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0799 - Gefangen in Choquai

0799 - Gefangen in Choquai

Titel: 0799 - Gefangen in Choquai
Autoren: Andreas Balzer
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verfolgte angespannt die Schlacht. Es sah nicht gut aus. Tsa Mo Ras Gefährten und die mit ihnen verbündete Vampir armee schlugen sich besser als erwartet. Doch immerhin war es ihnen noch nicht gelungen, in die Lagerhalle einzudringen, in der Kuang-shi das Ende der Welt herbei träumte.
    Und das würde auch so bleiben. Die Reihen der Verteidiger mussten nur noch ein bisschen länger standhalten, bis die Realität von Choquai diese jämmerliche Welt so sehr durchdrungen hatte, dass der Prozess unumkehrbar war.
    Der payianköpfige Zauberer beobachtete aus seinem Versteck, wie Nicole Duval, Gryf ap Llandrysgryf und die chinesische Killerin gegen die magische Barriere prallten, die er um die Lagerhalle errichtet hatte. Doch Wu wusste, dass er vor allem das magische Potenzial des Druiden nicht unterschätzen durfte. Es konnte nichts schaden, die Blockade zu erneuern und zu verstärken.
    Wu holte aus einem braunen Lederbeutel einen Pergamentstreifen heraus, auf den er einen entsprechenden Spruch geschrieben hatte. Er warf das Pergament in die Luft - wo es in der Hand eines breit grinsenden blonden Jünglings landete.
    »Gryf ap Llandrysgryf!«
    Bevor das Pergament seinen Zauber entfalten konnte, hatte der Silbermond-Druide es bereits hinuntergeschluckt. Dann rülpste er laut und vernehmlich. »Nicht schlecht. Vielleicht ein bisschen laff.«
    »Wie kannst du es wagen…«
    »Ach ja, und wir müssten da vorne mal durch die Tür. Du hast nicht zufällig einen Schlüssel?«
    Wu Huan-Tiao wollte etwas erwidern, doch dann spürte er, wie etwas nach seinen Gedanken griff. Wenige Augenblicke später brach er bewusstlos zusammen.
    ***
    Choquai
    Es war kurz nach Mitternacht, als Tsa Mo Ra seine Dienerschaft zusammenrief. Es waren ein knappes Dutzend Männer und Frauen, die sich im Studierzimmer versammelten. Zamorra kannte jeden von ihnen schon seit seiner Ankunft in Choquai und er wusste, dass er jedem einzelnen von ihnen vertrauen konnte.
    Dennoch war es ein Wagnis, sie in den Plan einzuweihen, den er mit Fu Long besprochen hatte. Doch es gab keinen anderen Weg. Wenn sie Kuang-shi besiegen wollten, brauchten sie Verbündete.
    Schweigend hörten die Diener zu, als Tsa Mo Ra ihnen erklärte, dass Kuang-shis Herrschaft am nächsten Tag enden würde. »Die meisten von euch wurden als Sklaven geboren, aber niemand von euch soll als Sklave sterben. Vor den Toren der Stadt wartet die Armee des Herrschers von Wuchang nur auf das Zeichen zum Zuschlägen. Doch wir brauchen auch Verbündete in der Stadt, die die Gefangenen aus den Gefängnissen befreien und den Aufstand von einem Haus zum anderen tragen, bis sich alle Sklaven gegen ihre Herren erheben. Ich will euch nichts vormachen. Es ist gefährlich, und viele von euch werden morgen sterben. Aber wenn ihr siegreich seid, wird die Zeit der Willkürherrschaft ein für allemal vorbei sein. Dann seid ihr frei!«
    Zögerlich sah Choi-Fung zu dem Vampir, der in einer Ecke schweigend den Worten des Hausherrn gelauscht hatte. »Was ist mit ihm, Herr? Er ist doch auch ein…«
    »Fu Long ist der erbittertste Gegner Kuang-shis, den ich kenne. Ihr könnt ihm vertrauen. Ich tue es auch.«
    Die junge Dienerin nickte. Die Antwort schien ihr zu genügen. Dann meldete sich Wu Xihou zu Wort. Der buddhistische Heiler war rund 90 Jahre alt und konnte sich nur noch mit Hilfe von zwei Stöcken auf den Beinen halten, doch seine Stimme klang fest und entschlossen wie nie zuvor: »Herr, Ihr wart immer gut zu uns, und Ihr habt uns behandelt wie Menschen, nicht wie Tiere, wie es sonst in dieser Stadt üblich ist. Wir sind keine Krieger. Keiner von uns weiß, wie man ein Schwert führt oder eine Lanze. Aber an Eurer Seite würden wir gegen jeden Feind in die Schlacht ziehen, um das Joch der Tyrannei endlich abzuschütteln!«
    Die anderen Diener murmelten zustimmend.
    »Ich danke euch. Und jetzt geht und ruht euch aus. Morgen früh werden wir die Einzelheiten besprechen.«
    »Du vertraust mir?«, fragte Fu Long, als der Letzte den Raum verlassen hatte.
    »Habe ich eine andere Wahl?«, erwiderte Zamorra mit einem schmalen Grinsen.
    »Wahrscheinlich nicht. Aber es ehrt mich trotzdem«, sagte der Vampir ernst.
    »Was ist mit dem Regenten von Wuchang? Können wir ihm vertrauen?«
    Fu Long lächelte. »Natürlich nicht. Wie die meisten mächtigen Männer lockt ihn das Gold. Der legendäre Reichtum Choquais hat sich bis nach Wuchang herumgesprochen. Aber er ist ein nützliches Werkzeug, um Kuang-shi zu stürzen.«
    »Was
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