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0789 - Der Zombie-Teich

0789 - Der Zombie-Teich

Titel: 0789 - Der Zombie-Teich
Autoren: Jason Dark
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tatsächlich reingelegt haben? War sie wieder zurückgelaufen? Hatte sie ihm das Erschrecken derart übel genommen?
    Unsinn, so war sie nie, und Herbie kroch auf den Eingang zu. Bevor er ihn noch erreichte, konnte er bereits einen Blick nach draußen werfen und sah die Schuhe seiner Freundin und auch das untere Drittel ihrer Beine.
    Er wunderte sich. Sie stand da, als hätte sie nichts Besseres zu tun.
    »He, willst du da festwachsen?«, rief er ungeduldig.
    Dinah reagierte nicht.
    Eigentlich hätte jetzt der Ärger in ihm hochsteigen müssen, denn Herbie war ein Typ, der sich schnell ärgerte, zu dieser Stunde aber schluckte er ihn herunter und wunderte sich auch darüber, dass er so beunruhigt war. Das musste mit dem Verhalten seiner Freundin zusammenhängen. »Verdammt, was ist denn los mit dir?«, fragte er diesmal wesentlich leiser.
    Endlich sagte sie etwas. Zuvor aber hatte sie sich gedreht und etwas gebückt. »Sei doch mal ruhig!«
    Herbie schwieg. Er hatte sich über Dinahs Stimme gewundert. Sie hatte ungeduldig und hart geklungen, aber auch leicht ängstlich, und ihr schien dieser Trip in den Wald nicht gefallen zu haben.
    Die Höhle kam ihm plötzlich zu eng vor, deshalb verließ er sie kriechend und richtete sich neben Dinah auf, die ihn mit keinem Blick bedachte, denn sie schaute starr in den Wald hinein, wo auch der kleine See lag.
    Als er sie anstieß, zuckte Dinah zusammen. »Willst du mir jetzt sagen, weshalb du dich so komisch verhältst?«
    »Ja, will ich.«
    »Und?«
    »Ich habe Geräusche gehört!«
    »Wo?«
    »Am See.«
    Herbie Santer überlegte. Er musste zweimal schlucken. Die Antwort war klar verständlich gewesen, nur wusste er nicht, was er von ihr halten sollte.
    Geräusche am See – Himmel, das konnte vieles und nichts bedeuten, jedenfalls nichts, was sie aus dem Konzept bringen konnte, deshalb gab er auch die seiner Meinung nach passende Antwort.
    »Das ist Käse!«
    Dinah Ascott fröstelte. Ihre gefütterte Jacke stand offen. Die Hände hatte sie in die Taschen gesteckt. Sie zog sie jetzt hervor, und Herbie erkannte, dass sie zwei Fäuste bildeten. »Nein, das ist kein Käse. Ich habe mich auch nicht verhört, die Geräusche waren da.«
    »Okay, glaube ich dir. Im Wald ist es nie ruhig wie in einer Nacht am Eismeer.«
    »Weiß ich selbst.«
    »Warum regst du dich auf, verdammt?«
    Sie trat mit dem Fuß auf. »Ich rege mich nicht auf, ich versuche nur, die Geräusche zu identifizieren. Es ist mir nicht gelungen. Sie… sie haben sich so unheimlich angehört.«
    »Aha.« Er grinste so, dass Dinah es nicht sah. »Unheimlich also. Und wie weiter?«
    »Nichts weiter.«
    »Kannst du sie nicht erklären?«
    »Nein, das kann ich nicht. Jedenfalls machten sie mir Angst. Sie haben mir einfach nicht gepasst. Ich weiß selbst, dass du anders darüber denken musst, aber du hast sie auch nicht gehört. Das war schon komisch, denn irgendetwas klatschte oder platschte im Wasser. Dann kam es mir vor, als hätte jemand leise gelacht, anschließend gestöhnt, und ich hörte sogar ein Schmatzen.«
    »Toll.« Herbie Santer amüsierte sich. »Da ist ja alles zusammengekommen, was man sich nur denken kann.«
    »Ist es auch.«
    »Und jetzt?«
    Sie hob die Schultern. »Höre ich nichts mehr.«
    »Ich nämlich auch nicht«, sagte Herbie, fasste sie an und zog sie zu sich heran. Sie fiel gegen ihn und beschwerte sich darüber, aber Herbie gab nicht nach. »Ich bin nicht gekommen, um hier herumzustehen. Los, der Wein steht bereit. Lass uns einen Schluck trinken, später wirst du die komischen Geräusche vergessen haben.«
    »Glaube ich nicht.«
    »Kommst du oder kommst du nicht?«
    Dinah fügte sich, wenn auch widerstrebend. Als sie in die Höhle eintauchte, schaute sie sich immer um, doch der Wald blieb still und hütete sich, ihr eine Antwort zu geben. Vor dem Tisch ließen sie sich im Schneidersitz nieder. Herbie lächelte seine Freundin an, als er die erste Flasche entkorkte. »Ist ein guter Tropfen, den habe ich meinem Alten aus dem Keller geholt. Das merkt er kaum, denn die Flasche«, er klopfte dagegen, »hat noch viele Brüder.«
    Dinah lächelte. Sie freute sich zwar, wenn Herbie lustig war, in dieser Nacht allerdings konnte sie das nicht nachvollziehen. Da war es draußen zu unheimlich gewesen. Sie schaute und hörte zu, wie der rote Wein in die Gläser gluckerte. Ein Schauer rann über ihren Rücken. Sie verglich den Wein mit Blut, auf dessen Oberfläche der Kerzenschein tanzenden Reflexe
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