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0795 - Netz des Todes

Titel: 0795 - Netz des Todes
Autoren: Unbekannt
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Alarm- und Schutzvorrichtungen außer Betrieb setzte, waren reine Routinesache. Als das Schott sich endlich öffnete, sah Vigeland sich nicht einmal um. Seine Gedanken beschäftigten sich ausschließlich mit der Frage, ob die VERDENKAAR tatsächlich in eine Falle der Laren geraten war, und wie er sie daraus befreien konnte.
    Nos Vigeland reagierte viel zu spät, als hinter ihm ein Geräusch entstand. Ehe er die Finger so fest um den Griff der Waffe geschlossen hatte, daß er sie aus dem Halfter hätte ziehen können, fauchte ein Paralysatorschuß durch den engen Korridor.
    Vigeland stürzte zu Boden wie ein gefällter Baum.
     
    *
     
    „Warum?" fragte er bitter, als er die Lähmung überwunden hatte.
    Sie hatten ihn gefesselt. Die dünnen Metallbänder, die ihn auf dem weichen Kontursitz eines Beiboots festhielten, konnte auch ein Ertruser nicht einfach abstreifen.
    Santor wich den Blicken seines Chefs aus.
    „Ihr habt Angst", stellte Vigeland verächtlich fest.
    Santor und die sechs anderen Ertruser reagierten nicht auf diese beleidigende Bemerkung.
    „Wir haben nichts anderes getan, als unseren Verstand zu benutzen", erwiderte Synjo gelassen. „Wir haben keine Lust, in deiner Nähe zu sein, wenn die beiden Aktivatoren explodieren."
    Synjo war nicht mehr ganz jung, aber immer noch hübsch. Es war noch gar nicht lange her, da hatte Vigeland ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, sie zu seiner Lebensgefährtin zu machen.
    Die Laren waren ihm mit ihrer Aktivatorfalle dazwischen gekommen. Daß auch Synjo an diesem Komplott beteiligt war, bedeutete für Vigeland eine besonders herbe Enttäuschung.
    „Was werdet ihr mit mir machen?"
    „Wir setzen dich ab. Du hast eine gute Chance, doch noch davonzukommen. Legga II ist ein sehr angenehmer Planet. Wir werden in der Nähe bleiben und abwarten."
    Vigeland schwieg. Möglicherweise glaubte Synjo daran, daß man ihn abholen würde, sobald die Gefahr gebannt war. Er machte sich nichts vor.
    Sobald er die VERDENKAAR verlassen hatte, war das Schiff für ihn verloren. Das Risiko war für seine Leute viel zu hoch.
    Wenn Santor und die anderen sich nur einen Funken von Verstand bewahrt hatten, würden sie so schnell wie möglich diesen Raumsektor verlassen und auf irgendeinem Planeten untertauchen.
    Nos Vigeland beobachtete, wie sie das Beiboot verließen.
    Sie schlossen die Schleuse und gingen durch den Hangar davon. Keiner von ihnen drehte sich noch einmal um. Es gab keinen Abschied, nicht einmal einen Augenblick des Bedauerns.
    Sie hatten ihn abgeschrieben - ihn, der sie seit mehr als einhundertzwanzig Jahren vor der Sklaverei der Laren bewahrt hatte.
    Ohne Vorwarnung glitt das Beiboot vorwärts. Es wurde aus dem Schiff katapultiert. Die VERDENKAAR schrumpfte zu einem winzigen, matt leuchtenden Punkt zusammen. Auf einem anderen Bildschirm tauchte ein Planet auf. Legga II.
    Nachdem das Beiboot über die Fernsteuerung in eine Umlaufbahn gebracht worden war, lösten sich die metallischen Fesseln und zogen sich wie dünne Schlangen zurück. Vigeland rieb sich die Handgelenke, dann studierte er die Kontrollen.
    Er fluchte leise vor sich hin. Die Energiereserven waren so gering, daß ihm wirklich nur die Landung auf diesem Planeten blieb. Danach würde er noch für einige Monate Licht und Wärme in dem kleinen Schiff genießen können, aber zu einem Start reichte es nicht.
    Er unternahm einen letzten Versuch, die Ertruser auf der VERDENKAAR umzustimmen, indem er einen Funkspruch abstrahlte. Er versprach ihnen buchstäblich den Himmel mit allem, was dazu gehörte, aber es kam nicht einmal eine Antwort.
    Vigeland begriff, daß er nun auf sich gestellt war. Er hatte ein winziges Beiboot, dessen Triebwerke nicht stark genug waren, um ihn aus diesem System herauszubringen. Die Vorratsräume waren frisch aufgefüllt - der Ertruser lachte bitter, als er die Delikatessen sah, die man ihm überlassen hatte.
    „Für eine Henkersmahlzeit reicht das wohl!" sagte er zu sich selbst.
    Den wohl wichtigsten Bestandteil seiner Ausrüstung bildeten die beiden Waffen, die man ihm nicht abgenommen hatte. Falls die Falle der Laren wider Erwarten nicht zuschnappte, konnte er wenigstens auf die Jagd gehen.
    Inzwischen hatte das Boot den Planeten einige Male umrundet.
    Vigeland fand einen kleinen Kontinent in der gemäßigten Klimazone und nahm ihn sorgfältig unter die Lupe.
    Er stellte keine Spuren einer Besiedlung fest. Dafür zeigte der Bildschirm große Herden von irgendwelchen Tieren, die über die
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