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0814 - Der Vario und der Wächter

Titel: 0814 - Der Vario und der Wächter
Autoren: Unbekannt
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selbstverständlich ein Schwerkraftregler. Sie werden dort überhaupt die besten Arbeitsbedingungen vorfinden."
    Tallmark registrierte, daß Germaar-Vonk sich bei seinen Ausführungen oft terranischer Begriffe bediente, und er machte ihn darauf aufmerksam.
    „Die Macht der Gewohnheit", entschuldigte sich der Lare. „Sie finden das doch nicht störend?"
    „Im Gegenteil", erwiderte Tallmark. „Wenn wir uns auf eine generelle Linie einigen, dann gibt es keine Verständigungsprobleme. Bedienen wir uns also der terranischen Maßeinheiten, um Mißverständnisse zu vermeiden."
    „Ich sehe, wir werden uns verstehen", meinte Germaar-Vonk.
    Das glaubte Tallmark jedoch weniger. Er befürchtete, vielmehr, daß es mit diesem Laren noch Schwierigkeiten geben würde.
    Das larische Beiboot landete neben einem glockenförmigen Kuppelbau. Der Basisdurchmesser betrug ungefähr 50 Meter, die Höhe etwa 100 Meter.
    Dahinter war am Horizont ein leuchtender Streifen der Tagseite zu erkennen. Durch die geringe Oberflächenkrümmung des Riesenplaneten konnte man in der anderen Richtung bis weit in die eisige Nachtseite blicken, wo Temperaturen bis nahe dem absoluten Gefrierpunkt herrschten.
    Die Dämmerzone bot sich zwischen diesen beiden extremen Welten dagegen geradezu freundlich dar.
    Hier herrschten erträgliche Außentemperaturen. Es gab weder bizarre Eisgebilde, noch kochende Metallseen.
    Dennoch war auch diese gemäßigte Zone alles andere als lebensfreundlich. Es gab keine Atmosphäre, die Landschaft bestand aus zerklüfteten Kratern, unergründliche Schlünde taten sich auf, zerrissene Felsformationen reckten sich gen Himmel.
    Einer der nadelspitzen Berge war so hoch, daß seine Spitze noch von den Strahlen der Sonne Paarft erfaßt wurde.
    Links davon sah Tallmark, nahe des Horizonts, jedoch noch innerhalb des Terminators, drei weitere Kuppelbauten. Demnach hatten die Laren nicht nur diesen einen Stützpunkt auf Houxel errichtet.
    Zwischen dem Glockenbau und dem Beiboot wurde ein energetischer Verbindungsschlauch errichtet, so daß die Kelosker mühelos überwechseln konnten.
    Germaar-Vonk erklärte dazu: „Raumanzüge werden Sie nicht benötigen, denn Sie brauchen den Stützpunkt nicht zu verlassen. Wir versorgen Sie mit allem Nötigen."
    „Und wenn die Station beschädigt wird?" erkundigte sich Sorgk, „Von wem?" meinte der Lare. „Seien Sie unbesorgt, wir haben alle Eventualitäten berücksichtigt. Hier sind Sie sicher. Die Station ist nicht nur gegen Naturkatastrophen abgesichert, sondern auch gegen andere Gefahren. Sie verstehen."
    Tallmark betrat als erster die Station. Er blieb unwillkürlich stehen, als er sah, daß das unterste Geschoß eine einzige große Halle war.
    Hier waren die Kraftwerke untergebracht, die die Station mit Energie versorgten. An den Atomkraftmaschinen selbst war nichts ungewöhnlich, sie waren von herkömmlicher Bauart, nur ihre Anordnung war, etwas unorthodox. Sie schienen nicht zweckentsprechend, sondern eher willkürlich aneinandergereiht.
    Noch seltsamer erschienen Tallmark jedoch die Fundamente, in denen sie verankert waren. Es handelte sich um quaderförmige Blöcke, die gegeneinander versetzt über- und nebeneinander standen und durch eine glasartige, kunststoffähnliche Masse miteinander verschweißt waren.
    Auch der Boden bestand aus solchen Blöcken, die stufenförmig zu den Maschinenfundamenten hinaufführten, und auch entlang der Wände türmten sich solche Blöcke zu verschachtelten Türmen.
    Tallmark fand keinen Sinn hinter dem Ganzen. Es paßte so gar nicht zu den Laren, daß sie einen Zweckbau derart verfremdeten. Durch die nach offenbar ästhetischen Gesichtspunkten angeordneten Quader machte die Kraftstation den Eindruck eines Monuments oder einer unverständlichen Plastik.
    Während Tallmark noch grübelte, sagte Germaar-Vonk: „Was Sie hier sehen, sind die Reste einer Niederlassung, die einst von einem unbekannten Raumfahrervolk errichtet wurde. Wir wissen weder, wie die Erbauer ausgesehen haben, noch was sie hier eigentlich erschaffen wollten. Das Bauwerk macht jedoch den Eindruck, als ob es nie vollendet worden wäre. Allerdings reicht es tief in den Planeten hinunter und weist dort ein regelrechtes Labyrinth weitverzweigter Gänge auf. Das haben wir durch Messungen festgestellt. Bisher hatten wir jedoch noch nicht die Zeit, die dort befindlichen Anlagen eingehend zu untersuchen.
    Das werden wir vielleicht später nachholen."
    „Und auf den Überresten der unbekannten
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