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081 - In der siebenten Hölle

081 - In der siebenten Hölle

Titel: 081 - In der siebenten Hölle
Autoren: A.F.Morland
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den aber nur Tucker Peckinpah gekettet war.
    »Und Tony?« fragte Roxane beunruhigt. »Wo ist Tony?«
    »Peckinpah wird es wissen«, sagte Mr. Silver und trieb sein Pferd an.
    Der Industrielle hörte das näherkommende Schlagen der Hufe, rechnete aber nicht damit, daß Freunde, daß Rettung nahten. Er wagte den Kopf nicht zu wenden, denn neben seiner Wange pendelte der Kopf eines giftigen Reptils hin und her.
    Mr. Silver sprang vom Pferd. Niemand hinderte ihn daran, auf den Schlangenstein zuzueilen. Das Reptil war irritiert. Es wandte sich gegen den Ex-Dämon, doch dieser ließ dem Biest keine Chance. Er packte die Schlange mit seiner Silberhand und schlug sie gegen den Stein. Das überlebte sie nicht.
    »Mr. Silver!« rief Tucker Peckinpah überrascht aus. »Guter Gott, Sie hier…«
    »Wie geht es Ihnen, Mr. Peckinpah?«
    »Auf einmal viel besser.«
    »Wo ist Tony?«
    »Sie haben ihn fortgeholt. Asmodis will über ihn zu Gericht sitzen. Man hat ihn vors Höllengericht gebracht.«
    »Was für ein Unsinn. Es kann nur einen Schuldspruch geben. Sie werden Tony Ballard umbringen, das ist klar«, sagte der Ex-Dämon.
    »Ja, aber auf welche Weise, darüber soll wahrscheinlich das Gericht entscheiden.«
    Der Ex-Dämon sprengte die Ketten, die den Industriellen festhielten.
    »Wie kommt ihr hierher?« fragte Tucker Peckinpah.
    »Das ist eine lange Geschichte. Ich erzähle sie Ihnen, wenn wir zu Hause sind.«
    »Zu Hause«, seufzte der Industrielle. »Davon wagte ich nicht einmal mehr zu träumen.«
    ***
    Frei! Ich war frei, und Tucker Peckinpah war es auch. Mein Herz schlug schneller, als ich Roxane und Mr. Silver beim Schlangenstein sah.
    Die weiße Hexe wirbelte herum, als sie meine Schritte hörte. Ganz auf Abwehr war sie eingestellt, aber sie entspannte sich sofort wieder, als sie mich erkannte.
    »Tony!« rief sie erfreut aus.
    Ich eilte auf sie zu. Wir umarmten uns. Ich umarmte auch Mr. Silver und Tucker Peckinpah. Der Ex-Dämon wollte wissen, wie es möglich wäre, daß ich hier frei und ungehindert umherspazierte.
    »Das würde ich selbst gern wissen«, sagte ich.
    »Asmodis wollte dir doch den Prozeß machen.«
    »Er hat diese Absicht wieder aufgegeben.«
    »Und wo ist das Haar in der Suppe?«
    »Ich suche noch danach«, sagte ich.
    »Ich denke, wir haben uns alle eine ganze Menge zu erzählen«, sagte Mr. Silver. »Aber hier ist nicht der richtige Ort dafür, deshalb schlage ich vor, zu verschwinden. Irgend etwas muß Asmodis noch in der Hinterhand haben. Wir sollten nicht mehr hier sein, wenn er seinen Trumpf ausspielt.«
    Tucker Peckinpah übernahm die Führung. Ein sehr ortskundiger Führer war er zwar nicht, aber er kannte sich in der siebenten Hole ein klein wenig besser aus als wir.
    Mehrmals war er sich seiner Sache nicht sicher. Zweimal schlug er auch die falsche Richtung ein, bemerkte aber in beiden Fällen seinen Fehler schon nach kurzem und korrigierte ihn.
    Erst als wir den Wasserfall erreichten, von dem mir der Industrielle erzählt hatte, wurden wir von fliegenden Teufeln angegriffen. Sie waren zu viert. Als Roxane und Mr. Silver zwei aus der Luft herunterholten, verschwanden die beiden anderen.
    Wir kletterten zum Fluß hinunter.
    Immer, wenn Tucker Peckinpah nicht weiterkonnte, halfen ihm entweder Roxane oder Mr. Silver. Ich brauchte mich nicht um den Industriellen zu kümmern, konnte mich auf meine Person konzentrieren und hoffte, daß es uns allen gelang, auch heil über die letzte Hürde zu kommen.
    Die letzte Hürde…
    Das war der Wächter des Höllentors. Ich forderte Tucker Peckinpah auf, Mr. Silver von ihm zu erzählen.
    »Ich kümmere mich um den Poseidon-Verschnitt«, sagte Mr. Silver großspurig.
    »Er besitzt einen Dreizack!« warnte Peckinpah. »Und er ist nicht so klein wie Cruv.«
    Der Ex-Dämon zimmerte rasch einen brauchbaren Plan zusammen. Wir sollten bis nahe an das Höllentor heranschwimmen und dann ans Ufer klettern. Versteckt sollten wir abwarten, bis Mr. Silver den Wächter in einen Kampf verwickelt hatte, und dann schleunigst ins Wasser zurückkehren und durch das unbewachte Tor schwimmen.
    »Okay?« fragte Mr. Silver in die Runde. »Hat jemand eine Kritik anzubringen?«
    »Dein Plan ist so simpel, da kann einfach nichts schiefgehen«, sagte ich, und dann gingen wir an die Ausführung.
    Wir hielten uns an das, was Tucker Peckinpah sagte, und gingen an einer Flußkrümmung hinter Felsen in Deckung. Mr. Silver setzte den Weg allein fort. Augenblicke später verwickelte er den
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