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0810 - Homo sapiens X7

Titel: 0810 - Homo sapiens X7
Autoren: Unbekannt
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belasten.
    Weit vor sich hörte er die Schreie der Verfolger.
    Je weiter Kershyll Vanne sich von der Senke entfernte, desto dunkler wurde es. Hinter den Monumenten schien sich flaches Land zu erstrecken. Vanne hatte den Eindruck, daß es sich um eine Landebahn handelte. Er konnte nicht erkennen, was sich auf der anderen Seite befand.
    Er nahm sich Zeit zum Nachdenken.
    In der Nähe der Senke gab es zahlreiche Möglichkeiten, sich den Blicken der Verfolger zu entziehen.
    Allerdings würden sie sein Vorgehen früher oder später durchschauen und sich trennen, um einzeln nach ihm zu suchen. Das würde ihre Chancen beträchtlich erhöhen.
    Wenn er das Landefeld überquerte, war er ohne Deckung, aber er konnte hoffen, auf der anderen Seite ein Gebiet zu erreichen, das ihm Möglichkeiten bot, den Pelzwesen endgültig zu entkommen.
    Vanne hörte seine Gegner schreien. Offenbar hatten sie seine Spur entdeckt.
    Das ließ ihm keine Wahl. Er mußte das Risiko, das mit einer Überquerung des Landefelds verbunden war, eingehen.
    Nachdem sein Entschluß einmal feststand, verlor er keine Zeit, sondern rannte davon.
    Seine körperlichen Fähigkeiten schienen gegenüber früher unverändert. Er hatte schon immer über eine gute Konstitution verfügt und war gut durchtrainiert gewesen. Das kam ihm jetzt zugute.
    Der Boden unter seinen Füßen war hart, wahrscheinlich war er mit Metallplatten ausgelegt.
    Vanne rannte geradeaus. Hier im flachen Gelände halfen keine Tricks. Er mußte so schnell wie möglich auf die andere Seite des Landefelds gelangen.
    Als er sich umdrehte, sah er die Silhouetten der Monumente gegen den hellen Hintergrund der Senke.
    Von den Verfolgern war nichts zu entdecken. Wahrscheinlich hatten sie das Landefeld ebenfalls erreicht, so daß er sie nicht mehr ausmachen konnte.
    In diesem Augenblick bildete sich am Horizont ein Lichtschimmer.
    Vanne murmelte eine Verwünschung, als er den Grund der Veränderung begriff.
    Der Aufgang der künstlichen Sonne stand unmittelbar bevor.
    In absehbarer Zeit würde ihr Licht das Landefeld überfluten.
    Gehetzt lief Vanne weiter. Er bezweifelte, daß er eine Chance hatte, die andere Seite des Landefelds noch vor Sonnenaufgang zu erreichen, aber er mußte es versuchen.
    Die ersten Lichtspeere zuckten über den Himmel.
    Ohne sich umzusehen, rannte Kershyll Vanne weiter. Die sechs anderen Bewußtseine spürten, worum es ging, und verhielten sich völlig still. Zum erstenmal seit seiner Ankunft auf Nachtfalter hatte Vanne das Gefühl, völlig allein zu sein. Die ganze Zeit über hatte er geglaubt, daß er einen solchen Zustand begrüßen würde, aber nun mußte er feststellen, daß er sich getäuscht hatte.
    Er vermißte die sechs anderen!
    War es möglich, daß er sich so schnell an sie gewöhnt hatte?
    Oder war das nur eine Schutzreaktion seines Körpers?
    Rechts von Vanne wurde es hell. Er konnte sehen, wie die Lichtwand über das Landefeld wanderte, viel zu schnell, um ihr zu entkommen.
    Vanne blieb unwillkürlich stehen. Er atmete schwer.
    Da sah er die Verfolger. Sie waren zu sechst.
    Sie hatten ihn ebenfalls entdeckt und begannen triumphierernd zu schreien.
    Am Ende des Landefelds wurden jetzt langgestreckte Gebäude im Licht der ersten Sonnenstrahlen sichtbar. Vanne seufzte enttäuscht, als er feststellte, wie weit sie noch von ihm entfernt waren.
    Trotzdem setzte er sich wieder in Bewegung.
    Er kannte die Wirkung der Waffen seiner Gegner, seit er das Ende von Klamous miterlebt hatte. Nun mußte er damit rechnen, selbst durch einen solchen Treffer getötet zu werden. Diese Vorstellung erzeugte ein unangenehmes Kribbeln in seinem Nacken.
    Er drehte sich nicht um, sondern rannte weiter.
    Die Distanz zwischen ihm und dem ersehnten Ziel schien nicht sichtbar geringer zu werden. Das Geschrei der Verfolger klang in seinen Ohren.
    Vielleicht waren sie ihrer Sache so sicher, daß sie ihn nicht töten, sondern gefangennehmen wollten.
    Das, was Vanne für flache Gebäude gehalten hatte, entpuppte sich beim Näherkommen als Halden, die am Rand des Landefelds aufgeschüttet waren. Unzählige Metallbrocken verschiedenster Form waren zu erkennen.
    Vanne hörte die Schritte eines Pelzwesens unmittelbar hinter sich.
    Er ließ sich blitzschnell fallen und machte einen Buckel.
    Der Verfolger stürzte über ihn und rutschte ein Stück auf dem Boden davon.
    Er wälzte sich auf die Seite und wollte sich aufrichten. Mit einem gewaltigen Sprung war Vanne über ihm und drückte ihn zurück. Sein
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