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081 - In der siebenten Hölle

081 - In der siebenten Hölle

Titel: 081 - In der siebenten Hölle
Autoren: A.F.Morland
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Wächter in einen wilden Kampf.
    Es ging hart auf hart. Der Höllentorwächter setzte Mr. Silver mehr zu, als er sich das gedacht hatte. Seine Silberstarre nützte ihm nichts, denn der Dreizack hob diesen Schutz auf.
    Als ich sah, wie der Ex-Dämon in Bedrängnis geriet, konnte ich nicht länger in Deckung bleiben. Ich riß meinen Colt Diamondback aus dem Leder. Die Waffe funktionierte wieder. Ich gab vier gezielte Schüsse auf den Wächter ab.
    Natürlich erreichte ich nicht viel damit. Die geweihten Silberkugeln waren für den Riesen mit dem Dreizack nur lästige Wespen. Aber sie lenkten den Wächter ab, und Mr. Silver schoß zwei Feuerlanzen auf ihn ab.
    Welche Wirkung er damit erzielte, schauten wir uns nicht an. Wir sprangen alle vier ins Wasser, und der Fluß packte uns mit einer ungeheuren Kraft. Er riß uns durch das Höllentor - und zurück in unsere Zeit, in unsere Welt.
    Ehrlich gesagt, ich hatte damit nicht mehr gerechnet.
    ***
    Zuerst sorgten wir dafür, daß Tucker Peckinpah nach Hause kam. Cruv schnappte fast über vor Freude, als er den Industriellen wiedersah.
    Ein Taxi brachte uns nach Paddington. Ich wurde sehr schweigsam.
    Noch hatte ich nicht die Kraft gehabt, Roxane und Mr. Silver zu erzählen, was ich hilflos mit ansehen mußte. Noch hatte ich es nicht über die Lippen gebracht, daß Vicky Bonney und Jubilee nicht mehr lebten.
    Aber der Moment der Wahrheit rückte immer näher.
    Es würde eine grauenvolle Überraschung für den Ex-Dämon und seine Freundin werden.
    Ich hätte sie auf den Schock vorbereiten müssen, aber ich schaffte das einfach nicht.
    Das Taxi bog in die Chichester Road ein und hielt wenig später vor dem Haus Nummer 22.
    Ich stieg aus und bewegte mich wie in Trance. Ein bohrender Schmerz setzte in meinem Kopf ein. All die fürchterlichen Dinge zogen an meinem geistigen Auge noch einmal vorbei.
    In meinem Haus würde Kanutto sein - und ein totes Mädchen namens Jubilee. Herrgott noch mal, warum redete ich nicht endlich darüber? Roxane und Mr. Silver hätten sich auf den Kampf vorbereiten können. Sollte Kanutto durch mich eine Chance bekommen?
    Das kann ich doch nicht wollen! dachte ich entsetzt.
    Mein Finger legte sich auf den Klingelknopf, ohne daß ich es beabsichtigte. Ich kam mir vor wie ein Automat. Man hatte mich programmiert, und dieses Programm lief nun ab.
    Die Tür öffnete sich… und ich sah ihn!
    Das heißt, ich sah sie, Vicky Bonney, aber ich wußte, daß sich Kanutto in ihr befand. Doch ich reagierte nicht darauf. Ich mußte den Verstand verloren haben.
    »Tony!« jauchzte Vicky Bonney, trat vor und umarmte mich.
    Jetzt bringt er dich um, dachte ich, aber nichts geschah.
    Vicky küßte mich, und ihre Lippen waren weich, warm und lebendig. So konnte doch keine Tote küssen!
    »Tony, ich bin ja so froh, daß du wieder da bist«, sagte sie mit ihrer weichen, angenehmen, einschmeichelnden Stimme.
    Das kann nicht Kanutto sein, sagte ich mir. Aber ich habe doch gesehen, wie er in dieses Haus kam und zuerst Vicky und dann Jubilee ermordete.
    Diese Herzlichkeit, diese Liebe… Sie konnten nicht von Kanutto ausgehen. Ich warf einen Blick über Vicky Bonneys Schultern, weil sich hinter ihr jemand bewegte.
    Es war Jubilee! Unverletzt!
    Da begriff ich, daß ich in der siebenten Hölle lediglich eine grauenvolle Vision erlebt hatte. Man hatte mich etwas sehen lassen, was in Wirklichkeit nicht geschehen war - um mich auf das schmerzlichste zu peinigen.
    Es war meinen Feinden großartig gelungen. Sie hatten mir das Herz gebrochen, doch in diesem Moment ging es meinem Herzen schon wieder viel besser.
    Vicky Bonney und Jubilee lebten.
    Ich kann nicht sagen, wie glücklich mich diese Feststellung machte.
    Und doch - noch immer umklammerte eine eiskalte, stählerne Faust mein Herz und drückte es zusammen.
    Warum waren wir entkommen? Was hatte Asmodis gesehen, als er mich anstarrte? Was hatte ihm der Schädel der schwarzen Wahrheit offenbart?
    Was?
    ENDE des Dreiteilers
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