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0795 - Netz des Todes

Titel: 0795 - Netz des Todes
Autoren: Unbekannt
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Tifflor, als Tekener sich meldete. „Was ist los?
    Gibt es Schwierigkeiten?"
    „Die Vaku-Lotsen lassen sich Zeit", erwiderte Tekener mürrisch.
    „Dann sage Dorney bitte, er solle wenigstens Gäa verlassen.
    Die Vincraner können schließlich auch im leeren Raum eingeschleust werden."
    „Die Matten-Willys werden uns schon nicht davonlaufen", kommentierte Ronald Tekener bissig. „Warum hast du es so eilig? Weshalb soll ausgerechnet ich zur Hundertsonnenwelt fliegen?"
    Tifflors Gesicht wurde verschlossen.
    „Darüber sprechen wir schon."
    „Das weiß ich. Allerdings würde ich mich bedeutend wohler fühlen, wenn ich etwas über den eigentlichen Grund erfahren könnte."
    Tifflors Augen blieben völlig ausdruckslos. Ronald Tekeners Mißtrauen wuchs. Tifflors Gesicht füllte den Bildschirm nicht ganz aus. Im Hintergrund glaubte Tekener ein Gewirr von Kommunikations- und Kontrollanlagen zu erkennen. Die wenigen freien Wandflächen waren von stumpfem Grau.
    „Ich hoffe, daß dieser Flug den gewünschten Erfolg bringt", sagte Tifflor.
    „Einen so herzlichen Abschied habe ich lange nicht mehr erlebt!" knurrte Tekener, als der Bildschirm plötzlich dunkel wurde.
    Er hatte ein schlechtes Gewissen, als er die Sonderschaltung betätigte. Er wollte Tifflor nicht nachspionieren. Aber er fühlte sich verpflichtet, allem nachzugehen, was ihm ungewöhnlich vorkam.
    Tifflors Verhalten war mehr als nur ungewöhnlich.
    Erst beim Start wurde die drahtlose Verbindung zwischen der REDHORSE und dem Kommunikationsnetz des Planeten Gäa unterbrochen. Es war für Ronald Tekener nicht besonders schwierig, die Verbindung zurückzuverfolgen. Als er die Symbolreihe, die den Ruf kode des Gegengeräts darstellte, entschlüsselt hatte, schüttelte er verwirrt den Kopf. „Tass-66-Werk IV." Hinter dieser Bezeichnung verbarg sich einer jener Tiefbunker, die man in den Gründungsjahren des NEI an verschiedenen Stellen gebaut hatte.
    Der Bunker lag einige hundert Kilometer von Sol-Town entfernt.
    Tekener fand keine vernünftige Erklärung dafür, warum Tifflor sich dort aufhielt.
    Allmählich ging ihm der Berg von Rätseln, die sich um ihn auftürmten, auf die Nerven.
    Tifflor hatte ihm den Befehl erteilt, zur Hundertsonnenwelt zu fliegen und dort Matten-Willys für ein neues Hospitalschiff abzuholen.
    Dieser Auftrag allein war schon seltsam genug. Es war immer ein Risiko, die schützende Provcon-Faust zu verlassen. Tekener hatte keine Angst vor den Laren, aber jedes gäanische Raumschiff, das von den SVE-Raumern oder von den Walzenschiffen der Überschweren aufgebracht wurde, stellte eine Gefahr für das NEI dar. Die Gefahr, auf dem langen Flug zur Hundertsonnenwelt mit den Vertretern des Konzils in Konflikt zu geraten, war durchaus real. An Bord der REDHORSE gab es nur einen Mann, der den Weg zur Provcon-Faust kannte: Ronald Tekener. Er würde den Laren - auch gegen seinen Willen - die Koordination nicht verraten. Aber er würde andererseits ein solches Zusammentreffen in gewissem Sinn mit dem Leben bezahlen. Obwohl viele Leute glaubten, ein Aktivatorträger müsse besonders am Leben hängen, hatte Tekener keine Angst vor dem Tod. Er hatte jedoch Angst vor dem Wahnsinn.
    Die REDHORSE war ein gutes Schiff, aber eine zwanzigköpfige Besatzung konnte die Möglichkeiten eines Zweihunder-Meter-Raumers nur unvollkommen nutzen. Tekener verstand beim besten Willen nicht, warum Tifflor ihn mit einer Handvoll von Männern und Frauen auf die Reise schickte, obwohl es genug raumerfahrene Leute auf Gäa gab.
    Er verstand auch nicht, warum er Matten-Willys holen sollte, denn er konnte sich nicht vorstellen, wozu man diese Wesen jetzt plötzlich so dringend brauchte.
    Er begriff nicht, warum man ihn zur Eile drängte, und am allerwenigsten verstand er, warum Jennifer Thyron diese Reise mitmachen sollte.
    Er wußte nur, daß allen diesen Ungereimtheiten ein gemeinsamer Nenner zugrunde liegen mußte.
    Er schrak zusammen, als ein leiser Gongschlag eine Durchsage ankündigte.
    „Start in zwanzig Sekunden!" sagte Spin Dorney.
     
    *
     
    „Die Kugelköpfe werden immer übermütiger", knurrte Aher wütend. „Jetzt warten wir schon seit zwanzig Minuten darauf, daß die gnädigen Herren endlich erscheinen. Ich möchte wissen, was diese Kerle sich dabei denken. Sie haben doch alles erreicht, was sie erreichen wollten. Mit diesem Vertrag haben sie uns ganz schön eingewickelt."
    Dorney warf dem Piloten einen verweisenden Blick zu.
    „Wir sind auf sie
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