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0818 - Die Gravo-Schleuse

Titel: 0818 - Die Gravo-Schleuse
Autoren: Unbekannt
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Freudenopfer zur Verfügung zu stellen.
    „Nein. Nichts wird geändert. Und jetzt sprechen die Weltverwalter mit den Fremden. Man darf gespannt sein, welche Konsequenzen gezogen werden."
    „Sie werden im Sinn des Schweren Magiers sein."
    Sie wußten, daß die Flotte denen gehörte, die sich Diener des Magiers nennen durften. Auch die Fremden kannten diese Wesen. Aber sie wußten nicht, daß es die Diener waren, Wesen, mit denen der Magier seit langem auf vertrautem Fuß stand. Es gab viele seltsame Dinge in der Galaxis Llarmian und in Varben-Nest.
    Ein Phanitbrocken schimmerte in seinen glutvollen Gravomustern auf. Chetvonankh bückte sich.
    „Wir hören auf, Shaad, wenn wir diesen Rundgang beendet haben, ja?"
    Sie beide waren müde, und die Nacht würde kurz sein. Seit dem Moment, an dem die Verantwortliche mit dem mächtigen Anführer der Terraner zusammengetroffen war, plagte sie eine Überlegung.
    „Ja. Ich bin auch schläfrig. Chet." Sie streichelte seine Schulter und sagte: „Du bist ein tapferer, tüchtiger Mann, Chet. Wir sollten wirklich einmal in die Stadt ziehen und ein Kind haben. Wenn es die Eigenschaften von uns beiden in sich vereint, dann hat es alle guten Chancen!"
    „Das sollten wir uns überlegen, ja!"
    Sie umschlangen einander mit den Armen und bewegten sich gleitend entlang einer deutlichen Gravospur auf ihre Wohnblase zu. Sie schliefen bald ein. In dieser Nacht wurde keiner von ihnen wach und ging hinaus vor die Nestkugel, um die nächtlichen Harmonien in der Nähe des Gravopols zu betrachten.
     
    *
     
    Aber Sroncholl von Trohr schlief nicht. Er zitterte vor Erregung, denn er hatte die Fremden gesehen und gehört. Er hatte sogar verstanden was sie gesagt hatten.
    Sroncholl lag jetzt - es war mitten in der Nacht-Periode des Irrenhauses - auf dem Rücken in seiner Zelle. Unter ihm war die weiche Matratze. Er hatte gegessen und mit dem gesamten Programm der isometrischen Übungen seinen Körper in Form gehalten. Seit vierhundert Tagen machte er dies, seit er als Kurier hier angekommen war.
    Verfluchte Varben! dachte er verbittert, aber voller Aufregung, denn er hatte sie gesehen und sofort beigriffen, daß sie Raumfahrer waren. Riesige, stämmige Gestalten, fast doppelt so groß wie er selbst.
    An der Rückwand der Zelle befanden sich insgesamt vierhunderteins Markierungen. Er hatte für jeden „Tag" einen solchen Strich gemacht. Seit dieser Frist wartete er darauf, daß ein Raumschiff landete, ein wirkliches Raumschiff - nicht eine solch lächerliche Trichterkonstruktion -, mit dem er fliehen konnte.
    Zurück nach Trohr und dann wieder hierher mit einer schlagkräftigen Strafexpedition!
    „Verdammte Varben mit ihrer dreimal verfluchten Gravitations-Verirrung!" knirschte er.
    Wie gesagt: Sroncholl war nicht groß. Er war zwei Handbreit kleiner als ein durchschnittlicher Varbe.
    Aber in den Schultern war er doppelt so breit. Seine Schenkel waren wuchtig, als er einmal einem Wärter das Bein gebrochen hatte, hatte er gemerkt, wie schwach diese Gravoverbrecher wirklich waren.
    Flucht!
    Das war sein einziger Gedanke. Er war gelandet, vielmehr war sein Schiff hierher eskortiert worden.
    Man hatte ihn sehr höflich zu der Gravo-Schleuse geleitet. Sie sah groteskerweise so aus wie einer der häßlichen Karnivorenschädel der Varben. Er war durch die Schleuse konditioniert worden und auf Dacommion wieder in seine Atome zusammengesetzt worden. Erst viel zu spät merkte er, was mit ihm nicht mehr stimmte: Er hatte die Schleuse seitenverkehrt verlassen. Seine Arbeitshand befand sich jetzt rechts, der Daumen unten, die Haarstacheln hingen nicht in den Nacken, sondern in die Stirn, und deswegen trug er ein Band über den Augen.
    Wie kann ich fliehen? dachte er verzweifelt.
    Die Raumfahrer: auf den ersten Blick hatte er die charakteristischen Stiefel und die Hosen mit den zweckmäßigen Taschen gesehen. Es war die vernünftige Kleidung von Männern wie ihm, die genau wußten, was man zweckmäßigerweise trug. Ihre Haut war hell wie seine, der eine besaß sogar die dunkle Färbung eines Trohr-Hetmans. Sie hatten zwei Beine, einen muskulösen Körper, zwei Arme und einen normalen Kopf, wie ein Trohr. Zwar waren die Ohren größer und die Augen kleiner, aber das machte keinen wirklichen Unterschied.
    Man begriff, wohin sie wirklich blickten. Es war nicht so wie bei den Insektenaugen dieser sturen, gleichmäßig freundlichen Varben mit ihrer naturwissenschaftlichen Eingleisigkeit, die zwar seinen Geist
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