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0818 - Die Gravo-Schleuse

Titel: 0818 - Die Gravo-Schleuse
Autoren: Unbekannt
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seine Begleiter waren nach Dacommion abgestrahlt worden. Ras dachte an die Opfer der fehlgeschalteten Gravo-Schleuse im Labyrinth und zuckte zusammen. Er registrierte, daß die Varbin ihn interessiert betrachtete. Jedenfalls war er davon überzeugt davon. Er bemühte sich, sachlich zu bleiben, als er sagte: „Ich war in der Heimstatt der Gravitationslosen. Ich habe die Krüppel gesehen. Ich denke, daß meine Freunde in größter Gefahr sind. Ich habe Angst um sie, verstehen Sie das?"
    „Ihre Bedenken sind gegenstandslos", erwiderte sie knapp. „Ihr Mißtrauen deutet auf einen komplizierten Charakter hin."
    „Ein Umstand", entgegnete er leichthin, „der meiner großen Erfahrung entspricht. Leben Sie wohl."
    Er nickte ihr zu und teleportierte zurück in die Zentrale der KYHBER.
    Senco Anrat saß im Pilotensessel, drehte sich langsam herum und musterte Tschubai, der jetzt ganz plötzlich von unwiderstehlicher Müdigkeit überfallen wurde. Er stützte sich schwer auf die Lehne eines anderen Sessels und murmelte: „Sie sind auf Dacommion. Es war nichts mehr zu machen."
    „Wir haben gefunkt, sobald du weg warst. Sie haben sich nicht mehr gemeldet. Was glaubst du?"
    „Wie meinst du das?"
    „Wir haben gehört, was Balton uns berichtet hat. Wie sind ihre Chancen?"
    Ras überlegte und antwortete schließlich verdrossen: „Die Chancen sind gut. Wahrscheinlich sind Millionen Varben durch die Schleuse gegangen, ohne daß etwas passierte. Aber wir sind Fremde. Was weiß ich, wie die Schleuse auf uns wirkt, ohne diesen Gravobeutel. Wir werden es sehen. Sonst etwas Neues, Senco?"
    „Nichts. Die Hulkoos warten offensichtlich.. Geh schlafen. Die anderen sind in der Messe beim Frühstück."
    „Okay. Wird das beste sein. Danke, Senco."
    Ras nickte ihm zu und verließ die Zentrale. Es war sinnlos, etwas unternehmen zu wollen. Es gab nichts, was sie tun konnten. Sie konnten nur warten.
     
    11.
     
    21.11.3583 TAL DER GRAVITATIONSSCHLEUSE.
    Über dem gewaltigen Tal, dem Gravitations-Pol des Planeten Baytuin, standen die Sterne zitternd und kalt. Sternenlicht und das Glühen der mächtigen Anlage warfen leichte Schatten und verwandelten die Geröllhalde in ein Feld von Edelsteinen. Durch das Leuchten der Steine hindurch wurden die verschiedenen Muster der Leichtsteine sichtbar.
    „Ich möchte nicht den Eindruck hervorrufen, mich vorzudrängen. Rastloser Eifer ist untugendhaft. Aber... was ist von der Aufforderung zum Freudenopfer zu halten?"
    Chetvonankh bückte sich leicht, hob einen Stein auf, drehte ihn herum und sah, daß er wunderbare Strukturen aufwies. Der Stein des zukünftigen Mosaiks wanderte in das Tragenetz. Shaadjamenth kletterte nur zwanzig Schritt weit entfernt durch die Halde und suchte dort nach schönen Kagelpluph-Kristallen.
    „Ich weiß es selbst nicht. Auf Baytuin ist keine Gravitationswaage, wie jedermann weiß."
    „Ja, ich weiß es natürlich. Aber wie ist dein Eindruck?"
    Der Tag war für beide lang und ermüdend gewesen. Shaadjamenth hatte, nachdem sie die Fremden auf den Weg nach Dacommion gebracht hatte, ihre Arbeit im Zentrum wiederaufgenommen, und nach dem gemeinsamen Essen waren sie wieder hierher gekommen, um Steine zu suchen.
    „Mein Eindruck? Es scheint auf Dacommion noch genügend Gewebe der Unersetzlichen Drüsen zu geben. Mir ist nicht bekannt, daß in der letzten Zeit jemand von Baytuin das Freudenopfer bringen durfte."
    Er selbst war rastlos tätig gewesen. Brücke und Straße zur neuen Gravoröhre wuchsen im gleichen Maß wie die Röhre selbst. Bald würden sie anfangen, mit den Zielschuß-Projektoren das Kontinuum zu verspannen. „Das klingt schlecht!" stellte Chetvonankh fest. Er hob einen weiteren Stein auf und fühlte, daß er keine sonderlich gute Laune hatte. „Wir sind noch jung, Liebster", sagte die Gefährtin tröstend. „Wir werden noch viele Möglichkeiten haben, uns in die Reihen der Auserwählten voranzuschieben.
    Habe ich dir erzählt, daß einer der Fremden in der Heimstatt der Gravitationslosen war?"
    „Nein. Wie das?"
    Er wanderte weiter, während ihm Shaadjamenth berichtete, was sie von dem rätselhaften Fremden erfahren hatte, von jenem, der unsichtbar kam und ging.
    „Es ändert nichts an dem Plan des Schweren Magiers", stellte er schließlich fest. Ihnen allen war die Existenz der Individuen bekannt, deren Mißgeschick einem Opfer glich. Man sorgte gut für sie, niemand wurde gequält, aber den Gravitationslosen war die Chance nicht mehr gegeben, sich für das
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