeuge so geändert, daß sie entweder über das grüne Gebilde hinweg oder seitlich an ihm vorbeischossen.
    Xehmer-Naad erwachte aus seiner Starre. Er hatte ein Schiff mitsamt Besatzung verloren. Er wußte, was das grüne Leuchten darstellte: einen energetischen Schutzschirm von hyperphysikalischer Struktur. Wer immer sich auf dem Trabanten befand, hatte die Lage für gefährlich genug gehalten, um sich auf derart drastische Weise zu schützen.
    Xehmer-Naad gab eine Reihe von Befehlen. Die Einheiten der Flotte fanden sich zu einer neuen Formation zusammen. Sie hielten knapp eintausend Kilometer seitwärts der Oberfläche des Energiefelds - eine Traube von riesigen, scheibenförmigen Raumschiffen.
    Auf Xehmer-Naads Kommando eröffneten alle Einheiten gleichzeitig das Feuer. Das Ziel war ein fiktiver Punkt auf der Oberfläche des Energieschirms. Sämtliche Geschütze der Flotte entluden sich auf diesen einen Punkt.
    Der Kommandant hatte Dauerfeuer befohlen. Energie, die ausgereicht hätte, eine ganze hochzivilisierte Welt auf Jahre hinaus zu versorgen, prasselte in wenigen Dutzend Sekunden auf das grüne Energiefeld ein und versuchte, es zu durchbrechen.
    Der Erfolg war entmutigend. In der Nähe der Auftreffstelle begann der Energieschirm zu flackern, aber er machte keinerlei Anstalten, sich zu öffnen oder gar zusammenzubrechen. Das Flackern aber - so erschien es
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