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0810 - Homo sapiens X7

Titel: 0810 - Homo sapiens X7
Autoren: Unbekannt
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der Erde in den Schlund in ES aufgegangen waren, die Rückkehr nach Terra für alle Zeiten versperrt?
    Oder wollte ES diese zwanzig Milliarden Bewußtseine für alle Zukunft als einen Bestandteil seiner selbst behalten?
    Vanne befürchtete, daß er die wahren Hintergründe so schnell nicht erfahren würde. Trotzdem war er entschlossen, jede verlangte Mission auszuführen, denn dann brauchte er nicht in die mentale Enge von ES zurück.
    Sein Blick fiel auf den Wächter.
    „Was geschieht mit diesen Wesen?" fragte er Wastor.
    „Ihnen wird geholfen werden", versicherte der Androide. „Man wird sie mit einem Raumschiff von hier abholen und auf eine Welt bringen, wo sie in einer natürlichen Umgebung leben können."
    „Und Nachtfalter?"
    „Dieser künstliche Planetoid ist bedeutungslos. Er gehörte einst einem Volk, das von den Wächtern die Gegangenen genannt wird. Aber auch die Menschen haben in der Vergangenheit schon einmal eine Station dieses Volkes gefunden. Ein Wissenschaftler namens Till Leyden entdeckte ein Observatorium und nannte die unbekannten Erbauer Oldtimer."
    „Das sagt mir nichts", sagte Vanne.
    „Es ist auch für Ihre weiteren Arbeiten unwichtig." Wastor wirkte ungeduldig. „Ich möchte mir jetzt noch einen Eindruck von der Verfassung machen, in der sich die sechs anderen Bewußtseine befinden."
    „Einverstanden", sagte Vanne, obwohl ihm die Vorstellung, daß nun jedes Bewußtsein mit seinen Sorgen und Problemen auf Wastor zukommen würde, alles andere als angenehm war.
    Es kam ihm fast wie eine Zurschaustellung seiner innersten Gefühle vor.
    Er wußte jedoch nicht, wie er diese Entwicklung verhindern sollte.
    Wastor besaß wahrscheinlich Mittel, um seine Wünsche durchzusetzen.
    Während Vanne noch darüber nachdachte, trat Albun Kmunah an die Oberfläche des Konzepts.
    „Die Führungsrolle hat gewechselt, nicht wahr?" erriet der Androide.
    „Sieht man es?" fragte der Alpha-Mathematiker verblüfft.
    „Keineswegs", versicherte Wastor. „Jedenfalls nicht bei Ihnen. Welches Bewußtsein sind Sie?"
    „Albun Kmunah!"
    „Gut, Albun Kmunah. Ich möchte von Ihnen wissen, ob Sie Schwierigkeiten haben. Was denken Sie über die Integration der Bewußtseine, und wie kommen Sie mit den anderen zurecht?"
    Kmunah sagte ruhig: „Ich bin zufrieden. Immerhin ist es besser, mit sechs anderen diesen Körper zu lenken, als in der mentalen Enge von ES nur als nacktes Bewußtsein zu existieren. Außerdem vertrage ich mich mit allen sehr gut. Wir machen gemeinsame Erfahrungen und benutzen sie, verstehen Sie das?"
    „Nein!"
    „Es gibt noch etwas, das ausgezeichnet funktioniert, nämlich das System, nach dem das jeweils wichtigste Bewußtsein an die Spitze der Gruppe tritt. Natürlich ist Vanne unser körperlicher Anführer, aber er geht jedesmal sofort in den Hintergrund, wenn ein anderer besser zur Lösung eines Problems geeignet ist."
    Kmunah schilderte die Situation so, wie er sie empfand. Dabei war er sich im klaren, daß nicht alle Bewußtseine seiner Meinung waren.
    Beinahe unbemerkt wurde Kmunah von Hito Guduka ersetzt.
    Guduka sah den Androiden an und nannte seinen Namen.
    „Sie kennen natürlich die Fragen, die ich an Vanne und Kmunah gerichtet habe", vermutete Wastor.
    „Ich kann sie aus unserem gemeinsamen Gehirn abrufen", bestätigte Guduka.
    „Und wie ist Ihre Meinung zu diesen Dingen?"
    „Mir paßt es nicht, wenn andere Bewußtseine sich in meinen Fachbereich einmischen", erklärte Guduka ärgerlich.
    „Geschieht das oft?"
    Guduka sagte drohend: „Dagegen wüßte ich mich schon zu wehren."
    „Möchten Sie aus dem Konzept ausscheiden?"
    „Auf keinen Fall!" Guduka war entsetzt, daß man ihm überhaupt einen derartigen Vorschlag unterbreitete.
    Bevor er weiter darauf eingehen konnte, wurde er von dem Bewußtsein Indira Vecculis abgelöst. Die Positronikerin konnte nicht verhindern, daß sich die Körperhaltung des Konzepts veränderte, weniger starr wurde. Der feminine Einfluß machte sich bemerkbar.
    „Guduka ist in den Hintergrund getreten", verkündete sie. „Nun spricht das Bewußtsein von Indira Vecculi."
    „Ja", sagte Wastor. „Sie wissen, worum es geht. Haben Sie grundsätzliche Fragen zu klären?"
    „Und ob!" rief die Wissenschaftlerin heftig. „Ich verlange, daß dieser Trinker und das Kind aus dem Verbund genommen werden. Außerdem soll Ankamera aufhören, Vanne den Kopf zu verdrehen."
    Der Androide sah sie schweigend an, so daß sie sich fragte, ob er den Sinn ihrer
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