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081 - Die geraubte Mumie

081 - Die geraubte Mumie

Titel: 081 - Die geraubte Mumie
Autoren: Dämonenkiller
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London."
    „Falsch gedacht, Olivaro. Hier ist noch ein guter alter Bekannter von dir. Tritt vor, Phillip!"
    Diesmal gehorchte der Hermaphrodit und präsentierte sich am Fenster.
    Dorian konnte Olivaro mit den Zähnen knirschen hören. Der furchtbare Seuchendämon aber lachte höhnisch, was gleichfalls zu vernehmen war, als stünde er direkt vor Dorian und Phillip und nicht über dreihundert Meter weit weg.
    „Um so besser!" sagte er. „So haben wir alle unsere Feinde beisammen. Wir werden die Mumie des Hermes Trismegistos erbeuten und den Dämonenkiller und seine Gefährten töten. Ich werde ihn mit Aussatz, Lepra, Pest, Cholera, Ödemen und Tumoren versehen, bis er um den Tod winselt. Coco Zamis gehört dir, Olivaro, doch die anderen will ich haben."
    „Man soll das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er nicht erlegt ist", sagte Dorian Hunter. „Die Mumie des Hermes Trismegistos ist sehr lebendig. Ich habe sie im Keller gesehen. Sie hat einen gefräßigen, magischen Staub herbeigezaubert, der sie schützt. Er erfüllt den Keller und lauert hinten im Haus. Er löst alles auf, was an lebenden Körpern mit ihm in Berührung kommt. Eure zwölf Dämonendiener haben auf diese Weise ihr Ende gefunden."
    Olivaro zögerte ein paar Augenblicke, dann sagte er: „Wir werden mit Hermes Trismegistos und seinem Todesstaub schon fertig."
    „Vielleicht", sagte Dorian. „Aber ob ihr mit ihm und mit uns fertig werdet, möchte ich bezweifeln. Vergeßt Phillips geheimnisvolle Kräfte nicht! Ich mache euch einen Vorschlag. Wir helfen euch, in die Grabkammer im Keller bis zum Mumiensarkophag des Hermes Trismegistos vorzudringen und den Todesstaub unschädlich zu machen. Ihr könnt die Mumie haben, die Geheimnisse, die sie kennt, das Grabzubehör und alles. Aber dafür müßt ihr Jeff Parker heilen, und wir verlangen hinterher freien Abzug."
    „Das müssen wir erst beraten", sagte Olivaro.
    „Beratet nicht zu lange! Jeff Parker liegt im Sterben. Es kann sich nur noch um Minuten handeln. Er muß als erstes geheilt werden, sonst stellen wir uns gegen euch."
    Olivaro und Gevatter Tod unterhielten sich. Man sah es, aber man hörte kein Wort.
    Dorian schaute besorgt zu Jeff Parker hinüber, dessen Gesicht Coco mit kaltem Wasser abwusch. Jeff Parker röchelte. Er lag im Koma. Sein Leben war nur noch ein schwaches, flackerndes Licht, das jeden Augenblick erlöschen konnte.
    Dorian und Coco glaubten nicht daran, daß die von Gevatter Tod übertragene Sonderform der Beulenpest ansteckend war. Sonst hätte zumindest Coco schon etwas merken müssen. Auch hofften der Dämonenkiller und die schwarzhaarige Frau auf den Hermaphroditen, der sie - wie sie annahmen - vor dem Schlimmsten bewahren würde.
    Olivaro meldete sich nun.
    „Einverstanden", sagte er. „Wenn wir die Mumie des Hermes Trismegistos bekommen, könnt ihr abziehen - mit dem gesunden Jeff Parker. Ich habe die Kraft, Jeff Parker zu heilen, auf Gevatter Tod übertragen. Er wird mit seinen Dienern kommen."
    „Ja, aber schnell!" rief Dorian. „Es geht um Minuten."
    Gevatter Tod kam den Abhang herauf - eine gräßliche Erscheinung mit lederartigem Gesicht, dunkler, rundum geschlossener Brille und schwarzem Umhang. Ihm folgten seine greulich entstellten Sklaven, denen er seinen Stempel aufgeprägt hatte.
    So wie das Äußere des am übelsten Zugerichteten und noch viel schlimmer war das Innere des Seuchendämons. Alle seine Sklaven bis auf ein halbes Dutzend, das sich zu Olivaros Verfügung hielt, führte der verrufene Seuchendämon zu dem Haus.
    Nun kam die Entscheidung.
    Dorian wußte genauso wie Coco, daß sie auf der Hut sein mußten. Dämonen spielten immer falsch. Sobald sie wähnten, die Hilfe des Dämonenkillers und seiner Gefährten nicht mehr zu brauchen, mußten diese um ihr Leben fürchten und Schlimmeres. Jeff Parker atmete immer mühsamer. Gleich würde der von Pestbakterien verseuchte Kreislauf zusammenbrechen. Jetzt schon hatte der Körper kaum noch Sauerstoff. Deshalb war auch die Haut dunkel verfärbt. Es war die Frage, ob Jeff Parker ersticken oder an Herzversagen sterben würde.
    „Schnell doch!" rief Dorian Hunter dem Seuchendämon entgegen. „Jeff Parker stirbt!"
    Gevatter Tod setzte Fuß vor Fuß, schritt gemächlich aus, ohne sich zur Eile antreiben zu lassen. Als er endlich ins Haus trat, war es zu spät. Jeff Parker richtete sich auf, röchelte ein letztes Mal und fiel mit starren, gebrochenen Augen zurück.
    Der Dämon trat ins Zimmer.
    Dorian Hunter
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