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0815 - Die Höllenbestie

0815 - Die Höllenbestie

Titel: 0815 - Die Höllenbestie
Autoren: Jason Dark
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meldete mich.
    Es war Sir James. »John, ich möchte Sie nicht fragen, ob Sie etwas erreicht haben, denn ich kann mir denken, dass man Sie auf eine falsche Fährte geschickt hat.«
    »Nicht ganz«, sagte ich. »Worum geht es denn?«
    »Um vier Leichen!«
    »Was?«
    »Ja, um vier Tote. Männer, die regelrecht hingerichtet wurden. In einem Waldstück südöstlich von London.«
    »Mister Amok?«
    »Wir gehen davon aus.« Sir James schnaufte. »Man fand sie nahe einer Grillhütte. Sie waren schon einige Zeit tot. Der Hund eines Jägers hat sie aufgespürt.«
    Ich hatte eine trockene Kehle gekriegt. »Und wer, Sir James, sind die Toten?«
    »Verbrecher.«
    »Bitte?«
    »Zwei Dealer aus Kolumbien und zwei einheimische Rauschgifthändler. Man kann sie zur Mafia zählen. Nur hat man kein Rauschgift gefunden und auch sonst nichts. Nur eben vier Leichen. Einer der Männer hat sich noch wehren können und Schüsse abgegeben. Wahrscheinlich hat er auch getroffen, aber Sie wissen ja, wie das ist, John…«
    »Ja, Sir, das weiß ich. Wie lange waren die Männer denn schon tot, als man sie fand?«
    »Mehr als einen Tag.«
    »Oh, das ist…«
    »Ja, John, ich weiß, was Sie meinen. Der Vorsprung ist verdammt groß. Wie lief es bei Ihnen?«
    »Haben Sie etwas Zeit?«
    »Wenn Sie sich kurz fassen.«
    Das tat ich so gut wie möglich, ohne Wichtiges zu verschweigen.
    Sir James hatte mein Bericht sprachlos gemacht. Mit einem derartigen Verlauf oder einer derartigen Wende hatte er nicht gerechnet, und so dauerte es ziemlich lange, bis er sich wieder gefangen hatte.
    »Es sind also Zwillinge, und beide sind so identisch, dass selbst die Geheimdienstleute darauf hereingefallen sind.«
    »Korrekt.«
    »Dann werden Sie bleiben?«
    »Das hatten wir vor.«
    »Sie rechnen damit, dass Mister Amok zu Ihnen kommt.«
    »Zusammen mit seiner Mutter, dieser unbekannten Person.«
    Sir James räusperte sich. »Sie haben die Frau sicherlich beschrieben bekommen.«
    »Das trifft zu. Aber ich kenne sie nicht. Sie ist einfach zu unscheinbar – wie ein Schatten. Sie tauchte auf und verschwindet wieder. Das geht dann blitzschnell.«
    »Brauchen Sie Unterstützung? Soll ich versuchen, eine Spezialgarde zu mobilisieren, dass ein Gelände großräumig beobachtet und auch umstellt werden kann?«
    »Nein, Sir. Das wäre für einen normalen Killer gut, aber nicht für einen Mordroboter wie Mister Amok.«
    »Wieso Roboter?«
    »Weil ich beinahe den Eindruck habe, dass es beides ist. Eine Mischung aus Roboter und Zombie, angetrieben von der Kraft des Teufels oder von welcher auch immer. Da scheint diese Hexe oder die Hölle einen neuen Versuch gestartet zu haben. Wie dem auch sei, Sir, wir können nur hoffen, dass diese Personen zunächst versuchen, ihre persönlichen Probleme zu lösen, bevor sie auf die Menschheit losgelassen werden. Finde ich.«
    »Dem schließe ich mich an. Sie halten mich auf jeden Fall auf dem laufenden.«
    »Das versteht sich, Sir.«
    Damit war unser Gespräch beendet. Ich drehte mich wiederum und schaute zu Boden.
    »Schlechte Nachrichten, nicht wahr?«
    »In der Tat, Mr. Lester. Es hat vier neue Tote gegeben.«
    Er erschrak. »Durch ihn?«
    »Leider.«
    Amy stand auf. Sie war bleich wie eine Wachspuppe. Unruhig ging sie im Zimmer auf und ab, während Suko mich fragend anschaute und er von mir eine Erklärung erhielt, der auch Jake zuhörte.
    »Was haben die beiden denn mit Dealern oder Mafiosi zu tun?« fragte Suko.
    »Das wusste Sir James auch nicht.«
    Jake Lester dachte da weiter. »Es könnte doch sein, dass sie sich etwas beschafft haben. Heroin, Kokain – Geld oder so.«
    »Daran dachte ich auch«, gab ich zu. »Beides macht sie unabhängig.«
    »Sie kommen zu uns!«
    Amy Lester hatte gesprochen, und unsere Unterhaltung verstummte auf der Stelle. Die Frau war neben der Tür stehen geblieben. Sie schaute in den Flur. »Zwar sind sie noch nicht hier, aber ich spüre, dass sie kommen werden. Es ist etwas geschehen, was noch nie vorgekommen ist. Ich… ich habe Verbindung aufnehmen können. Ich merke, dass sie nicht mehr weit sind.«
    »Schon hier in Oxford?«
    »Nein, Jake, nein.« Sie hielt sich an der Wand fest. »Aber sie haben sich auf den Weg gemacht.«
    »Wie können Sie das spüren, Mrs. Lester?« fragte ich.
    Die Frau atmete durch den offenen Mund ein. Dann deutete sie auf ihre Brust. »Es ist hier«, murmelte sie.
    »Hier tief in meinem Innern, und das merke ich sehr deutlich.«
    »Wissen Sie denn, wann wir damit rechnen
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