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0815 - Die Höllenbestie

0815 - Die Höllenbestie

Titel: 0815 - Die Höllenbestie
Autoren: Jason Dark
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Fisches ausspie und seinen Leib ebenfalls fortwarf. Einen Moment später beugte er sich nach vorn. Eine gezielte Rolle vorwärts brachte ihn in die Tiefe, wo er verschwand.
    Das Meer sah wieder aus wie immer.
    Jake schlug die Hände vor sein Gesicht. Er schüttelte sich. Im Nachhinein würgte es ihn, doch nicht er verursachte die Geräusche, sondern die blonde Petra, die einfach nicht mehr an sich halten konnte und sich übergeben musste.
    Die anderen schwiegen.
    Nur Karin bewegte sich. Sie wischte mit einem Handtuch die ausgelaufene Sonnencreme von den feuchten Holzplanken des Schlauchbootes. Jake drehte sich wieder um.
    Blasse Gesichter schauten ihn an. Auch Petra hatte sich wieder etwas erholt, hielt ihre Hände jedoch gegen den Magen gepresst und stierte ins Leere.
    Brett schüttelte den Kopf, als wollte er den schrecklichen Anblick vergessen. »Was hast du denn gesehen?« hauchte er mit tonlos klingender Stimme.
    »Eine Ratte.«
    »Und?«
    »Jemand hat sie geworfen. Ein Schwimmer. Das muss der gewesen sein, den auch Petra gesehen hat.«
    Die Angesprochene hob den Kopf. »Ja, er ist im Wasser gewesen. Ihr habt mir ja nicht geglaubt.«
    »War auch etwas unwahrscheinlich«, flüsterte Olly. Er schaute sich um so gut wie möglich, aber das Meer war leer. Nur die Wellen bewegten sich wie gläserne Kuppeln.
    »Ich will nicht länger hier bleiben«, sagte Karin. »Wer weiß, was noch alles passiert.«
    Mit diesem Vorschlag waren die anderen voll und ganz einverstanden. Sie hatte ihnen aus der Seele gesprochen.
    »Ja, hauen wir ab!« sagte Jake. Er versuchte, den Anblick aus seinem Gedächtnis zu verbannen und wusste genau, dass er dies nicht schaffen würde. Stattdessen würde er mit seiner Mutter darüber reden müssen. Er war gespannt, ob sie eine Erklärung hatte. Irgendwie ahnte er schon, dass da etwas in seiner Vergangenheit begraben lag, das ihm bisher verschwiegen worden war.
    Wieder zog er an der Anlasserkordel und hörte das für alle beruhigende Geräusch, mit dem der Außenborder ansprang. Um die Schraube herum schäumte das Wasser hell auf, aber der Junge stellte sich vor, als wäre es rotes Rattenblut.
    Wieder schauderte er zusammen und schlug wenig später den richtigen Kurs ein.
    Petra saß neben ihn. Sie suchte seinen Körperkontakt. Sie war bleich undzitterte. Auf ihren Oberschenkeln lagen noch Blutreste wie übergroße Sommersprossen.
    Jake schaufelte Wasser ins Boot und auf die Oberschenkel. Er wischte sie sauber.
    Noch einmal blickte er zurück.
    In diesem Augenblick schoss eine Gestalt aus dem Wasser. Das war er, und er winkte sich selbst zu.
    Einen Moment später war der andere Junge wieder verschwunden. Jake schaffte es, sich wieder zusammenzureißen. Er berichtete den Freunden nichts von seiner Entdeckung. Dass er bleich geworden war, fiel nicht auf, denn seine Freunde sahen nicht anders aus.
    Die Furcht aber blieb.
    Und es war auch die Furcht vor der Zukunft.
    ***
    Amy Lester konnte sich zwar auf ihren Sohn verlassen, sie war dennoch ein wenig beunruhigt und würde erst wieder aufatmen, wenn Jake gesund vor ihr stand.
    Er kam schneller, als sie gedacht hatte. Sie konnte ihn schon von weitem sehen, denn sie hatte den Strandkorb verlassen, war etwas geschwommen und trocknete sich nun ab.
    Jake stand noch mit seinen neuen Freunden zusammen, diskutierte mit ihnen und gestikulierte auch, als wäre irgendetwas passiert, das noch einer Erklärung bedurft hätte.
    Amy bekam schmale Augen. So wie sich die jungen Leute verhielten, schien etwas nicht zu stimmen. Sie warf einen Blick auf ihre wasserdichte Uhr. Es war kaum eine Stunde vergangen, und das Boot war doch für zwei Stunden gemietet worden.
    Misstrauen keimte in ihr hoch.
    Dann löste sich ihr Sohn von den anderen. Mit langen Schritten lief er auf den Strandkorb seiner Mutter zu, und Amy sah sofort, dass etwas Ungewöhnliches geschehen sein musste. Die anderen Urlauber verschwammen vor ihren Augen, als wären sie von Nebelwänden aufgesaugt worden. Sie sah nur ihren Jake und hörte sein heftiges Keuchen, als er dicht neben ihr stehen blieb.
    In seinen Augen schimmerte die Angst. Er musste dreimal ansetzen, um sprechen zu können. »Mum, da war…«
    Amy bewies, dass sie auch rigoros sein konnte. Obwohl ihr Jake mittlerweile über den Kopf gewachsen war, packte sie ihn, drehte ihn herum und schob ihn auf den Strandkorb zu, der breit genug war, um zwei Menschen Platz zu lassen.
    »So, jetzt wirst du dich erst einmal hinsetzen und dich beruhigen.
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