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0815 - Die Höllenbestie

0815 - Die Höllenbestie

Titel: 0815 - Die Höllenbestie
Autoren: Jason Dark
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entfernt lag. Sie würden länger brauchen, um es zu erreichen. Hinzu kam noch die Strömung, die ihnen einige Schwierigkeiten bereitete und sie mehr als einmal vom eigentlichen Kurs brachte.
    Brett, der stolz auf seine langen, schwarzen Haare war, rückte schließlich mit seinem Vorschlag heraus. »Sollen wir überhaupt bis zum Ufer fahren?«
    Jake schaute hoch. »Warum nicht?«
    »Es dauert zu lange, denke ich. Wir hätten kaum Zeit, uns dort umzuschauen.«
    Das war ein Argument. Jake wollte wissen, welche Meinung die anderen hatten.
    Lange brauchten sie nicht zu überlegen. Sie stimmten zu. »Also hier auf dem Wasser bleiben.«
    »Genau, Jake.«
    Er hob die Schultern. Im nächsten Augenblick hatte er den Motor abgestellt. Neben ihm bewegte sich Petra. Sie schaute über den Wulst hinweg. »Hier kann man doch sicherlich toll schwimmen.«
    »Ja, kann man. Ist aber verboten«, meldete sich der immer etwas träge Olly, der sitzend an dem Bordwulst lehnte und seine Beine ausgestreckt hatte.
    »Warum denn?« fragte Karin.
    Olly winkte ab. »Wegen der Strömung.«
    Karin schielte über die Bordwand. »Wirklich?«
    »Wir würden auch Ärger bekommen«, meldete sich Brett. »Die beiden Wächter auf dem Hochsitz beobachten diese Gegend ebenfalls. Ein Strandverbot mag ich nicht.«
    »Gut, wir bleiben hier.« Karin hob die Schultern. Sie hatte ihr dunkles Haar hochgesteckt und zupfte es zurecht. »Dann können wir uns sonnen. Ich habe Creme mitgenommen.« Sie drehte sich um und zog den Reißverschluss einer kleinen Kulturtasche auf.
    »Da schwimmt was!«
    Petra hatte es gesagt. Sie schaute auf die Wellen, die Hände gegen den Bordwulst gestemmt.
    »Was denn?«
    »Weiß ich nicht. Habe ich nicht erkennen können, Jake.«
    Er schaute auch nach und kniete sich neben sie. Petra drehte den Kopf nach links. Sie lächelte ihn an.
    »Hast du wirklich was gesehen?«
    »Ja.«
    »Und nicht erkannt?«
    »Na ja, vielleicht wirst du mich auslachen, wenn ich es dir sage.«
    »Bestimmt nicht.«
    »Das war ein Mensch.«
    Jake runzelte die Stirn. Er glaubte es tatsächlich nicht. »Das hast du geträumt.«
    Petra schüttelte den Kopf. Sie streckte zuerst den rechten Arm aus, dann ihren Zeigefinger. »Nein, habe ich nicht. Ziemlich dicht an unserem Boot ist er vorbeigeschwommen. Das kann ich sogar schwören. Der sah aus wie ein langer, heller Fisch.«
    Jake hob die Schultern. »Wo soll der denn hergekommen sein?«
    »Vom anderen Ufer.«
    »Das ist leer.«
    »Jetzt, aber…«
    Er fasste nach ihrem Arm. »Hast du denn jemand gesehen?«
    »Nein, das nicht.«
    »He, ihr beiden!« rief Brett. »Was habt ihr denn da?«
    Jakes Hand rutschte an Petras Arm entlang nach unten. Dabei lief ihr ein Schauer über den Rücken. »Petra will hier im Wasser einen Schwimmer gesehen haben, einen Mann«, meldete er. »Aber das kann ich nicht glauben.«
    Olly lachte. »Ich auch nicht. In diese komische Gegend verirrt sich keiner.«
    Das blonde Mädchen kriegte einen roten Kopf. Petra wollte nicht als Lügnerin hingestellt werden. »Was ich gesehen habe, das habe ich gesehen. Er schwamm auch nicht auf der Wasserfläche, sondern dicht darunter, und er war schnell.«
    »Einer vom Strand bei uns.«
    »Kann ich doch nicht sagen.«
    Niemand wusste so recht, was er noch fragen sollte. Sie schauten sich an, blickten zum Strand, der sanft anstieg und zu einem mit Gras und Krüppelgewächsen bedeckten Abhang wurde. Weiter oben war der Untergrund steinig. Dort hatten sich große Felsbrocken förmlich in die Erde hineingefressen und schauten wie kantige Schatten hervor.
    Niemand stand dort. Alles war leer.
    »Vom Himmel kann er nicht gefallen sein!« stellte Jake fest. »Aber ich habe mal von Kampfschwimmern gehört, die in einsamen Buchten trainieren. Vielleicht war das einer von ihnen.«
    »Trug er denn einen Taucheranzug?« wollte Brett wissen.
    Petra hatte ihn nicht verstanden und wandte sich an Jake. »Was hat er gesagt?«
    Er erklärte es ihr mit anderen Worten, und Petra schüttelte den Kopf. »Nein, er hatte nur eine Badehose an.«
    Was sollte da noch gesagt werden? Sie schauten gegen die Sonne und spürten ihre warmen Strahlen.
    »Ihr könnt machen, was ihr wollt«, sagte Karin. »Ich jedenfalls werde mich eincremen.« Da die Tasche schon geöffnet war, brauchte sie die Tube nur hervorzuholen. Sie löste den Verschluss, kippte die Tube und drückte die weiße Creme auf ihre linke Handfläche.
    Hinter ihr platschte es.
    Eine Sekunde später wischte etwas aus dem Wasser
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