Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
081 - In der siebenten Hölle

081 - In der siebenten Hölle

Titel: 081 - In der siebenten Hölle
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
ihnen empor, und Peckinpah schüttelte sich vor Grauen. Die Hölle war wirklich die schrecklichste aller Dimensionen.
    Und besonders furchtbar war es in dem Gebiet, das die siebente Hölle genannt wurde.
    ***
    VALERIAN
    Die Höllenhunde wüteten grauenvoll. Während sie die armen Reittiere töteten, rannten wir auf das Höllentor zu. Würden wir es erreichen? Es kam mir auf einmal so weit entfernt vor.
    War ich einer optischen Täuschung erlegen? Oder zog sich das Tor von uns zurück?
    Beato lief sehr schnell, aber Gismina fiel allmählich zurück. Sie vermochte unser Tempo nicht mitzuhalten.
    »Schneller, Gismina!« brüllte ich, daß mir die Adern weit aus dem Hals traten. »Lauf schneller!«
    Sie versuchte es, stolperte und stürzte. Mein Herzschlag setzte aus.
    »Gismina!« schrie ich entsetzt und rannte zurück.
    Die Höllenhunde waren mit den Pferden schon fast fertig. Ihr lautes Knurren dröhnte schmerzhaft in meinen Ohren.
    »Gismina!«
    »Keiner sollte doch anhalten, Valerian…«
    Ich zerrte sie hoch. Ein Leben ohne Gismina kam für mich nicht in Frage. »Komm! Schnell! Weiter!« keuchte ich.
    Ich ergriff ihre Hand und ließ sie nicht mehr los. Die Höllenhunde verschlangen, was von den Pferden noch übrig war. Gleich würden sie sich auf uns stürzen - und es war noch so weit bis zum Tor. Wie sollten wir das schaffen? Beato hatte das Höllentor schon fast erreicht. Wenigstens ihm wird es gelingen, dachte ich. Wenigstens Beato wird überleben - vorausgesetzt, er gerät in keine von Jachos Fallen.
    Der erste Höllenhund schwang herum. Seine lange, brennende Zunge schnellte aus dem Maul. Seine grausamen Lichter fixierten uns.
    Er setzte zum Sprung an.
    Wir sind verloren! durchzuckte es mich.
    Beato blieb plötzlich stehen. Er sah, was gleich passieren würde, und war so verrückt, es mir gleichzutun. Auch er opferte seinen kostbaren Vorsprung und kehrte um.
    »Tu es nicht, Beato!« brüllte ich. »Bring wenigstens du dich in Sicherheit!«
    Aber er hörte nicht auf mich. Er stürmte vom Höllentor weg und irritierte damit den Höllenhund. Das riesige Tier wußte nicht, auf wen es sich stürzen sollte.
    Sein Zögern war unsere Rettung.
    Sobald wir mit Beato auf gleicher Höhe waren, rannte er mit uns dem Spiralnebel entgegen. Der Höllenhund sprang, aber mit diesem einen Satz konnte er uns nicht erreichen, und bevor er den nächsten machte, tauchten wir ein in den roten Nebel, der sich seit Ewigkeiten drehte.
    Der Boden wurde weich, unwirklich. Wir hörten unsere Schritte nicht mehr, schienen über Wolken zu laufen. Es war unmöglich, sich zu orientieren, aber ich hatte dennoch nicht den Eindruck, daß man sich in diesem roten Nebel verirren konnte.
    Es gab nur zwei Richtungen - vor und zurück.
    Zurück wollten wir auf gar keinen Fall.
    Irgendwann spie der Nebel uns aus, und wir hatten einen blutroten Himmel über uns. Das war die Zwischenwelt, von der uns Beato erzählt hatte. Ein Vorhof der Hölle. Jachos Reich. Erst wenn wir dieses hinter uns hatten, durften wir aufatmen.
    Beato hatte Fallen erwähnt. Ich konnte keine entdecken.
    »Vorsicht auf die Fallen«, sagte Beato jetzt, und im nächsten Moment stieß er einen furchtbaren Schrei aus. Er, der uns vor den Fallen gewarnt hatte, war selbst in eine geraten…
    ***
    Sie hatten sich Tucker Peckinpah geholt, und ich glaubte zu wissen, daß sie ihn in die siebente Hölle bringen würden. Ich befand mich zum erstenmal in Asmodis' vielschichtigem Reich und kannte mich hier überhaupt nicht aus.
    Zunächst gab es niemanden, den ich hätte fragen können, wie ich in die siebente Hölle gelangte, und dann sah ich gleich drei Teufel auf einmal, doch es war keine Zeit, sie etwas zu fragen, denn einer von ihnen hielt einen schwarzen Bogen in der Hand, und auf der Sehne lag ein glühender Pfeil.
    Es waren die drei geflügelten Satane, mit denen ich vorhin gekämpft hatte. Sie hatten das magische Feuer meines Flammenwerfers zu spüren bekommen, und ich hatte angenommen, daß sie hinter den vier Teufeln hergeflogen waren, die Peckinpah überwältigt hatten.
    Aber sie waren geblieben, und sie wollten auch mich kriegen. Der Glutpfeil raste heran; sein Ziel war meine Brust. Ich konnte nichts tun, gar nichts.
    Der Pfeil war zu schnell.
    Er traf sein Ziel, und ein fürchterlicher Schmerz explodierte in mir. Mir war, als würde der Pfeil zerspringen. Glutpartikel wirbelten hoch.
    Ich konnte nichts mehr sehen, und als die Schmerzwelle verebbte, konnte ich auch nichts mehr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher