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0791 - Der COMP und der Kybernetiker

Titel: 0791 - Der COMP und der Kybernetiker
Autoren: Unbekannt
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Synthetoren."
    „Ihr versteht immer noch nicht, worauf ich hinauswill", knurrte Reginald Bull, ein wenig irritiert und zornig zugleich. „Der COMP kann, auf sich allein gestellt, überhaupt nichts unternehmen. Aber er kann SENECA und das Shetanmargt beeinflussen, in seinem Sinne tätig zu werden. Und das ist nach meiner Ansicht geschehen."
    Die Runde schwieg. Bullys Idee war kühn. Sie verblüffte zunächst. Aber wenn man darüber nachdachte, erkannte man, daß sie Erklärungen für manches bisher Unverständliche lieferte.
    Zum Beispiel dafür, warum der Verbund SENECA/Shetanmargt nicht von sich aus erkannte, daß an Bord etwas nicht mit rechten Dingen zuging. SENECA und Shetanmargt, unter der Kontrolle des COMPs, würden sich hüten, Alarm zu schlagen. Selbst auf gezielte Befragung hin mußten sie behaupten, es sei alles in bester Ordnung.
    Während noch jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt war, kam über die Zentrale ein Interkom-Anruf. Perry Rhodan nahm ihn entgegen. Als er in den Kreis der Diskutierenden zurückkehrte, war sein Gesicht ernst.
    „Als Trinkwasser gibt es seit neuestem nur noch Jauche", berichtete er. „Nicht giftig, wie mir die Biologen versichern, aber ungenießbar. Die Stimmung auf einigen Decks hat den Tiefpunkt erreicht. Meuterei kann in jedem Augenblick ausbrechen.
    Mit anderen Worten: Wir müssen etwas unternehmen, meine Herren!"
     
    *
     
    Vylma Seigns hatte ihre Schicht gegen Mittag beendet. Die letzten Auswertungsergebnisse lagen vor ihr. Sie packte sie in eine Rohrpostkapsel und schickte sie an die Zentrale Datensammelstelle.
    Ein wenig benommen machte sich Vylma auf den Weg zu ihrem Quartier. Sie hatte zwanzig Stunden fast ohne Unterbrechung an ihrem Arbeitsplatz zugebracht.
    Sie war hungrig und durstig, aber in erster Linie müde.
    Deswegen machte ihr es nicht allzu viel aus, als ihr die Servoautomatik in der kleinen Küchenkammer ihres Appartements einen unansehnlichen, übelriechenden Brei servierte und der Getränkespender mit einer stinkenden, bräunlichen Flüssigkeit aufwartete. Sie schüttete beides fort, verzichtete auf ein Bad und ging statt dessen sofort zur Ruhe.
    Wie lange sie geschlafen hatte, als irgend etwas sie weckte, wußte sie nicht. Sie hatte es ziemlich schwer, sich zurechtzufinden. Das bedeutete, daß ihr die Müdigkeit noch ziemlich tief in den Knochen stak. Sie richtete sich auf, als sie ein leises, helles Summen hörte. Es war finster in der Kammer.
    Da sah sie den kleinen, rötlichen Lichtpunkt, der über dem Fußende ihrer Koje schwebte.
    Weiter war es nichts: einfach ein Lichtpunkt. Er stand still. Nach einer Weile jedoch begann er, sich zu bewegen. Er kam auf Vylma zu. Vylma sprang entsetzt auf. Der Leuchtpunkt folgte ihren Bewegungen. Vylma schrie vor Entsetzen. Das helle Summen wurde lauter. Es kam ihr vor, als sei auch das Leuchten intensiver geworden.
    Das fremde Etwas schwebte jetzt unmittelbar vor ihr. Vylma wich bis in die hinterste Ecke ihrer Kammer zurück. Aber der Lichtpunkt war unbeirrbar. Er folgte ihr, wohin auch immer sie ging.
    Das Licht in der Kammer hätte längst angehen müssen, schoß es ihr durch den Kopf. Sie durfte nicht hierbleiben. Sie mußte hinaus, in einen der anderen Räume, wo die Beleuchtung funktionierte.
    Sie mußte Alarm schlagen!
    Aber das leuchtende Ding versperrte ihr den Weg. Als es bis auf wenige Zentimeter herangekommen war, empfand Vylma ein prickelndes Gefühl im Nacken und auf den Schultern. Es war, als sei sie in ein starkes elektrisches Feld geraten. Da packte sie die Panik.
    Mit fliegenden Armen schlug sie auf den unheimlichen Leuchtpunkt ein. Mit gellenden Schreien machte sie sich selber Mut. Einer ihrer Schläge mußte getroffen haben. Sie spürte ein sengendes, brennendes Gefühl in der rechten Hand.
    Daraufhin zog sich der Leuchtpunkt zurück. Das Summen wurde leiser, das prickelnde Gefühl verschwand.
    Sprachlos verfolgte sie die Bahn des leuchtenden Gebildes. Es glitt auf die Wand der Kammer zu und war plötzlich verschwunden. Es war einfach durch die Wand gedrungen!
    Fast im gleichen Augenblick flammte die Beleuchtung auf. Die Anwesenheit des fremden Gegenstands, der ein starkes elektrisches Feld ausstrahlte, hatte sie daran gehindert, in der üblichen Weise zu funktionieren. Vylma sank auf die Koje und gönnte sich eine halbe Minute, sich von dem Schreck zu erholen.
    Während sie nachdachte, ging ihr auf, daß sie keine sehr plausible Geschichte zu erzählen hatte. Neun von zehn Leuten
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