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0791 - Der COMP und der Kybernetiker

Titel: 0791 - Der COMP und der Kybernetiker
Autoren: Unbekannt
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„eingebrannte" Befehlsfolge prüfen, die die Computer in die Lage versetzte, jeden eingehenden Zieloder Feuerbefehl an die Steuerpositronik des gewünschten Geschützes weiterzuleiten.
    Der eingehende Befehl lud zunächst ein Register mit der Speicheradresse, an der die für das gewünschte Geschütz zuständige Routine begann. Dabei handelte es sich um das Register 15. Im weiteren Verlauf der Befehlsfolge erschien der Befehl BALR 14, 15, der den Rechner veranlaßte, die Adresse des nächsten Befehls im Register 14 zu speichern und den Verarbeitungsprozeß an der im Register 15 gespeicherten Adresse fortzusetzen. Dies eben war der Sprung in die Steuerroutine des Geschützes, das der Feuerleitoffizier ansprechen wollte.
    Wie er es gewohnt war, prüfte Vigo Hynes den Inhalt des Registers 15; Dabei erlebte er eine Überraschung. Die Sprungadresse hätte - das wußte er aus langer Erfahrung-8197 lauten sollen. Statt dessen enthielt das Register eine Folge von Nullen. Es verwies also auf den absoluten Beginn des Speichers, an dem das Systemprogramm des Rechners begann.
    Vigo Hynes erschrak zunächst. Ein Fehler dieser Art machte die Geschütze, die von diesem Rechner bedient wurden, unbrauchbar.
    Er beeilte sich, das Register 15 mit dem korrekten Wert 8197 zu laden. Der Fehler war damit behoben. Aber Vigo Hynes konnte sich noch immer nicht vorstellen, wie er entstanden war.
    Er verfaßte einen Bericht. Die Abteilung Rechnerinstallationen hatte sich um diesen Fall zu kümmern.
    Als er nachdenklich zu seinem Quartier zurückkehrte, hatte Vigo Hynes eine absurde Idee. Konnte es sein, daß das miserable Essen, das er gestern abend zu sich genommen hatte, und der Fehler im Register 15 des Feuerleitrechners miteinander im Zusammenhang standen?
     
    *
     
    SENECA würde gefragt. Der Rechner gab an, über den Grund der Unregelmäßigkeiten, die seit jüngster Zeit an Bord der SOL auftraten, nichts zu wissen. Es war ihm bekannt, daß die synthetische Nahrung unansehlich und zum Teil ungenießbar geworden war. Aber nach seiner Ansicht trug daran nicht er die Schuld, sondern die Synthetoren, deren Programme irgendwie durcheinandergeraten waren.
    „Was das bedeutet", sagte Geoffry Waringer zu Rhodan, „ist dir klar, nicht wahr?"
    „Wir müssen die Programmierung überprüfen."
    „Richtig. SENECAs Programmierung. Und da SENECA im Verbund mit dem Shetanmargt arbeitet, wird das keine leichte Sache sein."
    Perry Rhodan lächelte. Es war kein fröhliches Lächeln. Es wirkte sorgenvoll und ein wenig bitter.
    „Laß das den Raumschiffkonstrukteuren der Zukunft eine Lehre sein", meinte er. „Zentralrechner sind von Übel. Sie sind so kompliziert, daß eine systematische Fehlersuche fast zur Unmöglichkeit wird. In Zukunft brauchen wir verteilte Intelligenz, dedizierte Systeme. Tausend Kleinrechner anstelle eines Gigantrechners."
    Geoffry Waringer nickte.
    „Und vor allen Dingen brauchen wir keinen Verbund mit einer Maschine, mit der keiner von uns sich auskennt" Die Abteilung Rechnerinstallationen erhielt den Befehl, sich um die Fehler in der Proviantversorgung zu kümmern.
    Hunderte von Spezialisten machten sich an die Arbeit, in SENECAs komplexem Innenleben nach dem Fehler zu suchen, der für die Ausgabe ungenießbaren Proviants verantwortlich war.
    Inzwischen tagte der Krisenstab, der aus Waringer, Rhodan und dessen engsten Mitarbeitern bestand, fast ohne Unterbrechung.
    „Wir kommen um eine Erkenntnis nicht herum", bemerkte Reginald Bull mit Nachdruck, „so sehr wir uns auch bemühen, die Augen zusammenzukneifen.
    Der ganze Schlamassel fing an, als wir den COMP an Bord genommen hatten. Ich glaube nicht, daß das zeitliche Zusammentreffen der beiden Ereignisse reiner Zufall ist. Ich behaupte, daß der COMP für den Zusammenbruch der Proviantversorgung verantwortlich ist."
    Es gab keinen in der Runde, der sich nicht mit ähnlichen Gedanken bereits beschäftigt hätte. Das allgemeine Unbehagen war unverkennbar.
    „Das klingt plausibel", gab Waringer zu. „Aber es gibt nicht das geringste Anzeichen dafür, daß sich die Sache wirklich so verhält."
    „Das besagt nichts", wischte Reginald Bull den Einwand beiseite. „Wir wissen nicht, wie der COMP funktioniert, also können wir auch nicht feststellen, daß er - oder daß er nicht funktioniert."
    „Dem COMP selbst", warf Perry Rhodan ein, „würde es ziemlich schwerfallen, auf die synthetische Provianterzeugung Einfluß zu nehmen. Er hat keinerlei Verbindung mit den
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