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0806 - Die Hexe von Köln

0806 - Die Hexe von Köln

Titel: 0806 - Die Hexe von Köln
Autoren: Achim Mehnert
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ihm mobilisierte.
    Plötzlich hatte er das Gefühl zu schweben, dabei spürte er den Boden unter sich. Selina sah keine andere Möglichkeit mehr, als schwarzmagisch gegen ihn vorzugehen. Dabei splitterte sie ihre Kräfte auf und konnte sich nicht mehr völlig auf das Amulett konzentrieren. Durch seine geistige Verbindung sah Zamorra, dass es aufflackerte.
    Weiter so! , trieb er sich an. Er musste den Familiaris weiterhin beschäftigen. Der Erfolg beflügelte Zamorra. Seine Weiße Magie zeigte Wirkung, weil er sie nicht für sich selbst einsetzte, sondern um Nicole zu retten.
    Wütend schrie Selina auf. Sie erkannte ebenfalls, dass sie die Macht über das Amulett Stück für Stück verlor. Zwar noch langsam, doch stetig wurde die Blockade eingerissen. Ein Gedankenfaden nach dem anderen bildete sich zwischen ihm und seinem Träger.
    Zamorra hoffte nur, dass Nicole die fortschreitende Normalisierung ebenfalls bemerkte. Jedenfalls gelang es ihr, die tobende Hexe fortzustoßen und sich für Sekunden hinter eine Säule zu ducken.
    Deutlich spürte Zamorra, wie Selina ihre Macht in seine Richtung kanalisierte. Anscheinend hatte sie endlich begriffen, welche Gefahr tatsächlich von ihm ausging. Auch ohne Merlins Stern ließ er sich nicht so einfach Matt setzen.
    Damit war es Zeit für eine weitere Überraschung.
    Zamorra hatte die körperliche Benommenheit abgeschüttelt. Er spannte sämtliche Muskeln an und führte einen weiteren magischen Schlag. Er diente nur der Ablenkung, um Selina zu verunsichern. Denn gleichzeitig sprang er in die Höhe und warf sich auf die andere Katze. Bevor sie wusste, wie ihr geschah, trug sie mehrere heftig blutende Wunden davon, trotzdem war sie noch lange nicht besiegt. Als sie sich auf den körperlichen Angriff eingestellt hatte, zog sich Zamorra sofort wieder zurück.
    Allerdings musste er erkennen, dass er sie ebenfalls unterschätzt hatte. Ohne sich um ihre Wunden zu kümmern, schickte sie ihm ihre Reserven entgegen. Wie eine unsichtbare Woge schlugen ihre Kräfte über dem Dämonenjäger zusammen. Er wollte nach Nicole sehen, aber da waren nur tanzende Schatten vor seinen Augen.
    Wie lange konnte der Familiaris einen solchen Angriff durchhalten?
    Zu lange, wurde Zamorra klar. Es gelang ihm nicht, sich daraus zu befreien.
    Ein flammender Schweif huschte vor seinen trüben Augen vorbei, begleitet von einem Schrei, der Verzweiflung und Wut gleichzeitig ausdrückte.
    Was geschah da?
    Eine kleine Ewigkeit schien zu vergehen, bis Zamorras Blick sich klärte. Schlagartig fiel der Druck von ihm ab und er sah… Wagenbach.
    Nicoles neuer Bekannter wütete wie ein Berserker. Er hatte einen der Leuchter mit den glühenden Kohlen gepackt und drosch damit auf die schwarze Katze ein. Selinas Körper zuckte, dann erschlaffte er.
    »Aufhören«, wollte Zamorra sagen. »Sie ist tot.« Doch statt der Worte brachte er wieder nur ein Miauen zustande.
    Ein markerschütternder Schrei gellte durch den steinernen Raum und wurde von den Wänden zurückgeworfen. Samira stolperte zu ihrem Familiaris und ließ Nicole aus den Augen.
    Zamorras Blick ging zu dem Amulett. Wenn Selina es blockiert hatte, musste es wieder aktiv sein. Er hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, als es einen silbernen Blitz gegen die Hexe schleuderte.
    »Nein!«, schrie Samira triumphierend. »Damit bekommst du mich nicht!«
    Der Angriff des Amuletts prallte von ihr ab, als sei er gegen eine unsichtbare Wand gestoßen. Mit einem beiläufigen Fingerzeig setzte sie zuerst Zamorra außer Gefecht und dann den anderen Mann, der mit Nicole gekommen war.
    Sie bedachte Zamorra mit einem hasserfüllten Fluch. Er trug die Schuld an Selinas Tod, doch ihr blieb keine Zeit für Selbstmitleid. Er würde später dafür bezahlen.
    Nur eins bedauerte sie, nämlich dass sie nicht auf Stygia gehört hatte.
    ***
    Lange hätte sie nicht mehr durchgehalten. Nicole schnappte nach Luft. Ihr beschleunigter Herzschlag dröhnte wie eine Trommel. Die ständigen Attacken hatten sie zermürbt. Ein paar Minuten noch, und sie hätte den magischen Angriffen nicht mehr standhalten können.
    Die Rettung war aus einer völlig unerwarteten Richtung gekommen. Sie dankte dem Schicksal, ihren neuen Bekannten nicht oben zurückgelassen zu haben.
    Ohne Wagenbach…
    Sie wagte nicht, den Gedanken zu Ende zu denken.
    »Zamorra!«, rief sie, als Merlins Stern ihre Gegnerin angriff.
    Er rührte sich nicht. Auch diesmal wurde der silberne Blitz abgeleitet, aber lange konnte die
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