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081 - Die geraubte Mumie

081 - Die geraubte Mumie

Titel: 081 - Die geraubte Mumie
Autoren: Dämonenkiller
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die man auf die Entfernung hin nicht verstehen konnte, und war im nächsten Moment verschwunden.
    Er wußte, daß er verloren hatte, und er wollte dem Hermaphroditen Phillip, den er fürchtete, nicht zu nahe kommen.
    „Dorian, sieh doch!" rief Coco und deutete den Hügel hinauf.
    Ein Mann hatte sich zwischen den Büschen und Felsen erhoben. Er sah die kleine Gruppe, winkte und rief und kam schnurstracks den Hügel herunter.
    Es war kein anderer als Jeff Parker. Ein blonder drahtiger und unversehrter Jeff Parker, der so wirkte, als hätte er nie die Pest gehabt.
    Dorian und Coco sahen ihm entgegen.
    „Kann mir jemand erklären, was hier los ist?" fragte Jeff Parker, als er die drei und den bewußtlosen Cro Magnon erreicht hatte. „Der Seuchendämon infizierte mich, und von da an weiß ich alles nur noch bruchstückweise und ungenau. Es war wie ein fürchterlicher Alptraum voller Schmerzen. Als ich glaubte, sterben zu müssen, wich mein Geist aus dem Körper und schwebte irgendwo unter herrlichen Klängen in einem hellen Licht. Dann fand ich mich plötzlich in meinem gesunden Körper auf dem Hügel oben wieder. Der Teufel soll mich holen, wenn ich das verstehe!"
    Dorian tippte Jeff Parker vorsichtig an. Er war ohne Zweifel stofflich, kein Schemen und kein Schatten.
    Dorian umarmte seinen Freund und schlug ihm auf die Schulter. „Mann, Jeff, altes Heupferd, du glaubst gar nicht, wie ich mich freue!"
    „Du willst mir wohl die Schulter entzwei schlagen", sagte Jeff Parker, aber auch er war gerührt.
    Coco umarmte und küßte ihn. Und dann schloß ihn Phillip für ein paar Augenblicke in die Arme. Er küßte ihn auf beide Wangen und begrüßte ihn im Reich der Lebenden.
    Jetzt war Dorian sicher, daß er den richtigen Jeff Parker vor sich sah, und daß der Freund lebte. Kein Dämon und keine Täuschung hätten Phillips körperliche Berührung ertragen können.
    Phillip zitierte: „Aus diesem werden entstehen und hervorgehen wunderbare Anwendungen, zu denen die Mittel hier gegeben sind. Darum werde ich Hermes Trismegistos genannt, und ich bin im Besitze der drei Teile der Philosophie der Welt. Und was ich über das Wirken der Sonne gesagt habe, hat sich erfüllt."
    Es war der Schluß des Textes von der tabula smaragdina.
    Dorian sah den verständnislosen Blick Cocos und Jeff Parkers, und er erläuterte ihnen, wie es sich mit Phillips Zitaten verhielt.
    „Das ist ein kräftiger Hinweis, daß Hermes Trismegistos lebt", sagte er. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß er in dem Haus, das nun verschwunden ist, den Tod gefunden haben soll. Ich bin vielmehr davon überzeugt, daß die Mumie nur eine schon vor langer Zeit zurückgelassene Hülle war. Hermes Trismegistos ist aus dem Mumienkörper geschlüpft, wie der Schmetterling aus der Larve, und er hat längst eine andere Existenz begonnen. In welcher Gestalt er jetzt lebt, kann ich nicht einmal ahnen. Aber ich glaube fest, daß wir nicht zum letztenmal auf ihn gestoßen sind."
    Coco nickte, und Jeff Parker fragte: „Wer hat denn nun meinen Scheintod oder was immer das war verursacht? Weshalb habe ich mich nicht im magischen Staub aufgelöst wie der Dämon und seine Kreaturen?"
    „Woher weißt du das, Jeff?" fragte Dorian.
    Jeff Parker zögerte.
    „Ich kann es nicht sagen", erklärte er dann, „aber ich weiß es, als wäre ich dabeigewesen. Antwortet mir! Weshalb?"
    „Eine genaue Antwort können wir dir nicht geben", sagte Dorian. „Wir tappen selbst im dunkeln.
    Die Mumie hatte übernatürliche Kräfte, und die Magie des Hermes Trismegistos wirkte in dem Haus. Ob nun der dreimal größte Hermes deinen Tod nicht wollte und uns zu entkommen half, oder ob Phillip auf seltsame Weise die Hand im Spiel hatte, werden wir vielleicht später einmal, vielleicht auch nie erfahren. Freue dich deines Lebens und grübele nicht lange darüber!"
    „Hier ist nichts mehr zu tun", sagte Coco. „Ich schlage vor, wir verbringen eine Nacht in Perpignan. Ich bin hungrig, und wir müssen uns alle etwas herrichten und ausruhen. Morgen fahren wir zum Castillo Basajaun. Phillip kann einstweilen auch dort bleiben. Er scheint gut mit dem Cro Magnon umgehen zu können, und das kann nützlich für uns sein."
    Der Wagen stand dort, wo Dorian ihn abgestellt hatte. Alle stiegen ein. Dorian chauffierte und fuhr in Richtung Perpignan.
    Dorian schaute manchmal aus dem Augenwinkel auf das goldene Grabkreuz des Hermes Trismegistos. Coco, die auf dem Beifahrersitz saß, hielt es in der Hand.
    Eines
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