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0818 - Die Gravo-Schleuse

Titel: 0818 - Die Gravo-Schleuse
Autoren: Unbekannt
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sie gewandert waren, dachte er an Perry und die drei Freunde.
    Gelang es Ras noch, sie in buchstäblich letzter Sekunde zu retten?
    Je länger Balton Wyt erzählte, desto mehr Besatzungsangehörige versammelten sich in der Zentrale und hörten zu. Sekunden nach dem Verschwinden Tschubais hatte der Posten in der Zentrale versucht, den Chef auf dem Funkweg zu erreichen - vergebens. Jetzt warteten sie.
    Senco Anrat hob die Hand und fragte ahnungsvoll: „Wir müssen also damit rechnen, daß Perry, Bjo, Alaska und Langur als Wracks zurückkommen oder gar getötet werden?"
    Balton Wyt zögerte mit der Antwort, aber dann sagte er: „Wahrscheinlich ist der Prozentsatz derjenigen, die zu Schaden kommen, äußerst gering. Aber die Möglichkeit besteht durchaus. Beide Möglichkeiten: tot oder geistig oder körperlich verkrüppelt."
     
    *
     
    Hintereinander verließen die fünf Personen den Gravogleiter. Sie gingen auf einem breiten weißen Pfad zwischen ordentlich gepflegten Flächen des grasartigen Mooses auf die Plattform zu, auf der die riesige Schleuse erbaut war. Die wartenden Varben sahen ihnen neugierig, aber keineswegs aufgeregt entgegen.
    „Ein überwältigender Anblick, nicht wahr?" fragte Shaadjamenth. .
    „Richtig. Können Sie uns erklären, warum die Varben die Technik der Form untergeordnet haben?"
    Rhodan deutete auf die dunkelgrau schimmernde Konstruktion. Zweihundertfünfzig Meter über dem Planetenboden klafften die beiden Stirnhälften auseinander. Die Oberflächenbearbeitung der Augenfelder rief interessante optische Effekte im ersten Sonnenlicht hervor.
    Die Eingangstore hinter dem Hunderachen standen offen. Auf der einen Seite drängten lange Reihen von Varben hinein. Auf der anderen kamen weitaus weniger Planetarier heraus. Es waren vermutlich Bedienungsmannschaften, denn im Schädelteil der Schleuse befanden sich Schaltzentralen, Verwaltung und ein Teil der Energieversorgung einschließlich der Vorbereitungsräume.
    „Die Schleuse befindet sich genau auf dem Nullpunkt des gravitationstechnischen Pols des Planeten", erklärte die Verantwortliche. „Es ist undenkbar, daß wir eine andere Form gewählt hätten. Denn in unseren Köpfen befinden sich die Gravo-Sinne."
    Das Selbstverständnis der Varben war hier wieder deutlich zu erkennen. Warum sollte sich ein Bauwerk der Großtechnik von dem eigentlichen Aussehen dessen unterscheiden, das die Evolution hervorgebracht hatte?
    „Und warum drei Gravobeutel statt einem? Und warum nach oben gerichtet?" erkundigte sich Douc Langur, der Forscher der Kaiserin. Die vier Raumfahrer gingen neben den wartenden Varben auf den Eingang zu.
    „Um zu betonen, daß auch die Schleuse letzten Endes nicht anders funktioniert als unser Körper."
    Die ballonartigen Gravobeutel schimmerten intensiv dunkelblau. Zwischen den riesigen Kugelenden herrschte ein ununterbrochenes Flimmern. Man glaubte, das Knistern bis hierher hören zu können. Steil, aber kaum zu erkennen, stieg die Gravoröhre in den fahlen Morgenhimmel. Jetzt kam eine große Gruppe von Varben aus der Schleuse, verteilte sich und wurde abtransportiert.
    „Was geschieht mit uns dort drinnen?" wollte Bjo wissen, Er fühlte sich unbehaglich angesichts der Demonstration dieser unbegreiflichen Kräfte und hielt sich ängstlich in unmittelbarer Nähe des Freundes. „Sie werden auf die Schwerkraftverhältnisse unserer Heimatwelt kalibriert. Dann entfallen auch für Sie alle Probleme unzureichender Anpassung."
    Schon während des ersten Kontakts hatte Rhodan versucht, der Verantwortlichen zu erklären, daß der Faktor der Gravitation innerhalb bestimmter Grenzen für die Raumfahrer völlig unwesentlich war. Er schilderte ihr, daß sich die Solaner in einer Zone von zwei gebenso gut bewegen konnten wie auf einem kleinen Planeten von einem halben g. Er sagte ihr sogar, daß sie künstlich Schwerkraft erzeugen und variieren konnten.
    Ein aufwendiges, aber vergebliches Unterfangen. Shaadjamenth die für andere Einsichten ein erstaunliches Talent aufwies, verstand absolut nichts. „Wie lange dauert es?"
    „Nicht lange, wenn Sie erst einmal in den Vorbereitungszellen sind."
    Rhodan hatte Messungen vorgenommen beziehungsweise vornehmen lassen. Es schien nach den Auswertungen klar zu sein, daß der Energieaufwand für den Transport einer bestimmten Menge von Materie in Form verwandelter Verbenkörper viel zu hoch war.
    Die größte Menge der erzeugten Energien wurde zweifellos dazu gebraucht, die Gravitationsröhre
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