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081 - Die geraubte Mumie

081 - Die geraubte Mumie

Titel: 081 - Die geraubte Mumie
Autoren: Dämonenkiller
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Windes und der Kälte fror Cro Magnon nicht.
    Die Schmuggler zogen das Boot an Land und verbargen es unter einem überhängenden Felsen. Einer der beiden Männer brachte die dicke Wolldecke aus dem Boot mit, um sie Cro Magnon um die Schultern zu legen. Aber der Steinzeitmensch, den Jeff Parker stützte, schüttelte und sträubte sich. „Geben Sie mir die Decke!" sagte Coco auf französisch. „Wenn er sie nicht will, soll er es lassen." „Oui, Madame", sagte der Schmuggler nur.
    Cocos Mißtrauen verstärkte sich noch mehr.
    Cro Magnon, der schwarzbärtige, schwarzhaarige Hüne, der mit den Kräften und der Statur des sagenhaften Herkules konkurrieren konnte, war eine äußerst ungewöhnliche Erscheinung. Die Schmuggler hätten eigentlich Fragen stellen müssen; daß sie es nicht taten, bewies, daß sie entweder stoischer und uninteressierter waren als alle Leute, die Coco bisher getroffen hatte, oder daß etwas anderes mit im Spiel war.
    Zum Umkehren war es jetzt zu spät.
    Jeff Parker und die beiden Schmuggler führten den gefesselten Cro Magnon auf einem Pfad den Steilhang. hinauf. Irgendwo oben verlief die Küstenstraße. Coco hielt sich dicht hinter der Gruppe der vier Männer.
    Immer wieder brummte Cro Magnon, grollte und stieß gutturale Laute aus. Der Cro Magnon kannte keine moderne Sprache, nur eine steinzeitliche Silben- und Lautverständigung. Der aggressive Unterton der Laute, die der Steinzeitmensch von sich gab, war unmißverständlich.
    Coco merkte, daß seine Schritte und Bewegungen sicherer wurden. Wahrscheinlich möbelte die frische Luft ihn auf, und die Wirkung des Betäubungsmittels ließ nach. Das gefiel Coco überhaupt nicht.
    Die Gruppe erreichte nun den Rand des Steilhangs. Zwischen Felsen und Bodenerhebungen hindurch und an windzerzausten Pinien vorbei steuerten sie auf die Küstenstraße zu. Dort sollte ein Kleinbus warten, um Coco, Jeff und Cro Magnon nach Andorra zu bringen, zum Castillo Basajaun, dem neuen Stützpunkt der Gruppe um den Dämonenkiller.
    Cro Magnon sträubte sich, weiterzugehen. Jeff Parker redete beruhigend auf ihn ein. Er wirkte neben dem hünenhaften Steinzeitmenschen wie ein Span von einem Mann. Cro Magnon erschien wie die archaische Verkörperung von Männlichkeit und Schönheit. Bei einem solchen Geschöpf konnte man glauben, daß es sich eine urzeitliche Erde mit gefährlichen wilden Bestien untertan gemacht hatte.
    „Na komm, alter Junge!" sagte Jeff. „Im Castillo Basajaun kriegst du auch ein halbes Dutzend rohe Steaks. Laß dich nicht feiern und geh weiter!"
    Cro Magnon brummte und grollte noch lauter. Er stieß ein paarmal die gleiche gutturale Lautfolge aus. Man konnte ihn nicht verstehen, aber es klang wie eine Warnung.
    Witterte Cro Magnon eine Gefahr?
    Jeff Parker und die Schmuggler versuchten, ihn vorwärts zu zerren, aber der Steinzeitmensch stand wie ein Klotz da.
    „Verdammt noch mal!" sagte Jeff verärgert. „Der Bursche ist so störrisch wie ein Maulesel. Jetzt langt es mir. Ich gebe ihm eine Betäubungsspritze, und dann tragen wir ihn."
    „Viel Spaß!'' sagte Coco lakonisch.
    Jeff Parker holte eine Einwegspritze mit bereits gefülltem Glaszylinder aus der Brusttasche. Mit klammen Fingern schälte er sie aus der Cellophanhülle und steckte die Injektionskanüle vorn fest. Der hintere stumpfe Teil der Kanüle durchstieß die Kunststoffversiegelung des Glaszylinders. Parker hatte sich wohlweislich hinter den Cro Magnon gestellt. Die Schmuggler hatten den Steinzeitmann an den Armen gepackt.
    „So, Freund", sagte Jeff Parker. „Jetzt gibt es einen kleinen Piekser. Aber ihr Burschen habt ja früher als Morgengymnastik mit Säbelzahntigern gerungen. Da wird dir das nichts ausmachen."
    Er näherte sich dem Cro Magnon. Abrupt wandte dieser den Kopf um. Er sah die glitzernde Spritze in Jeff Parkers Hand. Sofort stieß er ein lautes Gebrüll aus und schüttelte die beiden kräftigen Schmuggler ab wie Strohpuppen.
    „Vorsicht, Jeff!" rief Coco.
    „Er wird doch nicht…", begann der Amerikaner.
    Doch bevor er den Satz beenden konnte, war es schon geschehen.
    Der tobende Hüne aus der Steinzeit sprengte seine beiden Handschellen und zerrte und rüttelte brüllend an den Ketten. Die fingerdicken Kettenglieder verbogen sich.
    Die beiden Schmuggler sprangen auf den Cro Magnon los. Einer schwang einen Totschläger, der andere hatte einen Stein aufgehoben.
    „Bleibt weg von ihm!" warnte sie Jeff. „Bevor er sich abgeregt hat, ist es lebensgefährlich, sich
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