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081 - In der siebenten Hölle

081 - In der siebenten Hölle

Titel: 081 - In der siebenten Hölle
Autoren: A.F.Morland
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ein großes schwarzes Loch im Boden. Und unweit davon wieder eines.
    »Was sind das für Löcher, Valerian?« fragte die Hexe aus dem Jenseits.
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortete der junge Teufel.
    »Könnte sich um Eingänge zu einem unterirdischen Bau irgendwelcher Tiere handeln«, nahm Mr. Silver an. »Hoffentlich haben die Biester den Waldboden nicht so sehr unterhöhlt, daß er unsere Pferde nicht mehr tragen kann.«
    Kaum war der Ex-Dämon diese Befürchtungen losgeworden, da brach sein Reittier schon mit der Vorderhand ein. Erschrocken wieherte das Pferd, während Mr. Silver in hohem Bogen über den Hals des Tiers hinwegflog.
    Er landete hart auf dem Boden, ziemlich knapp vor einem dieser Löcher. Als er sich aufrichtete, vernahm er ein aggressives Fiepen, und im Erdloch leuchtete es rot auf.
    Das Fiepen schien ein Alarmsignal zu sein. Aus Dutzenden Löchern stieg auf einmal dieses rote Leuchten, und dann sprangen Feuerratten aus ihren Behausungen.
    ***
    »Willkommen in der siebenten Hölle, Tony Ballard!« wiederholte der Höllenfürst. Er grinste mich grausam triumphierend an.
    Noch nie hatte ich persönlich mit ihm zu tun gehabt, aber ich hatte damit gerechnet, ihm irgendwann einmal zu begegnen.
    Daß es kurz vor meinem Ende sein würde, hatte ich nicht ahnen können.
    »Man hat mir viel über dich berichtet«, sagte Asmodis mit donnernder Stimme. »Du hast es verstanden, immer wieder unangenehm aufzufallen. Es war an der Zeit, daß ich mich deiner annahm. Zu viele Niederlagen mußten wir durch deine Schuld hinnehmen.«
    Ich war zwar fertig, aber ich schaffte es trotzdem, schadenfroh zu grinsen. »Du ahnst nicht, wie mich das freut.«
    »Du wirst für alles, was du getan hast, büßen. Es wird dir sehr bald leid tun, daß du dich gegen uns gestellt hast.«
    »Nein, Asmodis. Ich werde bis zu meinem letzten Atemzug stolz darauf sein.«
    Der Höllenherrscher musterte mich eingehend. »Du versuchst deine Angst vor mir zu verbergen, aber ich weiß, daß du dich fürchtest.«
    »Ihr könnt mich nur einmal töten. Damit habe ich mich bereits abgefunden.«
    »Du machst es dir zu leicht«, sagte Asmodis. »Kommt es nicht auch darauf an, wie man sein Leben verliert?«
    »Ich werde es ertragen.«
    Asmodis wies auf Tucker Peckinpah. »Dieser Mann hat dir sicher erzählt, was man ihm angetan hat. Es ist nichts im Vergleich mit dem, was auf dich zukommt, Tony Ballard, denn Peckinpah kämpfte nur mit seinem Geld gegen die Hölle. Er selbst hielt sich im Hintergrund. Du aber standest in vorderster Front, dachtest wohl, du könntest ewig so weitermachen. Du hättest wissen müssen, daß der Bogen eines Tages überspannt sein würde.«
    »Ich bereue nichts. Ich würde alles noch einmal tun.«
    »Ja, so verrückt bist du«, sagte Asmodis hart. »Aber du wirst keine Gelegenheit mehr dazu haben. Man wird dich vor's Höllengericht stellen. Jeder Verstoß gegen die Gesetze der Hölle wurde festgehalten. Dein Sündenregister ist im Laufe der Jahre sehr lang geworden, Tony Ballard. Wir werden Punkt für Punkt vortragen…«
    »Das wird sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.«
    »Wir haben Zeit; mehr als genug. In der Hölle gehen die Uhren anders als auf der Erde. Das wirst du noch merken. Ich selbst werde dem Gericht Vorsitzen…«
    »Dann steht die Strafe bereits fest«, sagte ich. »Warum dann noch die lächerliche Farce? Bekomme ich einen Verteidiger?«
    »Nein, du wirst dich selbst verteidigen.«
    »Na, und wenn schon. Ich werde sowieso in allen Anklagepunkten für schuldig befunden.«
    »Damit ist zu rechnen. Das Gericht hat nur den einen Zweck - das Strafausmaß festzusetzen.«
    Mich schauderte.
    Schreckliches stand mir bevor, aber ich hatte es mit meinen unermüdlichen Aktivitäten herausgefordert. Diesmal würde die Hölle härter zurückschlagen, als ich es verkraften konnte.
    Das Höllengericht würde mich zum Tod verurteilen, darüber bestand nicht der geringste Zweifel. Es fragte sich nur noch, unter wie vielen Qualen ich mein Leben verlieren würde.
    ***
    Es wimmelte auf einmal ringsherum von Höllenratten. Sie waren groß wie ausgewachsene Biber, und ihr Fell stand in Flammen - jedes einzelne Härchen.
    Aber es war kein verzehrendes Feuer. Die Tiere verbrannten nicht, und sie gaben die Flammen auch nicht ab, das heißt, sie steckten damit nichts in Brand.
    Obwohl sie mit dürrem Laub und morschem Geäst in Berührung kamen, fing nichts davon Feuer.
    Mr. Silvers Pferd hatte sich den Knöchel gebrochen. Verzweifelt
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