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0789 - Der Zombie-Teich

0789 - Der Zombie-Teich

Titel: 0789 - Der Zombie-Teich
Autoren: Jason Dark
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Jahren entwurzelt hatte.
    Sie hatten an ihrer Hütte nie Spuren anderer Bewohner entdeckt, Tiere ausgenommen.
    Bis zum Ufer waren es vielleicht zwanzig Schritte. Von ihrer Hütte aus konnten sie das Wasser nicht sehen, höchstens riechen.
    Sie kannten sich so gut aus, dass sie keine Taschenlampe benötigten. Es war eine wirklich düstere Nacht. Die Wolken schwebten am Himmel und ließen keinen Blick auf die Gestirne zu. Selbst der volle Mond hatte sich dahinter verkrochen, sein Standort war mehr zu ahnen, als zu sehen, denn wo die Wolken heller waren und sich silbrige Umrisse an ihren Rändern zeigten, da stand er.
    Wie immer ging Herbie vor, und wie immer bahnte er seiner Freundin den Weg, denn da war er ganz Kavalier. Er schaufelte die starren Zweige zur Seite und sorgte auch dafür, dass sie nicht wieder zurückschnellten und gegen sie prallten.
    Die beiden ließen sich durch nichts stören, auch nicht durch das Geräusch eines Lastwagens, das in der Stille überlaut zu ihnen getragen wurde. Die Straße führte am nördlichen Waldrand entlang, wobei rechts und links von ihr die Bäume standen, aber eine Seite doch lichter war.
    Die beiden Liebenden fanden sich gut in der blauschwarzen Dunkelheit zurecht, auch wenn Dinah schimpfte und sich laut fragte, weshalb sie überhaupt hinter ihrem Freund herschritt, wo es doch zu Hause in ihrem Bett viel wärmer war.
    »Aber da bin ich nicht«, sagte er.
    »Stimmt.«
    »Dafür deine Schwester.«
    »Lass sie in Ruhe! Denk daran, dass du mit vierzehn Jahren auch nicht anders gewesen bist!«
    »Woher willst du das wissen?«
    Sie duckte sich unter einem sperrigen Ast hinweg. »Das habe ich mir sagen lassen.«
    »Lüge, Lüge…« Er lief die letzten Schritte und hockte sich hin, um in die Mulde hineinzurutschen, wo ihre kleine Höhle lag, die tatsächlich so wirkte, als würde sie von den mächtigen Baumwurzeln beschützt.
    Sogar eine schmale Holztür hatte er gebaut. Sie war mit einem primitiven Riegel gesichert, den er zurückzog, um dann die Tür zu öffnen. Wie Schatten huschten die beiden Eichhörnchen aus dem Bau.
    Für sie war dieses Liebesnest ebenfalls das perfekte Versteck gewesen. Blitzschnell verschwanden die possierlichen Tierchen in der Finsternis des Waldes, um eine neue Deckung zu suchen.
    »Denen hat es hier auch gefallen«, sagte Herbie und schleuderte die prallgefüllte Tasche in die Höhle. Er duckte sich und trat selbst ein. Aufrecht stehen konnten sie hier nicht. Es war auch nicht nötig, die meiste Zeit verbrachten sie sowieso im Liegen oder im Sitzen.
    Herbie Santer hatte auch einen Tisch gebastelt, dessen Beine nicht mal ein Drittel so hoch waren wie die eines normalen Tisches. Immerhin war er breit und lang genug, um zwei Teller, eine Flasche und auch die entsprechende Anzahl Gläser aufnehmen zu können.
    Herbie hockte sich nieder und packte die Tasche aus. Er fand sich auch im Dunkeln zurecht, denn die Kerzen hatte er an eine bestimmte Stelle geklemmt. Er fuhr mit der Hand an der Innenseite der Tasche entlang und hatte sie mit einem Griff.
    Vier Kerzen hielt er fest!
    Tief atmete er durch, holte das Einwegfeuerzeug hervor und zündete die ersten beiden Dochte an. Er ließ Wachs auf einen Teller träufeln, der neben dem Tisch stand und stellte die brennenden Kerzen auf die raue Platte.
    Flackerndes Licht erfüllte die Höhle. Jedes Mal hatte Herbie das gleiche Gefühl. Ihm war es immer etwas unheimlich zumute, wenn die Schatten durch ihre kleine Welt tanzten, denn dann sah es stets so aus, als hätten sich die Geister des Waldes gelöst, um durch die Höhle zu irren, damit jeder sah, dass sie noch da waren.
    Der Boden der Höhle fiel leicht zu der mächtigen Baumwurzel hin ab, was allerdings nicht tragisch war, denn sie hatten ihn mit Gras und Zweigen nicht nur gut gepolstert, sondern auch einigermaßen eben gemacht. Zwei Flaschen Rotwein hatte er mitgenommen und stellte sie und die Gläser auf den kleinen Tisch. Er hatte auch Käse mitgenommen und einige Scheiben Fleisch. Außerdem geschnittenes Roastbeef sowie kalten Schweinebraten, denn Dinah hatte einen anderen Geschmack als er. Sie aß lieber vom Schwein. Brot war ebenfalls vorhanden, Bestecke auch. Sie klirrten gegeneinander, als er sie holte und ebenfalls auf den Tisch legte.
    In ihrer Höhle war es nicht mal kalt, zum Frieren hatten sie ohnehin keine Zeit.
    Herbie war mit seiner Arbeit zufrieden, nur etwas irritiert, weil Dinah noch nicht zu ihm in die Höhle gekommen war. Sollte sie ihn
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