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0795 - Netz des Todes

Titel: 0795 - Netz des Todes
Autoren: Unbekannt
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existierten, verschwanden von den Bildschirmen.
    Dafür tauchten die schrecklichen Bilder der Nebelzone auf.
    Seltsame Schlieren zogen über die Schirme, dunkle, tunnelähnliche Gebilde taten sich auf. Es hätte ein atemberaubender Anblick sein können, aber die Menschen in dem vergleichsweise winzigen Schiff waren nicht dazu aufgelegt, diese Bilder zu genießen.
    Niemand wußte, ob die Laren die Aktivatorfalle bereits fertiggestellt hatten. Bis auf einen Mann an Bord der REDHORSE waren sie alle darauf gefaßt, schon im nächsten Augenblick von einer Explosion ausgelöscht zu werden.
    Denn die REDHORSE hatte eine Bombe an Bord.
    Die Bombe bestand aus zwei Komponenten. Der eine Teil dieser Bombe war ein Zellaktivator. Der zweite Teil war ein Mann, der eben durch diesen Aktivator die relative Unsterblichkeit erlangt hatte: Ronald Tekener. Und der Zündmechanismus war eine Strahlung, die die Laren mit Hilfe zahlreicher Projektoren erzeugten.
    Über die Strahlung selbst wußte man auf Gäa bisher nur wenig.
    Sie war fünfdimensionaler Natur und von so geringer Intensität, daß man sie praktisch nicht anmessen konnte. Es schien, als würde sie niemandem Schaden zufügen - ausgenommen den wenigen Lebewesen, die das Glück - oder Pech - hatten, einen Zellaktivator zu tragen. Die Strahlung störte die ständige Wechelwirkung zwischen dem Aktivator und dem Körper, den er vor dem Alterungsprozeß schützte.
    Vor dem Abflug hatte Dorney die Ausführungen einiger Wissenschaftler über sich ergehen lassen. Sie hatten von Mitosestrahlung gesprochen, von der Überreizung der Zellschwingungstaster, und Spin Dorney war ehrlich genug, um zuzugeben, daß er davon nur jedes zehnte Wort verstanden hatte. Er war Raumfahrer, kein Spezialist für Zytologie. Für ihn war lediglich die Erkenntnis wichtig, daß ein Aktivatorträger von dem lebenserhaltenden Gerät in einer heftigen Explosion zerstört wurde, sobald er in den Strahlungsbereich geriet.
    Zwanzig Männer und Frauen hatten freiwillig das Risiko auf sich genommen, diese hochbrisante Bombe namens Ronald Tekener auf dem schnellsten Wege aus der Milchstraße hinauszutransportieren.
    Julian Tifflor wollte Gäa nicht verlassen. Um niemanden zu gefährden, falls die Strahlung ihn traf, hatte er sich in einen Tiefbunker zurückgezogen. Er hatte jede Begleitung abgelehnt und stand nur über die üblichen Kommunikationsmittel mit der Außenwelt in Verbindung. Tekener wußte nichts von dem wahrhaft teuflischen Plan der Laren.
    Die Sterne wurden wieder sichtbar. Die beiden Vincraner erhoben sich wortlos, nickten flüchtig zum Abschied und schritten davon.
    Sie hatten es eilig, in den Schutz der Provcon-Faust zurückzukehren.
    Aher war erstaunlich wortkarg geworden. Nervös beobachtete er die Instrumente. Auf einem Monitor tauchten die Vaku-Lotsen auf. Groß und hager, in wallende Gewänder gekleidet, schritten sie durch den Hangar.
    „Verdammt", knurrte der Pilot. „Können diese Kerle sich nicht ein bißchen beeilen?"
    Die Vinkraner erreichten das Beiboot und verschwanden in der Schleuse.
    „Mach, daß du wegkommst!" fauchte Aher, als der Pilot des Lotsenschiffs Startbereitschaft meldete.
    „Sind Sie immer so unhöflich?"
    Aher drehte sich hastig um und erstarrte für Augenblicke, als er Ronald Tekener in der Schottöffnung stehen sah.
    „Nein, Sir", stotterte er verlegen. „Es ist nur ... Ich meine ..."
    Aher verstummte. Er konnte dem Aktivatorträger schließlich nicht erklären, warum er es so eilig hatte, die REDHORSE aus diesem gefährlichen Bereich herauszubringen.
    „Die Vincraner haben unsere Geduld strapaziert", sagte Spin Dorney bedächtig. „So etwas kann einem auf die Nerven gehen.
    Das ist alles."
    Ronald Tekener nickte. Er beobachtete den Piloten, der sich jetzt völlig auf seine Arbeit konzentrierte. Das winzige Beiboot mit den Vincranern schwang sich aus einer Schleuse und tauchte mit hoher Geschwindigkeit in die Provcon-Faust zurück.
    Gleichzeitig beschleunigte die REDHORSE.
    „Erste Linearetappe in zehn Minuten", sagte Aher nervös.
    Spin Dorney wandte sich jenen Kontrollen zu, die er zu beobachten hatte. Bei zwanzig Leuten an Bord konnte man es sich nicht leisten, während der Beschleunigungsphase jemanden untätig herumsitzen zu lassen.
    „Ortung negativ!" drang die Stimme einer Frau aus einem Lautsprecher.
    „Keine Schatten?"
    „Nein, Sir."
    „Passen Sie weiterhin auf und überwachen Sie den Funkverkehr."
    Tekener räusperte sich unwillig.
    „Wenn die
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