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0789 - Der Zombie-Teich

0789 - Der Zombie-Teich

Titel: 0789 - Der Zombie-Teich
Autoren: Jason Dark
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gab keine Kreuze mehr. In ihrer Wut hatte die Äbtissin sie zersplittert. Wir konnten den Hass noch spüren, mit dem sie gewütet hatte.
    Ich führte den Geistlichen zuerst zum »Grab« der Virginia. Fassungslos starrte er auf die Öffnung und auf den Sarg darin. Er brauchte eine Weile, um sich fangen zu können. »Darin hat… hat sie tatsächlich gelegen, Mister Sinclair?«
    »Ja, das ist so gewesen.«
    Er hielt zwei Kerzen, ich ebenfalls. Das Gesicht meines Gegenübers schimmerte schweißfeucht. Er zwinkerte und atmete schnaufend. »Ich… ich hätte nie gedacht, dass so etwas wahr werden könnte.« Er schüttelte den Kopf. »In einem Sarg hat sie geschlafen.«
    »So ist es.«
    »War sie denn ein Vampir?«
    »Das nicht – obwohl«, ich dachte nach. »In gewisser Hinsicht hätte man sie schon als Vampir bezeichnen können, denn auch sie hat sich der Menschen auf schreckliche Art und Weise bemächtigt. Aber das ist jetzt vorbei. Ich wollte Ihnen nur die Verwüstung hier zeigen und Sie gleichzeitig bitten, die Nonnen beim Aufbau zu unterstützen, denn sie können nichts dafür, glauben Sie mir.«
    »Ich werde es versuchen. Es ist eine Schande für die Kirche und auch für Gott.«
    Da gab ich ihm Recht.
    »Sie haben doch noch von den beiden Frauen gesprochen, die hier in der Kirche sein sollen.«
    »Stimmt.«
    Er drehte sich mit den Kerzen in den Händen um. »Wo… wo sind sie denn?«
    »Kommen Sie mit.« Ich ging vor und hörte seine Schritte hinter mir. Sehr weit brauchte ich nicht zu gehen. Schon nach ein paar Schritten blieb ich stehen, senkte meine Arme und leuchtete auf die schwarzhaarige Larissa, die regungslos auf der Seite lag, den rechten Arm ausgestreckt und die Hand zur Faust geballt hatte.
    »Das ist sie?«, keuchte Peters.
    »Ja, eine von ihnen.«
    Peters schüttelte den Kopf. »Es ist nicht zu fassen«, ächzte er. »Ich kann es einfach nicht begreifen. Diese… diese Person ist einfach noch zu jung.«
    »Leider. Aber sie ist der Äbtissin in die Falle gegangen. Ich weiß nicht, ob sie durch ihren Tod wieder normal geworden ist.«
    Er schaute mich von der Seite her an. »Lässt sich das denn nicht feststellen?«
    »Im Prinzip schon.«
    »Wissen Sie, ich will Ihnen keine Vorschriften machen, Mister Sinclair.« Seine Stimme zuckte, die Worte drangen Intervallweise aus seiner Kehle, als wollten sie sich dem scharfen Spiel von Licht und Schatten angleichen. »Aber ich könnte schon einen Versuch starten.«
    »Bitte.«
    Er wechselte beide Kerzen in die linke Hand. »Ob sie auf Weihwasser reagieren wird?«
    »Machen Sie den Versuch!«
    »Gut.« Mit der freien Hand griff er in die Tasche. »Dieses Fläschchen trage ich immer bei mir.« Er hob die Hand und zeigte mir das kleine Gefäß. »Es ist so etwas wie mein persönlicher Talisman, und es müsste eigentlich klappen.« Mit den Zähnen zog er den Stöpsel hervor, bückte sich und ließ den Verschluss aus Kunststoff zu Boden fallen. Ich stand neben ihm, leuchtete nach unten, sodass wir die Gestalt der Nonne genau sehen konnten.
    Sie trug keine Haube mehr, auch ihr Gesicht war nicht zu sehen.
    Die Schatten des düsteren Kerzenlichts ließen ihren Körper aussehen, als würde er sich bewegen, ohne allerdings von der Stelle zu kommen. Ich wusste, was besser war und stieß den Körper so an, dass er sich auf den Rücken rollte.
    Jetzt sahen wir ihr Gesicht.
    Noch ein, junges Gesicht, ziemlich blass, mit einer dünnen Haut.
    Der Mund war verzerrt, als hätte diese Person noch kurz zuvor eine wahnsinnige Wut überfallen.
    »Irgendwo sieht sie schlimm aus, Mister Sinclair.«
    »Stimmt.«
    Peters schüttelte sich. »Ich spüre auch, dass etwas von ihr ausgeht, was bestimmt nicht normal ist. Da… da … hat sich ein böser Geist eingenistet, denke ich.«
    »Versuchen Sie es mit dem Wasser.«
    Peters nickte. Die kleine Flasche schwebte über dem Kopf der liegenden Nonne und entließ dann die ersten Wasserspritzer. Sie klatschten auf die Stirn und verteilten sich. Das war noch normal, nicht normal war das Zischen gewesen, das beim ersten Kontakt zwischen dem Weihwasser und der Haut aufgetreten war. Kaltes Wasser auf einer glühenden Herdplatte hätte nicht anders zischen können, aber hier war nichts erhitzt, hier trafen nur zwei Urkräfte aufeinander, nämlich das Gute und das Böse.
    Reverend Peters hatte sich dermaßen erschreckt, dass er die Flasche heftig zurückzog. Er wollte etwas sagen, als die Nonne Larissa aus ihrem »Schlaf« erwachte.
    Ruckartig fuhr sie
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