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0806 - Der Voodoo-Club

0806 - Der Voodoo-Club

Titel: 0806 - Der Voodoo-Club
Autoren: Jason Dark
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der sich verändert hatte und als kalte Bahnen daran herablief. Manchmal mußte er sich den Weg auch frei schlagen. Dafür nahm er sein Messer, das mit den kleinen Hindernissen leicht fertig wurde.
    Etwas klatschte gegen sein Gesicht. Er hatte es in der Dunkelheit nicht sehen können. Zudem hing es in nahezu raffinierter Art und Weise genau in Augenhöhe herab. Gabor dachte zuerst an ein besonders langes Blatt, bis er die Flüssigkeit spürte.
    Warm und widerlich klebrig rann sie über seine Stirn nach unten.
    Sie erreichte die Wangen und sickerte dann in die Tiefe. Sie gab zudem einen bestimmten Geruch ab, und plötzlich rannen trotz der Hitze Eiskörner über seinen Rücken.
    Das war Blut!
    Gabor ging einen Schritt zurück. Er duckte sich. Der Geruch war nicht mehr wichtig, sondern der leicht zitternde Schatten vor ihm, der lang nach unten hing.
    In der Tasche steckte auch sein altes Sturmfeuerzeug. Es war ein Risiko, die Flamme leuchten zu lassen, er ging es trotzdem ein, duckte sich dabei und reckte den Arm erst hoch, als er seine Position gefunden hatte.
    Das Licht tanzte für einen Moment über eine noch blutende Tierhaut. Das dunkle Zeug tropfte zu Boden, sogar das leise Klatschen beim Aufprall bekam er mit, und nun wußte er genau, daß in seinem Gesicht Blut klebte.
    Gabor schüttelte sich. Es widerte ihn an. Das Gefühl dauerte nur einen Moment, da hatte er schon die Flamme gelöscht und dachte realistischer über seine Chancen nach.
    Sie standen nicht gut.
    Seine Feinde wußten genau, wo sie ihn finden konnten. Sie hatten kalkuliert, welchen Weg er nehmen würde, und sie hatten sich, verdammt noch mal, nicht verrechnet.
    Wo aber lauerten sie?
    Das plötzliche Gelächter stammte nicht von einem Tier. So konnte nur ein Mensch lachen, der sich über seinen Erfolg freute. Mit einem heftigen Ruck warf sich Gabor nach hinten und fiel dabei auf den Rücken. Zugleich hatte er die Waffe gezogen.
    Er schoß nur einmal.
    Sehr genau hatte er in die Richtung des Gelächters gezielt. Der Schuss durchbrach die Stille wie eine peitschende Explosion. Selbst von dem dichten Unterholz wurde er kaum gedämpft, und nach dem Echo brach die Hölle richtig los.
    Die Tiere waren aus dem Schlaf gerissen worden. Sie tobten plötzlich in den Bäumen, sie brüllten, sie schrieen, jaulten und kreischten.
    Es war die Hölle, die den einsamen Mann umgab, der sich auf dem Boden so gut wie möglich weiterrollte, sich dann aufstützte und seine Waffe in Anschlag brachte.
    Hatte er getroffen?
    Aus dieser Richtung erhielt er keine Antwort.
    Dafür aus einer anderen.
    Hinter ihm waren sie.
    Dann brachen sie durch.
    Selbst Dan Gabor, der sich gedreht und auch mit ihrem Erscheinen gerechnet hatte, wurde noch von ihnen überrascht. Sie waren grausame Teufel in Menschengestalt. Dafür hatten sie keine Gesichter mehr, sondern bemalte und beschmierte Fratzen, und Gabor hatte den Eindruck, als würden sich diese im Trommelrhythmus bewegen.
    Er wollte schießen und hatte den rechten Arm bereits erhoben, als ein Schatten auf ihn nieder raste.
    Ein Knüppel.
    Kurz, aber verdammt hart.
    Er traf seinen Arm in Höhe des Ellbogens, an einer verdammt empfindlichen Stelle. Der Schmerz hätte ihn beinahe schreien lassen.
    Nur mühsam konnte er ihn unterdrücken, doch es gelang ihm nicht mehr, den Revolver zu halten.
    Die Waffe landete auf dem weichen Boden. Sein rechter Arm war taub, der linke nicht, und mit dieser Hand zog er sein Messer. Dabei stieß er einen Fluch aus. Bei der folgenden »Attacke« rasierte er mit der Klinge nur Laub ab, ansonsten war er wehrlos.
    Er lag auf dem Boden.
    Er ächzte.
    Jemand packte ihn an der linken Schulter. Gegen diesen eisenharten Griff konnte Gabor sich nicht wehren. Er stöhnte auf und sah plötzlich zwei dieser Fratzen über sich schweben.
    Gesichter aus der Hölle.
    So hätten auch bemalte Zombies aussehen können.
    Er spuckte hinein und brüllte wie am Spieß, weil ihm jemand den linken Arm ausgekugelt hatte.
    Es war vorbei mit seinem Widerstand.
    Sie fielen über Gabor her wie Fliegen über altes Fleisch, und sie prügelten ihn brutal nieder.
    Als er in die Bewusstlosigkeit hineinglitt, war er diesem Zustand sogar dankbar…
    ***
    Es stank nach alten Autoreifen und verbranntem Gummi. Über dem flachen Dach der Werkstatt breitete sich ein dunkler Nebel aus, den auch der leichte Wind nicht wegpusten konnte.
    Der Geruch gehörte zu Carlos Millers Job, denn dieser Mann möbelte alte Reifen auf. Seinen »Betrieb« führte
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