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0814 - Der Vario und der Wächter

Titel: 0814 - Der Vario und der Wächter
Autoren: Unbekannt
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Umständlichkeit und die Ritualisierung seiner Tätigkeit damit, daß er den Helden diese Behandlung schuldig war.
    Und er sagte ihre drei Millionen Namen auf.
    Und er sang die Heldenlieder, Hymnen und Oden auf die Heroen, die auf den Llungorenischen Schlachtfeldern gekämpft hatten.
    Dort gesiegt und unsterblichen Ruhm erlangten.
    Dort verwundet worden waren und unsterblichen Ruhm erlangten.
    Dort starben und unsterblichen Ruhm erlangten ...
    Er unterbrach seinen Gesang, denn die wachsamen Sensoren lösten den Alarm aus. Etwas Unerwartetes, noch nie Dagewesenes war eingetreten.
    Ein unbekanntes Flugobjekt tauchte im Raum des kleinen roten Sterns auf und nahm Kurs auf den einzigen Planeten.
    Das Flugobjekt stieß auf den riesigen Himmelskörper hinunter und landete in der Dämmerzone zwischen heißem Tag und kalter Nacht.
    Es ging genau an jener Stelle der Oberfläche nieder, unter der Llungo-Mokran lag.
    Er aktivierte alle seine Sinne und blickte den kommenden Ereignissen erwartungsvoll entgegen.
    Das Flugobjekt war ein hochverdichtetes energetisches Gebilde. Es hatte Kugelform. Der Durchmesser war variabel.
    Einsam sammelte die Fakten und speicherte sie.
    Ihn interessierten mehr die Wesen als ihre Technik.
    Es dauerte nicht lange, dann kamen sie in Schutzanzügen aus dem Energiegebilde. Ihr Aussehen war fremdartig, er hatte solche Lebewesen vorher noch nie gesehen.
    Jedoch memorierte er, daß viele der aufgefangenen Impulse aus jüngster Vergangenheit von diesen Lebewesen stammten. Aber obwohl er soviele Informationen über sie gesammelt hatte, hätte er sich ihr Aussehen anders vorgestellt.
    Sie waren klein. Nur halb so groß wie die Llungorenischen Heroen zu Lebenszeiten.
    Sie gingen aufrecht, besaßen vier Extremitäten, von denen sie nur zwei zum Gehen verwendeten, während sie mit den anderen beiden ihre Technik bedienten und andere Verrichtungen taten. Die oberen Extremitäten waren ihre wichtigsten Hilfswerkzeuge.
    Ihre Körper waren verhältnismäßig kurz und breit. Sie wirkten gedrungen. Ihre Hautfarbe war dunkel, von schwarzbraun bis tiefschwarz.
    Im starken Kontrast zur Hautfarbe standen die vollen Lippen, die gelblich schimmerten, und die Augen, die in den verschiedensten Grüntönen leuchteten und die in dem flach wirkenden Gesicht weit auseinanderstanden. Dazu kam noch auf dem Haupt eine zumeist rot schillernde Haarpracht aus drahtähnlich geringelten Borsten, die zu einer kranzartig geschnittenen Frisur geformt war.
    Diese exotischen Gesichter waren auf ihre Art faszinierend.
    Einsam konnte sich daran kaum sattsehen, waren es doch die ersten Fremdlebewesen, die er nach endlos scheinender Zeit zu sehen bekam.
    Nach und nach luden die Fremden allerlei technische Instrumente aus ihrem Flugkörper, dessen Energiehülle nun immer mehr zusammenschrumpfte, je mehr Ballast entladen wurde.
    Einsam beobachtete.
    Einsam sammelte Informationen.
    Die Fremden nannten sich Laren. Sie waren als Invasoren in diese Galaxis gekommen und hatten sie erobert. Nun hatten sie sich von ihren Verbündeten getrennt und die Alleinherrschaft über die Völker dieser Sterneninsel übernommen.
    Die Laren kamen zum Denkmal der Llungorenischen Heroen und bestaunten das gewaltige Monument, das nur zu einem geringen Teil über die Oberfläche des Himmelskörpers hinausragte.
    Einsam hatte schon längst gelernt, ihre Funkimpulse zu entschlüsseln, jetzt hatte er endlich Gelegenheit, auch ihre Akustik verstehen zu lernen. Das war weiter nicht schwer. Denn die Laren waren Sauerstoffatmer und mußten auf dem luftleeren Himmelskörper Schutzanzüge tragen, so daß sie sich nur durch Sprechfunk verständigen konnten. Einsam konnte so von den für ihn entschlüsselbaren Funkimpulsen auf ihre Lautsprache schließen.
    „Dieses Bauwerk ist uralt", erklärte ein Lare. „Es stammt bestimmt von keinem der heute in der Milchstraße lebenden Völker. Es wurde von einer längst ausgestorbenen Zivilisation gebaut."
    „Es würde sich gut als Fundament für unsere Station eignen", sagte ein anderer Lare. „Zuerst müssen wir aber die unterplanetarischen Anlagen einer Überprüfung unterziehen."
    Die Laren suchten nach einem Zugang und fanden ihn.
    Einsam ließ sie gewähren. Er war froh, daß sie in die Anlagen eindrangen, denn hier besaß er bessere Möglichkeiten, sie zu erforschen.
    Aber die Laren fanden es nicht der Mühe wert, die subplanetaren Anlagen genauer zu untersuchen.
    Sie begnügten sich mit Fernortungen und kamen zu dem Schluß, daß
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