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081 - Die geraubte Mumie

081 - Die geraubte Mumie

Titel: 081 - Die geraubte Mumie
Autoren: Dämonenkiller
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Der gräßliche Fluch des Gevatter Tod hielt ihn am Leben, solange noch etwas von ihm da war. Aber lange würde das nicht mehr der Fall sein.
    Von der Frau war nur noch ein unvollständiges Skelett vorhanden, das sich rasch unter den Attacken der Staubpartikel auflöste.
    „Ich sterbe!“ rief Don Juan voller Freude. „Endlich sind meine Leiden zu Ende! Ich sterbe, sterbe, sterbe!"
    Es waren Entzückensschreie. Der deformierte Schädel des Verseuchten blieb bis zuletzt übrig. Er bewegte die fleischlosen Kinnbacken, als wollte er noch die Freude über seinen Tod hinausschreien. Dann war auch der Schädel verschwunden. Nichts mehr erinnerte an die beiden Diener des Seuchendämons.
    Die übrigen zehn Verseuchten standen unentschlossen da. Sie sehnten sich nach dem Tod wie nach nichts anderem sonst, aber das Gebot ihres Herrn, des Gevatter Tod, zwang sie zur Selbsterhaltung, solange er es wollte.
    „Auf sie!" rief Dorian. „Keiner darf entkommen!"
    Die Dämonendiener waren im eigentlichen Sinne keine Menschen mehr. Unabänderlich gehörten sie Gevatter Tod. Und der Tod war eine Erlösung für sie.
    Cro Magnon brüllte auf, und Dorian schwang den schweren eisernen Schürhaken. Er wußte, daß es nicht leicht sein würde, die Verseuchten zu töten; aber zusammen mit dem Cro Magnon hoffte er, sie niederschmettern und in den tödlichen Staub befördern zu können.
    Doch bevor Dorian zuschlagen konnte, trat Phillip aus dem Wohnraum und schob den brüllenden Cro Magnon zur Seite wie einen Strohhalm.
    Dorian wußte, daß die Berührung der Verseuchten lähmend wirken konnte, und er wollte Phillip warnen. Aber schon schloß der lächelnde Hermaphrodit den ersten Seuchenzerfressenen in die Arme.
    Dorian erstarrte. Was würde jetzt geschehen?
    Phillip trat zurück, und sein Gesicht leuchtete von innen heraus und erstrahlte überirdisch schön. Seine schulterlangen, blonden Haare knisterten, als seien sie mit Elektrizität aufgeladen, und auf seinen Fingerspitzen tanzten kleine blaue Flämmchen.
    Der Dämonendiener war plötzlich von einer blauen Flamme umlodert. Er löste sich zusehends auf, und die Flamme schoß in die Höhe.
    „Ich sterbe!" schrie er triumphierend, und dann waren Mann und Flamme verschwunden.
    Phillip umarmte den nächsten Sklaven des Seuchendämons.
    Dorian und Cro Magnon standen voller Staunen da und sahen tatenlos zu. Schon brannte der nächste Seuchenzerfressene mit blauer Flamme, und sein triumphierender Todesschrei verhallte.
    Willig, ja freudig, ließen die Verseuchten sich in die Arme schließen. Ihre furchtbar entstellten Gesichter leuchteten auf, und dann ging es ganz schnell.
    Nach zwei knappen Minuten waren die Verseuchten verschwunden, aufgezehrt von den blauen Flammen. Der üble Gestank war einem starken Ozongeruch gewichen.
    Phillip lächelte unergründlich und kehrte in den Wohnraum zurück, wo er sich zu Jeff Parker setzte. Parker lag in den letzten Zügen. Schwarz und verquollen schob sich seine Zunge über die spröden Lippen. Es war nicht zu glauben, daß er vor noch nicht einmal drei Stunden ein gesunder, kräftiger Mann gewesen war.
    Coco stand an der Haustür, die sie hinter den Verseuchten geschlossen hatte.
    „Phillip hat die Situation gerettet", sagte sie. „Aber nur fürs erste. Wie soll es weitergehen?"
    „Wir müssen Olivaro, den Seuchendämon und seine Diener irgendwie hereinlocken. Sollen sie sich mit dem tödlichen Staub herumschlagen. Während alles drunter und drüber geht, flüchten wir aus dem Haus."
    „Genau daran habe ich auch gedacht, Dorian. Jetzt müssen wir nur noch überlegen, wie wir Olivaro und die andern herbekommen. Wie wäre es, wenn wir ihnen teilweise die Wahrheit sagen und uns anbieten, Olivaro und Gevatter Tod gegen den gefräßigen Staub zu helfen, wenn sie dafür Jeff Parker heilen?"
    „Du bist ein kluges Mädchen, Coco, und ein raffiniertes. Genauso werden wir es machen.“

    Es mußte schnell gehen, denn Jeff Parker lag im Sterben. Sein Körper war fast schwarz und mit Beulen übersät. Sein von schwarzen Flecken entstellte Gesicht war eingefallen.
    Dorian Hunter öffnete diesmal das Fenster.
    „Olivaro!" rief der große Mann mit dem über die Mundwinkel herabgezogenen Oberlippenbart. „Dorian Hunter", sagte eine Stimme ganz in seiner Nähe, „du bist also auch hier."
    „Wußtest du nicht, daß ich in Perpignan angekommen bin, Olivaro?"
    „Nein. Ich bin zwar ein Dämon, aber nicht allwissend. Ich dachte, du wärst noch im Ural oder in
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