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0806 - Der Voodoo-Club

0806 - Der Voodoo-Club

Titel: 0806 - Der Voodoo-Club
Autoren: Jason Dark
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er am Stadtrand der Hauptstadt, wo das Elend so richtig greifbar war und in Wellblechbuden hauste, deren Dächer unter der grellen Sonne zu schmelzen schienen. Smog, Abfallgestank, Fäkaliengeruch, Auspuffgase, die ungefiltert aus den Löchern der alten Vehikel strömten, vergifteten die Umwelt.
    Auch Suko und ich waren mit einem Leihwagen ausgerüstet. Es war ein verbeulter Camaro, der hoffentlich keinen Dieb mehr interessierte.
    Zwei Fremde in einem derartigen Viertel waren ungewöhnlich.
    Selbst durch die verschmutzten Scheiben sahen sie uns. Suko hatte das Fenster auf seiner Seite ein Stück runtergekurbelt. Gestank und Staub drangen sofort herein.
    Ein Auftrag hatte uns nach Haiti geführt. Wieder einmal brauchte die Regierung unsere Unterstützung, wobei ich das nicht glaubte, denn hinter dem schwammigen Begriff verbarg sich zumeist der Geheimdienst. Wenn er nicht weiterkam und sich bei bestimmten Fällen eine blutige Nase holte, mußten eben Männer rann, die sich mit der Materie beschäftigten. Voodoo gehörte nun mal zu unserem Job.
    Ein englischer Agent namens Dan Gabor hatte die Alarmmeldungen abgesetzt. Es ging um diesen mörderischen Zauber, der vor Jahrhunderten aus Afrika importiert worden war und sich in der Karibik hatte ausbreiten können.
    Gabor war entdeckt worden. Von einem Zombie- oder Voodoo-Club, der Begriff spielte dabei keine Rolle. Er war ihm auf die Spur gekommen, weil es um Morde ging. Morde an Männern, die für die Gegenseite gearbeitet hatten. Man munkelt von Kuba, was allerdings nicht bewiesen werden konnte. Jedenfalls hatte es Tote gegeben. Sogar die Geheimdienste waren aufgeschreckt worden, und Gabor war nahe dran gewesen, den Fall zu lösen. Es mußte ihn dann erwischt haben, denn seine Meldungen waren plötzlich ausgeblieben.
    Ein letztes Telefax hatte er noch mühsam absetzen können. Suko und ich hatten es in Sir James’ Büro gelesen und erfahren, daß ihm angeblich die Zombies auf die Spur gekommen waren. Er wurde also von lebenden Toten gejagt.
    Als man diesen Text an zuständigen Stellen las, war Holland in Not gewesen. Da liefen plötzlich die Rädchen ineinander, und an letzter Stelle hatten wir gestanden.
    Hin nach Haiti und sich darum kümmern, wie weit Dan Gabor letztendlich gekommen war.
    Er war auf der Insel nicht der einzige, der für die Engländer arbeitete, man hatte uns eben diesen Reifen-Vulkaniseur Pedro Miller genannt, der sich nebenbei als Informant noch einige Pfund verdient hatte, um besser leben zu können.
    Viel konnte es nicht gewesen sein, wenn ich mir seinen Bau so richtig ansah. Ein Grundstück gehörte auch dazu. Es wurde umrahmt von einem Lattenzaun, der an zahlreichen Stellen geknickt oder gar nicht mehr vorhanden war.
    Wir rollten durch eine breitere Stelle auf den Hof, sahen mehrere Arbeiter, die dabei waren, Reifen zu stapeln und sich in der stinkenden Luft und der grellen Sonne nur langsam bewegen konnten.
    Es war eine Strafe, sich bei diesen Temperaturen das Geld verdienen zu müssen, nur ging es ihnen noch besser als den zahlreichen Arbeitslosen.
    Als wir auf das Grundstück fuhren, hatten wir das Gefühl, über erstarrte Wellen zu fahren. Der Wagen schaukelte auf und nieder, die Auspuffwanne ratschte über die Wellenkämme, und als ich diese Laute hörte, rann mir jedes mal eine Gänsehaut über den Rücken, was der neben mir sitzende Suko mit einem Grinsen quittierte.
    »Regt dich was auf, John?«
    »Kaum.«
    »Ist ja nicht unser Wagen.«
    »Zum Glück.«
    Auf dem Gelände stand noch eine Holzbaracke mit weiß gestrichenen Wänden. Dort mußte sich das Büro des Mannes befinden.
    Wahrscheinlich war er auch dort, denn auf dem Platz lief kein Typ herum, der wie ein Chef aussah.
    Ich ließ den Leihwagen im Schatten der Baracke ausrollen und stellte den Motor ab. Schweißdurchtränkt blieb ich sitzen, und Suko erging es ebenso.
    »Da wären wir«, sagte ich.
    Suko nickte. »Ich sehe es. Willst du im Wagen sitzen und versauern?« erkundigte er sich.
    »Nein.«
    »Dann würden wir gebraten.« Er öffnete die Tür. Was jetzt in den alten Camaro hineinströmte, war einfach fürchterlich. Ein widerlicher Gummigestank überlagerte irgendwelche Essensdünste.
    Ich drückte die Tür nur vorsichtig zu, aus Furcht davor, daß sie zusammenbrechen konnte. Suko tat es mir nach. Wir drehten uns um und sahen die drei Arbeiter, die Denkmal spielten und neben dem Reifenhügel standen. Sie schauten zu uns herüber.
    »Scheiben hat der Bau ebenfalls«, sagte
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