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0818 - Die Gravo-Schleuse

Titel: 0818 - Die Gravo-Schleuse
Autoren: Unbekannt
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Wir müssen es so schaffen."
    Vor ihnen änderte sich die Helligkeit. Der Korridor führte aus der Tiefe der Anlage in ein zylindrisches, hohes Bauwerk. Das Geräusch des Alarms wurde leiser, das Blinken blieb zurück.
    Nach einigen Dutzend Schritten blieben sie stehen, weil auch ihr Führer ganz plötzlich nicht mehr weiter rannte.
    „Ich darf diese Ebene nicht verlassen", erklärte er laut.
    „Und wir? Wie finden wir hier hinaus?" schrie Ras auf. Er sah, daß der Zylinder aus übereinander liegenden Rampen oder Terrassen bestand.
    Auf der gegenüberliegenden Seite führte eine im Zickzack verlaufende Treppe aufwärts. Die Decke bestand aus einer halb bedeckten Öffnung, ein transparentes Halbdach ließ die verwaschenen Farben des Morgenhimmels erkennen.
    „Dort, geradeaus, die Stufen. Sie führen zu einem Gang. Er geht unter dem Berg hindurch und ,endet in einem Gebäude. Es ist nicht mehr weit bis zur Werft."
    „Und Sie?" rief Balton, sah sich um und entdeckte, daß von den Rängen weitere Massen von Gravitationsgeschädigten herunterblickten. Die Öffnung in der Decke war etwa fünfzig Meter weit entfernt.
    „Ich bleibe hier. Laufen Sie. Es war verdienstvoll, den Weg zu zeigen."
    Balton und Ras sahen sich an. Der Varbe deutete auf die Stufen am Innenrand der Anlage. Von Sekunde zu Sekunde wurde es heller, mehr Licht fiel durch die Dachöffnung. Die Oberfläche des Planeten war nur eine einzige Teleportation weit entfernt.
    „Danke, Freund!" rief Ras, packte Balton Wyt am Arm und spurtete los. Sie rannten quer über den Boden der Halle und erreichten die untersten Stufen. Die Varben, die ihnen zusahen, schrien unverständliche Worte. Die beiden Terraner sprangen die Stufen hinauf, deren Höhe und Tiefe den varbischen Maßen angeglichen waren. Die Gravitationsgeschädigten brüllten begeistert - jedenfalls interpretierten die Mutanten es so.
    „Geht es wirklich noch nicht, Ras?" keuchte Balton, der neben dem Teleporter in langen Sätzen die Treppenstufen hinauf sprang.
    „Nein. Ich würde es versuchen!" gab Tschubai zurück. Sie hatten drei Absätze zurückgelegt, als unter ihnen mindestens zwanzig Varben auftauchten. Ob es Ärzte, Pfleger oder Aufseher waren, konnten die Terraner nicht feststellen. Aber einige von ihnen waren bewaffnet. Sie schwärmten aus und suchten jemanden. Bisher schienen sie die zwei Männer aus dem Raumschiff noch nicht entdeckt zu haben.
    „Schneller!"
    Sie erreichten den ersten umlaufenden Rang. Von beiden Seiten strömten Varben auf sie zu, die ebenfalls verzerrte und verkrümmte Körper hatten. Die Raumfahrer versuchten, möglichst schnell die oberste Ebene dieser „Heimstatt" zu erreichen. Hin und wieder warfen sie Blicke nach unten und mußten sehen, wie ein halbes Dutzend von Aufsichtspersonen ihren Führer umzingelten und festhielten.
    Er wehrte sich nicht, als sie ihn hochhoben und mit sich zurückschleppten.
    Ras und Balton blieben einige Augenblicke lang stehen, holten Luft und sahen sich um. Aber nirgendwo konnten sie Verfolger entdecken, außer dort unten.
    „Was machen sie mit ihm?" keuchte Tschubai und schob einige Gravogeschädigte zur Seite, die sich an ihn klammerten und auf ihn einschrien.
    „Nichts. Sie werden ihn beruhigen und ins Labyrinth zurückbringen, das ist alles."
    Wieder rannten sie los. Die Treppen erschienen ihnen endlos. Aber sie konzentrierten sich auf diese Aufgabe und mobilisierten ihre letzten Reserven. Geradeaus, dann einige Schritte auf einem Treppenabsatz, dann wieder aufwärts, immer wieder wegen der zu kleinen Stufen stolpernd, schneller und hastiger. Sie erreichten das oberste Plateau und sahen, daß eine Gruppe von Varben sich an ihre Verfolgung gemacht hatte. Die Varben bewegten sich schnell und elegant entlang der Gravitationsbahnen, die Ras und Wyt nicht einmal erahnen konnten.
    „Dort. Der Korridor nach außen. Kannst du dich noch immer nicht konzentrieren?" rief Balton und stürmte weiter. Hinter ihnen wurden die Schreie der Gravitationslosen leiser und undeutlicher.
    „Nein. Nichts zu machen."
    Vor ihnen lag ein langer Korridor. Er schien geradewegs in die Unendlichkeit zu führen wie ein Rohr von kosmischer Länge. Woran es lag, daß trotz der langen Zeit seit dem Schock die Psi-Fähigkeit noch nicht zurückgekehrt war, wußte Tschubai nicht. Aber er vermutete, daß es eine Abschirmung gab, die wegen der Gravitationslosen angebracht war. Sie wurden etwas langsamer, als sie den Gang entlangrannten, der nach Aussage des
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