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079 - Die Dämonenstadt

079 - Die Dämonenstadt

Titel: 079 - Die Dämonenstadt
Autoren: Brian Elliot
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daß der Fuhrpark bewacht gewesen wäre. Die Fahrer saßen sicher in irgendeinem Bereitschaftsraum im Krankenhaus.
    Schon der erste Wagen, an dem sich Douglas versuchte, war nicht abgeschlossen. Sogar der Schlüssel steckte im Zündschloß.
    Man konnte das Gelände verlassen, ohne an der Portiersloge vorbeizufahren. Wenn er Glück hatte und kein Notruf mehr kam, konnte er damit rechnen, lange nicht verfolgt zu werden.
    Der kräftige Motor des Wagens gab nur ein leises Schnurren von sich, als Douglas ihn mit abgestellten Scheinwerfern die Einfahrt hinaussteuerte. Erst als das Krankenhaus schon fast eine halbe Meile hinter ihm lag, schaltete er die Lampen ein und erhöhte das Tempo.
    Wenig später befand er sich auf dem Highway nach Phoenix.
    ***
    »Du kommst sehr spät, Will. Wir haben nicht mehr damit gerechnet, daß dein Gewissen dich noch zu uns treibt.«
    Kaum, daß Douglas in der Main Street von Goodluck-Town ausgestiegen war, hatten sich auch schon die Gestalten Sammy Bronstons und des Navajo materialisiert. Sie standen dem Rancher genau gegenüber. Sammy hatte gesprochen.
    »Was ist mit Sally?«
    »Sie wird in jener Sekunde leben, in der du stirbst.«
    »Auch er wird leben.«
    Will Douglas schaute die beiden Monstren an. Kwanee saß auf dem schwarzen Roß mit den brennenden Augen.
    »Was wird jetzt sein?«
    »Wir werden zu Gericht sitzen über dich, Will.«
    »Ich möchte Sally sehen.«
    »Ist das dein letzter Wunsch?«
    Will Douglas nickte.
    Samuel Bronston gab Kwanee einen Wink. Der Navajo senkte kurz den Kopf und schien sich zu konzentrieren.
    Da stieg links von ihm plötzlich eine schnell wirbelnde Rauchwolke auf, die wie ein Hurrikan den Staub der Straße mitriß. Die Drehungen wurden langsamer, der Hurrikan wirbelte nicht mehr so wild, stand schließlich still. Die Schleier senkten sich, und Sally stand da.
    Die Prozedur wiederholte sich kurz darauf, und auch Slim Morgan stand neben dem Mädchen auf der Main Street.
    »Sally!«
    Das Mädchen schlug die Augen auf, als würde es aus einem tiefen Schlaf erwachen.
    »Grandpa...«
    »Alles wird gut, Sally. Sam hat es mir versprochen. Er war schon immer der bessere von uns beiden. Er wird sein Versprechen halten. Er wird dir das Leben zurückgeben.«
    Will Douglas wollte noch mehr sagen, doch die Konturen Sallys und Slims verwischten, lösten sich auf. In Sekundenschnelle waren die beiden jungen Menschen wieder verschwunden.
    Will Douglas stand mit hängenden Schultern vor seinen Richtern.
    »Danke, Sammy. Bringen wir’s hinter uns. Ich bin bereit.«
    »Du weißt, warum du hier bist?«
    »Ich weiß es. Und es tut mir leid, was ich getan habe.«
    »Deine Reue kommt spät, Will.«
    »Ich weiß. Aber gebüßt habe ich fast fünfzig Jahre lang. Ich habe noch nie Frieden gefunden. Seit damals. Als ich...«
    »Schweig, Will Douglas. Wir wollen deine Beichte nicht hören. Du hast den Tod verdient.«
    »Ich habe ihn verdient.«
    Will Douglas senkte demütig das Haupt. Er hatte mit dem Leben bereits abgeschlossen. Er trauerte seinem Leben nicht nach. Es war gräßlich und voller Qualen gewesen.
    »Dein Tod wird uns erlösen, Will.«
    »Warum... Warum seid ihr so geworden...?«
    »Das lag an Kwanee. Er war der Sohn eines Medizinmannes. Sein Vater beherrschte die Magie der Navajos. Er hat seinen Sohn besprochen. Sein Tod verlangte nach Rache. Unsere Seelen sind sich begegnet. Ich war noch nicht tot, als du wie von tausend Teufeln gehetzt aus dem Stollen gerannt bist.
    Mein Sterben war auch voller Qualen, Will...«
    »Ich kann mich nur wiederholen, Sammy. Ich war ein Schwein. Was werdet ihr mit mir machen?«
    »Wir werden dich töten, Will.«
    »Wie...« Der greise Rancher schluckte. »Wie werdet ihr es machen?«
    »Du wirst es erfahren. Du wirst es sehr bald erfahren. Doch vorher möchten wir noch etwas von dir.«
    Will Douglas blickte auf.
    »Was soll ich tun?«
    »Wir wollen nicht, daß du stirbst, ohne daß jemand weiß, was du getan hast. Wir wollen dein gutes Andenken zerstören. Alle Welt soll wissen, daß du ein gemeiner Mörder warst, daß du den Grundstein zu deinem Reichtum mit zwei gemeinen Morden gelegt hast.«
    Will Douglas seufzte.
    »Ich tue alles, wenn Sally lebt.«
    Das Monster, das einst Samuel Bronston gewesen war, trat einen Schritt auf den Rancher zu. Es hatte ein Stück vergilbtes Papier und einen Bleistift in der Hand.
    »Schreibe, was ich dir diktiere.«
    Seltsamerweise bog das Blatt Papier sich nicht durch, als Will Douglas es in die Hand nahm.
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