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0789 - Der Zombie-Teich

0789 - Der Zombie-Teich

Titel: 0789 - Der Zombie-Teich
Autoren: Jason Dark
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stilles Gewässer, das in dieser Nacht seine Ruhe verloren hatte und etwas zeigte, das beiden nicht in den Kopf wollte.
    Auf der Oberfläche hatte sich das geheimnisvolle Leuchten ausgebreitet. Es schimmerte grünlich, silbrig und auch türkisfarben, aber es verteilte sich nicht auf der gesamten Fläche, sondern trat immer nur punktuell auf.
    So sahen sie dieses Schimmern am gegenüberliegenden Ufer ebenso wie in der Mitte oder an dem Ufer, in dessen Nähe sie sich aufhielten. Auf dem Teich verteilten sich die schimmernden Flecken, und wenn sie genauer hinschauten, dann sahen sie auch den zittrigen Rauch, der über diesen Inseln schwebte.
    Beide konnten sich das nicht erklären.
    Auch Herbie war still geworden und froh darüber, nicht mehr in der Höhle zu hocken. Hier hatten sie doch mehr Bewegungsfreiheit, wenn es sein musste. Er spürte, wie sich Dinahs Hand in die seine legte und ihre Finger die seinen fest umklammerten. Das Mädchen zitterte, sein Gesicht sah so blass aus wie der Mond. Dennoch konnte Dinah nicht still sein. Die nächsten Worte flüsterte sie nur, als hätte sie Furcht davor, von anderen Lauschern gehört zu werden. »Das ist mir unheimlich, Herbie. Ich kann es nicht begreifen, denn so etwas habe ich hier noch nie gesehen, und wir kennen den Teich doch.«
    »Das stimmt.« Santer ärgerte sich, dass seine Stimme so krächzte, und er räusperte sich die Kehle frei.
    »Kannst du dir das erklären?«
    »Nein.«
    »Und dann diese Stimmen, die ich gehört habe. Das… das komische Flüstern.«
    »Das war doch nicht hier.«
    »Weißt du das mit Bestimmtheit?«
    »Wer sollte denn hier flüstern?« Er streckte den linken Arm aus.
    »Die… die Flecken etwa?«
    »Ich habe keine Ahnung, aber komisch sind sie schon. Vier hellere Stellen auf dem Wasser. Ich habe das Gefühl, als würde sich darunter oder darin etwas verbergen, denn natürlich ist das nicht. Das kannst du mir nicht erzählen.«
    »Will ich auch nicht.«
    »Eben. Normale Lichtquellen gibt es hier nicht. Oder glaubst du, dass jemand im Wasser irgendwelche Lampen aufgebaut hat?«
    »Quatsch.«
    »Da hast du’s.«
    Herbie hob die Schultern. Das Licht im Teich war schon rätselhaft, aber er hatte nicht den Mut, um dieser Quelle auf den Grund zu gehen. Das brauchte er auch nicht, denn darum sollten sich gefälligst andere kümmern. Er wollte mit seiner Freundin diesen veränderten Wald so schnell wie möglich verlassen und bei Helligkeit wiederkommen. Dann konnte man noch einmal nachschauen.
    In diesem Moment hörten sie wieder die Stimmen.
    Beide zugleich, und beide schraken auch synchron zusammen, wobei sich das Mädchen noch fester an seinen Freund klammerte.
    »Himmel, da ist es wieder…«
    Sie standen unbeweglich und lauschten. Es ging kein Wind, aber die unerklärlichen Geräusche hörten sich an, als wären sie von einem Windstoß an ihre Ohren geweht worden. Sie waren nicht mehr als ein tiefes Flüstern, untermalt von einem leisen, langgezogenen Stöhnen.
    Das folgende Geräusch stammte aus dem Mund des jungen Mädchens. Es musste sich festhalten, sonst wäre es gefallen. Der Boden bewegte sich vor ihr, er kam ihr vor wie ein Meer, und sie hörte sich selbst ebenfalls leise stöhnen.
    Herbie rührte sich nicht. Hätte er einen Spiegel gehabt, dann hätte er sehen können, dass sein Gesicht allmählich grau wurde.
    Dieser Teich musste etwas Schreckliches beinhalten. Das schwere Stöhnen drang aus dem tiefen Wasser, als hätten sich dort schreckliche Wesen verborgen, die unter ungeheuren Schmerzen litten.
    Beide hätten fliehen können, eigentlich fliehen müssen, aber sie blieben wie angewurzelt stehen, als stünden sie unter dem Druck einer gewaltigen Macht.
    Die Oberfläche des Teichs mit all ihren Veränderungen zog sie an wie ein Magnet das Eisen. Sie konnten sich nicht mehr zurechtfinden, der Druck in ihrem Innern war einfach zu stark geworden, und sie schauten dann zu, wie sich die Lichtflecken auf dem Wasser bewegten und anfingen zu schaukeln.
    Das Stöhnen blieb.
    Es hatte sich noch verstärkt, es war lauter geworden und winselte um die Bäume herum, wobei es auch die Lücken ausnutzte und den gesamten Wald erfüllte.
    Aus weit aufgerissenen Augen starrten die beiden jungen Menschen auf die tanzenden Lichtinseln, auf denen noch immer der leichte Rauch schwebte, als wären unter der Wasserfläche kleine Feuer angezündet worden, so paradox das auch klang. Sie atmeten heftig und stoßweise, dann noch lauter, als sie die ersten
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