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0814 - Der Vario und der Wächter

Titel: 0814 - Der Vario und der Wächter
Autoren: Unbekannt
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hoffen durften, daß der Schock bald völlig abklingen würde. Doch diese Hoffnung hatte sich als trügerisch erwiesen.
    Sie waren noch immer nicht in der Lage, n-dimensionale Berechnungen anzustellen.
    „Wir sind den Laren immer noch überlegen", sagte Llamkart. „Wenn Probleme auftauchen, können wir immer noch so tun, als wären wir in der Lage, sie zu lösen. Auch wenn unsere Lösungen falsch sind, so können die Laren das nicht beurteilen."
    „Das schon", gab Tallmark zu. „Ich bin auch der Meinung, daß wir besser falsche Antworten geben sollten als überhaupt keine.
    Die Laren werden wir damit vielleicht täuschen können.
    Aber bedenken wir, welche Folgen unsere falschen Antworten für den 80-Jahresplan haben könnten.
    Wir dürfen nicht selbst alles zerstören, was wir bisher aufgebaut haben."
    „Dieser Zustand kann doch nicht ewig dauern", sagte Plarark. „Irgendwann werden wir unsere volle Kapazität wieder zurückerhalten, so daß wir den angerichteten Schaden wiedergutmachen können.
    Deshalb sehe ich nur größere Probleme mit dem Projekt Neutronenstern.
    Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, daß die Laren Fehler begehen, oder daß sonst unvorhergesehene Probleme auftauchen.
    Wenn wir diesbezüglich dann nicht die richtigen Entscheidungen treffen, kann es zu einer furchtbaren Katastrophe kommen."
    Tallmark mußte Plarark recht geben.
    Die Pläne für die Umwandlung des alternden Sterns in ein Black Hole waren von ihnen im Sinn des 80-Jahresplans erstellt worden, als sie noch vollwertige n-dimensionale Strategen gewesen waren.
    Die Gesamtkonzeption war zwar so abgefaßt worden, daß die Laren danach arbeiten konnten. Aber ebensowenig wie die Laren wußten, welche Vorgänge sie auslösten, ebensowenig konnten die Kelosker in ihrem augenblicklichen Zustand ihre eigenen Berechnungen begreifen.
    Sie waren für sie ein Buch mit sieben Siegeln.
    „Sollten wirklich Komplikationen eintreten, dann müssen wir eben das Projekt hinauszögern", erklärte Tallmark. „Doch solch ein Hinhaltemanöver hat auch seine Tücken. Wir müssen unsere Lage auch von einem anderen Aspekt betrachten. Wie lange wird es uns möglich sein, die Laren noch zu täuschen?
    Bisher konnten wir dank unserer Fähigkeiten alle Schwierigkeiten meistern.
    Doch nun müssen wir befürchten, daß die Laren uns als Verräter entlarven."
    Seinen Worten folgte Schweigen.
    Unter den Keloskern machte sich eine niedergedrückte Stimmung breit, und je länger sie über ihre Lage nachdachten, desto trister erschien sie ihnen.
    „Wie beneide ich unsere Brüder", sagte Splink endlich in die Stille, „die unter Dobraks Führung endlich heimgefunden haben."
    Es war noch nicht lange her, als sie den n-dimensionalen Impuls Dobraks und seiner Gefährten empfangen hatten, der besagte, daß sie ihre Erfüllung gefunden hatten.
    Das war auf Goorn-II gewesen, und die Sehnsüchte, die dadurch geweckt worden waren, machten ihnen ihre Lage um nichts erträglicher.
    „Wir wären ihrem Ruf gefolgt", sagte Tallmark wehmütig, „hätte unsere eigene Indisposition dies nicht verhindert. Wir haben keine andere Wahl, als uns in unser Schicksal zu fügen."
    Die Kelosker, die sich im Konzil der Sieben den Ruf von unfehlbaren Strategen erworben hatten, hockten wie ein Häufchen Elend beisammen.
     
    3.
     
    Längst ist der Schlachtlärm verklungen, Scharmützel und Schlachten geschlagen, Neues Leben sprießt aus Llungorenischem Boden, Die Helden sind müde, Heroen sind tot.
    Unübersehbare Heere von ihnen ziehen durchs All, Suchen das Tor - in ihr Land.
    Llungo-Mokran, Rastplatz der Heroen.
    Ein Signal wird ertönen, wenn sich öffnet das Tor, Und zu Millionen die Heroen sich erheben Und eingehen werden in ihr Reich.
    Einsam ging alle Verse der Heroenlieder durch, um einen Hinweis darauf zu finden, ob ein Zeitpunkt genannt wurde, zu dem das „Signal" zu ertönen hatte.
    Aber es wurde nur von Äonen und Ewigkeiten gesprochen, keine genauen Zeitangaben wurden gemacht.
    Nur die wissenschaftlichen Unterlagen, die er gespeichert hatte, enthielten genauere Angaben. Doch die waren für ihn nicht maßgeblich.
    Heroen und Wissenschaft - das vertrug sich nicht miteinander.
    Die Helden waren ein Mythos, und ihnen wurden nur die Oden und Hymnen gerecht.
    Aber in den Liedern war keine Aussage darüber, wer einst das Tor aufstoßen würde -und wann.
    Und wer es auf stoßen sollte!
    Es gab auch keinen Hinweis darauf, daß das Signal aufgrund des natürlichen Alterungsprozesses
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