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0795 - Netz des Todes

Titel: 0795 - Netz des Todes
Autoren: Unbekannt
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    Ein durchdringendes Surren ließ den Ertruser zusammenschrecken. Widerstrebend kehrte er in die Gegenwart zurück.
    Ein Bildschirm erhellte sich. Nos Vigeland sah für Sekunden die Kommandozentrale der VERDENKAAR, dann schob sich Brei Santor vor die Optik. Der Pilot schien aufgeregt zu sein. Hinter ihm hasteten Männer und Frauen durcheinander, und das Stimmengewirr war so laut, daß Vigeland kaum ein Wort verstand.
    „Seid ihr alle verrückt geworden?" brüllte er wütend.
    Santor machte eine hilflose Geste, geriet halb aus dem Erfassungsbereich der Optik und tauchte dann wieder auf.
    Diesmal verstand Vigeland, was der Pilot sagte.
    „Wir haben etwas geortet."
    „Na und?"
    „Es ist etwas Fremdes. Wir können nichts damit anfangen. Aber es bedroht uns."
    Vigeland runzelte unwillig die Stirn. Was sollte dieser Unsinn?
    Die VERDENKAAR war Vigelands letztes Schiff, und die vierhundertdreiundsiebzig Männer und Frauen an Bord gehörten früher zu einer Elitegruppe.
    Gewiß, viele von ihnen waren inzwischen zu alt geworden, junge Leute hatten ihre Plätze eingenommen, aber es sollte in den bekannten Regionen der Milchstraße nichts geben, was diese Raumfahrer dermaßen in Panik versetzen konnte.
    „Wie sieht es aus?" fragte er.
    „Es ist - nein, ich kann es nicht beschreiben. Es ist einfach zu fremd. Aber es kommt immer näher. Wir haben ein paar Sonden losgeschickt. Sie sind explodiert, bevor sie dieses komische Ding erreichten."
    „Ich möchte dieses Etwas sehen!" verlangte Vigeland.
    Santor machte ein unglückliches Gesicht.
    „Dazu müßten Sie schon in die Kommandozentrale kommen.
    Wir können das Bild nicht umlegen."
    Vigeland starrte den Piloten mißtrauisch an. Ein Verdacht drängte sich ihm auf, aber er wies ihn energisch zurück. Wenn er erst einmal damit begann, seinen eigenen Leuten zu mißtrauen, hatte er endgültig verloren.
    „Stell die Optik so ein, daß sie den Hauptbildschirm erfaßt!"
    befahl er.
    Santor gehorchte hastig. Die Kommandozentrale schien sich in einem rasenden Wirbel zu drehen, dann hörte die Bewegung auf.
    Der Hauptbildschirm zeigte genau das, was man an diesem Ort erwarten sollte. Nur wenige Sterne strahlten grell aus dem tiefen Schwarz. Dahinter begann der Leerraum zwischen den Galaxien.
    Der Andromeda-Nebel hing wie ein rotierendes Rad mitten im Nichts. Zahlreiche diffus wirkende Lichtflecken kennzeichneten andere, noch weiter entfernte Galaxien.
    Von etwas Fremden sah Vigeland nichts.
    „Können Sie es erkennen, Sir?" fragte Santor hoffnungsvoll.
    „Nein!" knurrte Vigeland. „Sind Sie sicher, daß da draußen überhaupt etwas existiert? Vielleicht bilden Sie sich nur etwas ein."
    Santor schwieg ziemlich lange.
    „Sie wollen andeuten, daß wir alle an Halluzinationen leiden", stellte er endlich fest. „Ich wäre froh, wenn Sie recht hätten.
    Aber kann eine Halluzination ein Beiboot vernichten?"
    Nos Vigeland hatte das kurze Aufblitzen auf dem Bildschirm gesehen. Erst jetzt erfaßte er die Bedeutung dieser Erscheinung.
    Noch schwankte er. Er spürte, daß etwas nicht stimmte. Was war da draußen los? Eine neue teuflische Erfindung der Laren vielleicht? Vigeland traute den Vertretern des Konzils so ziemlich alles zu. Hatten sie herausgefunden, daß hier, im Legga-System, die lange Straße nach Andromeda begann?
    Es wäre nur vernünftig gewesen, an diesem Punkt eine Falle zu errichten. Aber warum zeigte der Bildschirm nichts?
    Vigeland erinnerte sich plötzlich daran, daß ein Zellaktivator unter gewissen Umständen auch vor mentaler Beeinflussung schützte. Natürlich, das war die Lösung. Die Leute in der Zentrale sahen wirklich etwas, aber dieses Etwas existierte nur in ihren Gehirnen. Darum ließ es sich auf technische Weise nicht weiter vermitteln.
    Der Ertruser richtete sich schwerfällig auf. Wenn es wirklich so war, konnte er als einziger die VERDENKAAR vielleicht aus der Falle befreien.
    „Ich komme!" verkündete er.
    Santor nickte nur.
    Vigeland rückte den Waffengurt zurecht. Er wußte kaum noch, wann er ihn zum letztenmal abgelegt hatte. Wenn er schlief, lagen die beiden Strahler griffbereit neben seinem Lager.
    Und als Aktivatorträger brauchte Vigeland nicht besonders viel Schlaf.
    Er hatte sich an diesen Gurt gewöhnt, und die Bewegung, mit der er die linke Hand auf den Griff des Impulsstrahlers fallen ließ, hatte nichts damit zu tun, daß er sich etwa bedroht fühlte. Es war reine Gewohnheit.
    Auch die Schaltungen, mit denen er die
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