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0806 - Die Hexe von Köln

0806 - Die Hexe von Köln

Titel: 0806 - Die Hexe von Köln
Autoren: Achim Mehnert
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Gefährte in eine Katze verwandelt! Dabei hatte er es ihr bereits außerhalb des Doms begreiflich zu machen versucht.
    »Du hast ihn… verhext«, keuchte Nicole.
    Zamorra hatte erwartet, dass seine Gefährtin umgehend die richtigen Schlüsse zog, sobald sie ihn erkannte. Doch sie brauchte einen Moment, um den Schock zu verarbeiten.
    »Habe ich, und du sollst auch nicht ganz leer ausgehen. Ich will doch nicht als schlechte Gastgeberin dieser kleinen Party dastehen.«
    Samira nutzte den Überraschungseffekt skrupellos aus. Unverständliche Formeln murmelnd, drängte sie Nicole zurück und trieb sie quer durch die Kammer.
    »Ich habe richtigen Appetit auf dich, Kleine«, kommentierte sie ihr Vorgehen.
    Zamorras Herz raste. Er konnte nicht tatenlos zusehen, sondern musste etwas unternehmen. Aus dem Stand sprang er, um Selina zu überraschen. Sekundenlang bildeten die beiden Katzen ein wirres Knäuel und bekämpften sich mit Zähnen und Krallen.
    Während Schmerzen Zamorras Sinne vernebelten, erwartete er, dass der Familiaris Schwarze Magie einsetzte. Mehr als einen leichten Druck, dem er standhalten konnte, spürte er jedoch nicht. Offenbar verlangte die Neutralisierung des Amuletts Selina zuviel Kraft ab, um magisch auch noch in einer weiteren Auseinandersetzung tätig werden zu können. Zumindest konnte sie also ihre Herrin nicht unterstützen.
    Doch Nicole steckte auch so in der Klemme.
    Gegen die Attacken der Hexe fand Zamorras Gefährtin kein Mittel.
    Schweiß stand auf ihrer Stirn. Jeder weitere magische Schlag wirbelte sie herum wie von einer unsichtbaren Riesenfaust gepackt. In ihrem Gesicht zeichnete sich Wut ab, doch die allein half ihr nicht.
    »Du elendes Miststück«, zischte sie. »Wenn ich dich in die Finger bekomme, kannst du was erleben.«
    »Dann versuch es doch, Süße. Allerdings scheint mir, dass du gar nicht an mich heran kommst.«
    Zamorra rollte sich weg und entging einem Hieb, der gegen seine Kehle gerichtet war. Sein Kopf zuckte vor, und diesmal erwischte er Selina. Seine Zähne schlugen sich in einen Hinterlauf des Familiaris, der schmerzerfüllt aufschrie. Warmes Blut lief aus Zamorras Mund über sein Brustfell. Als Katze machte es ihm nichts aus, und er fühlte sich wie einer von Sarkanas verfluchten Vampiren.
    Nicoles Schrei alarmierte ihn. Er schlug einen Haken, bevor Selina sich auf ihn stürzen konnte und sprang. Direkt in Samiras Nacken. Überrascht fuhr sie herum und ließ von Nicole ab. Mordlust flackerte in ihren Augen, als sie Zamorra packte und von sich schleuderte. Unbeschadet kam er auf allen Vieren auf.
    »Ich bin wohl zu nachsichtig mit euch. Es wird Zeit, dass ich euch zeige, mit wem ihr es zu tun habt.«
    Zumindest das Spielen war ihr vergangen, folgerte Zamorra. Das machte sie umso gefährlicher. Er wollte sich erneut auf sie stürzen, doch ein unsichtbarer Schlag schmetterte ihn gegen eine Säule. Die Luft wurde aus seinen kleinen Lungen gepresst, und er hatte das Gefühl, dass sein Rückgrat brach.
    Unfähig sich zu erheben, wurde er fast verrückt vor Sorge um Nicole, die sich verstärkten Angriffen der Hexe ausgesetzt sah. Zamorra konzentrierte sich und nahm alle Kräfte zusammen. Die Ruhepause, die Selina ihm gönnte, musste er nutzen.
    Er erhob die Stimme und wisperte Beschwörungen, ohne wahrzunehmen, dass er lediglich Miauen produzierte. Es war unwichtig, denn die Aussagekraft blieb die selbe. Die Kraft seiner Gedanken, seines Willens zwang die Laute dazu, ihre Wirkung zu behalten. Wie einen Speer trieb er seine Magie, um die schwarzen Kräfte zu durchbrechen. Vor seinen halb geschlossenen Augen sah er nicht die Hexe Samira, er sah nur das Böse, auf das Weiße Magie wirkte wie Weihwasser auf LUZIFER.
    Er sah aber auch, dass die Wirkung seiner Zauberworte in der »Katzensprache« bei weitem nicht so stark war wie von menschlicher Kehle intoniert.
    Es reichte nur knapp…
    Samira keifte entsetzt auf, als sie von Nicole weggerissen wurde. Gleichzeitig kam Bewegung in Selina, die erkannte, aus welcher Richtung der Schlag gegen seine Herrin geführt wurde. Sofort wandte sie sich wieder Zamorra zu.
    Damit hatte der Professor gerechnet.
    Er tat so, als konzentrierte er sich nur auf die Hexe, wodurch er ihren Familiaris vergessen hatte. Und wechselte umso überraschender sein Angriffsziel gegen die Katze.
    Selina wollte sich auf ihn stürzen, um ihm den Rest zu geben, aber Zamorras Magie hielt sie zurück. Körperlich kam sie nicht mehr an ihn heran, was weitere Kräfte in
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