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0815 - Die Höllenbestie

0815 - Die Höllenbestie

Titel: 0815 - Die Höllenbestie
Autoren: Jason Dark
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vor seinen Augen an zu tanzen. Jake blinzelte. Es mochte an den unterschiedlichen Lichtverhältnissen liegen, denn noch konnten die Sonnenstrahlen das Blattwerk der Bäume durchdringen und deshalb für unterschiedliche Lichtverhältnisse sorgen.
    Rechts von ihm, wo kein Haus mehr stand, sah er die Bewegung.
    Jemand musste den Garten verlassen haben, ertappte dabei auf den Gehsteig, dann auf die Straße.
    Erst als er diese erreicht hatte, wurde dem jungen Lehrer das gesamte Ausmaß des Schreckens klar.
    Es war nicht nur eine Person, sondern zwei.
    Jake stand sich selbst gegenüber, und es sah so aus, als hätte auch er seine Freundin Cindy umklammert, die mit zerrissener Kleidung und blutüberströmten Gesicht im Griff des Monstrums hing.
    Jake Lester drehte durch.
    Er schrie so wie noch nie in seinem Leben!
    ***
    In seinen Schrei hinein mischte sich das Lachen des Mister Amok. Es war so schlimm und grässlich, so laut, donnernd und siegessicher, dass Jake der eigene Schrei auf den Lippen erstarb. Seine Beine gaben plötzlich nach, er sank zusammen und hatte dabei Mühe, sich wieder zu fangen. Er wollte nicht mehr Opfer sein, er wollte etwas tun, und er musste auf seinen perversen Zwillingsbruder zurennen, um ihm Cindy zu entreißen.
    Er taumelte vor.
    Jory lachte noch immer.
    Er lachte auch dann, als er der blonden jungen Frau einen Stoß versetzte. Als leblose Puppe fiel sie auf Jake zu, der sie auffing und mit ihr zurückwich.
    Jory aber stand auf der Straße.
    Er grinste böse.
    Hass entstellte sein Gesicht.
    Eine kurze Bewegung mit der linken Schulter, und seine schwere Mordwaffe rutschte herab.
    Lässig fing er sie auf, schwenkte sie herum und zielte damit auf Jake und Cindy.
    Im selben Augenblick öffnete ich die Haustür!
    ***
    Manchmal erlebt man keine Sternstunden, sondern nur Sternsekunden. Mir jedenfalls erging es so, als ich die Haustür vehement aufstieß.
    Mit einem Blick und innerhalb eines kurzen Augenblicks nahm ich wahr, was sich dort auf der Straße abspielte.
    Ein Mord sollte geschehen.
    Und zum ersten Mal sah ich Jory, den man Mister Amok nannte, lebendig vor mir.
    Das registrierte ich nur am Rande. Für mich zählte einzig und allein die beiden Menschen, nach denen der Tod bereits seine knöcherne Klaue ausgestreckt hatte.
    Ich schoss.
    Dieser Schuss kehrte alles um.
    Zeit zum Zielen hatte ich nicht gehabt. Ich wusste auch nicht genau, wo meine geweihte Silberkugel die Bestie erwischt hatte, vielleicht war es auch nur ein Streifschuss gewesen, aber Jory brüllte auf und wirbelte herum, vergaß Cindy und Jake.
    Wieder drückte ich ab.
    Zu schnell, zu hektisch, außerdem hatte sich Mister Amok in einer hektischen Bewegung befunden. Er war in die Knie gesunken, duckte sich und feuerte selbst.
    Seine Waffe mit dem überlangen Lauf verwandelte sich in ein tödliches Instrument, wie auf der Leinwand. Die Garben fegten mir entgegen. Sie waren zu tief gehalten. Wuchtig hämmerten die Geschosse gegen die Treppenstufen. Sie jaulten als Querschläger davon, rissen mit wütenden Fingern Putz und Steine aus dem Gefüge, wanderten auch höher, und ich sah mich gezwungen, den Rückzug anzutreten.
    Wuchtig torpedierte ich mich zurück, fiel wieder in das Haus und rollte mich von der Schwelle weg.
    Noch eine Garbe hämmerte.
    Die Kugeln klatschten gegen das Türholz, rissen dort Löcher, trafen mich nicht.
    Die Waffe verstummte.
    Der Krieg war vorbei, denn ich war mir in den letzten Sekunden vorgekommen wie ein Soldat während eines Kampfeinsatzes.
    Ich lag nicht mehr, sondern stand an der Wand im toten Winkel.
    Wer mich jetzt von draußen her treffen wollte, der musste schon um die Ecke schießen.
    Niemand feuerte mehr.
    Noch war es still; die Echos der Schüsse waren verklungen. Bis die Nachbarn ihren ersten Schock überwunden hatten und auf die Straße liefen, würde es noch etwas dauern, ich kannte mich da aus. Ich musste das Haus vorsichtig verlassen. Es ging nicht allein um meine, sondern auch um die Sicherheit von Cindy und Jake.
    Mit dem Fuß stieß ich die Tür auf.
    Niemand feuerte mehr.
    Ich sah Jory auch nicht.
    Dennoch war ich vorsichtig. Es standen zu viele Bäume in der Nähe, die ihm Deckung bieten konnten. Mit verkrampftem Magen und einer zweiten Haut auf dem Körper betrat ich die Treppe.
    Ich hörte Jake weinen.
    Er hockte mitten auf der Straße. Cindy lag rücklings vor ihm. Ihren Kopf hatte er auf seine Oberschenkel gebettet und strich immer wieder zart über ihr blutverschmiertes
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