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082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl

082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl

Titel: 082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl
Autoren: Larry Brent
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abgestiegen waren.
    Cromewell
versprach, später auch noch einen Blick in die Bar zu werfen, als er sich von
Morna Ulbrandson und Larry Brent trennte. Zunächst führte er ein kurzes
Gespräch mit dem Geschäftsfahrer des Hotels und merkte, daß der Mann einen
nervösen Eindruck machte.
    Dabei kam zur
Sprache, daß seit den frühen Mittagsstunden ein Zimmerkellner vermißt werde.
Man sah ihn nicht aus dem Haus gehen. Die Polizei sei noch nicht verständigt
worden, um die Hotelgäste nicht zu verunsichern, aber auch, um den
Zimmerkellner nicht zu kompromittieren. Daß er dennoch über den Vorfall sprach,
warf ein bemerkenswertes Licht auf seine Verfassung. Er mußte mit jemand reden.
Alan W. Cromewell, mit dem er schon unzählige Telefongespräche geführt und
Briefe gewechselt hatte, schien ihm der Geeignete zu sein, dem er seine Sorgen
anvertrauen konnte. Vielleicht tat er alles nur, um sich wichtig zu machen.
    Cromewell nahm
das Ganze von der heiteren Seite. »Vielleicht hat er sich auf ein
Schäferstündchen eingelassen«, meinte er.
    Der
Geschäftsführer stieß hörbar die Luft aus. »Das ist dann schon ein halber
Schäfertag, Mister Cromewell!«
    »Auch dafür
wird Ihr Zimmerkellner sicher eine Erklärung haben. Die Dame muß
außergewöhnlich sein, daß er seine Stellung aufs Spiel setzt.«
    Cromewell
ahnte nicht, was er da sagte. Wenige Minuten später sollte er am eigenen Leib
erfahren, was es hieß, von einer göttlich schönen Frau, die vom Teufel
beherrscht war, festgehalten zu werden.
     
    ●
     
    Alan W.
Cromewell wollte seine Reiseleiterin überraschen. Ohne sich telefonisch
anzumelden oder anmelden zu lassen fuhr er mit dem Lift in den dritten Stock.
In Zimmer Nummer 316 war Sally Contry untergebracht. Der Zufall wollte es, daß
Larry Brents Zimmer genau darunter lag.
    Cromewell
klopfte an. Ein verschmitztes Lächeln lag auf seinen Lippen.
    Im Zimmer
blieb es still. Nach einem Augenblick war Cromewell überzeugt, daß Sally
entweder frühzeitig schlafen gegangen oder noch mal ausgegangen sei.
    Doch dann
drehte sich von innen der Schlüssel im Schloß.
    Lautlos wie
ein Phantom war Sally an die Tür gekommen. »Ja, bitte?« Die schlanke
Engländerin stand auf der Schwelle und blickte den Mann ruhig an.
    »Mein Name ist Alan W. Cromewell.«
    »Mister Cromewell?« Sallys Gesicht hellte sich auf. »Entschuldigen Sie, daß ich Sie
nicht gleich erkannt habe!«
    Cromewell
winkte ab. »Aber das verlange ich nicht von Ihnen, Miß Contry. Bisher haben Sie
nur Fotografien von mir gesehen. Und da besteht doch zwischen Bild und
Wirklichkeit ein Unterschied, wie sich feststellen läßt. Auf der Fotografie
sehe ich älter aus.«
    Er wirkte
auch persönlich nicht jünger, aber es wäre unhöflich gewesen, ihm das zu sagen.
    Zwar ging
Sally dieser Gedanke durch den Kopf und dem Dämon in ihr war es danach, eine
solche Bemerkung zu machen. Doch er hatte etwas anderes vor, und so unterließ
er es.
    »Ich wollte
Sie einladen«, fuhr Cromewell fort und musterte sie mit einem schnellen Blick.
    Sally Contry
trug ein türkisfarbenes Hauskleid mit einem durchgehendem Reißverschluß, der
nicht ganz hochgezogen war und einen Blick auf ihren Busen erlaubte. »Zu einem
Drink an der Bar. Wenn Sie noch nicht gegessen haben auch gerne ins Restaurant.
Ich möchte ein paar geschäftliche Dinge mit Ihnen besprechen.«
    »So kommen
Sie doch bitte herein«, sagte Sally Contry schnell, als Cromewell sich kurz
unterbrach. Sie öffnete die Tür vollends. »Es ist noch jemand da! Ich bin nicht
allein, Mister Cromewell! Ich könnte mir vorstellen, daß Sie die Dame
vielleicht kennenlernen möchten.«
    Cromewell
trat näher, ein breites Grinsen auf den Lippen. »Die Bekanntschaft einer Dame
macht man immer gern.«
    Sally Contry schloß die Tür.
    Es entging
ihm, daß die von einem Dämon besessene Engländerin den Schlüssel umdrehte.
    Mit ein
bißchen mehr Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen hätte sich Alan W.
Cromewell den furchtbarsten Augenblick seines Lebens ersparen können. Schon
durch Sallys Stimme hätte er gewarnt sein müssen. Ein Unterton schwang mit, in
dem Drohung und Gefahr lagen. Doch Cromewell war kein feinfühliger Mensch.
Larry Brent hätte völlig anders reagiert.
    Cromewell
ging in das Zimmer - er sollte es nie wieder verlassen!
    Der Raum war
in gedämpftes Licht getaucht.
    Außer einem
Bett, direkt neben der Balkontür, stand noch eine elegante Sitzgruppe in einer
Nische, der Balkontür genau gegenüber.
    Dort saß
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