Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0789 - Der Zombie-Teich

0789 - Der Zombie-Teich

Titel: 0789 - Der Zombie-Teich
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Schattengestalten entdeckten, die aus der Tiefe her in die reflektierenden Lichtinseln hineinstießen.
    »Da… da kommt was …«, flüsterte Dinah. Sie erkannte ihre eigene Stimme kaum wieder. Die Worte schienen sich in ihrem Hals zu einem Krächzen verdreht zu haben.
    Ihr Freund sagte nichts. Er war eingefroren. Die Furcht hatte um seinen Körper einen Panzer gebildet, aber Dinah hatte sich nicht geirrt, denn aus der Tiefe des Teichs stieg allmählich das Grauen an die Oberfläche…
    ***
    Ich erinnerte mich deshalb so gut, weil das Geschehen erst einige Stunden zurücklag. Ich hatte mich auf dem Hof des Nonnenklosters der teuflischen Äbtissin Virginia gestellt und war von ihr überrumpelt worden. Fast hätte ich mein Leben verloren, wenn Anina, eine Freundin und gleichzeitig eine geheimnisvolle Person nicht eingegriffen hätte und mir somit die Chance gegeben hatte, dieses Monstrum letztendlich doch noch zu überlisten.
    Jetzt gab es diese teuflische Äbtissin nicht mehr, auch meine Helferin war verschwunden und hatte mich weiterhin über ihre wahre Existenz im Unklaren gelassen, wobei sie sich nur in Andeutungen ergangen hatte und ich davon ausgehen konnte, einen Engel als Begleiterin zu haben. Das hatte sie selbst nicht direkt bestätigt, doch einige Zeichen hatten darauf hingewiesen.
    Jedenfalls waren die Schwestern des Klosters der Barmherzigen Schwestern in den Bann der teuflischen Äbtissin geraten, bis auf zwei Ausnahmen.
    Die Nonnen waren noch jung gewesen, man hatte sie formen können, was der Äbtissin auch gelungen war.
    Sie hießen Monica und Larissa.
    Ich hatte zusammen mit Anina gegen sie gekämpft und sie dann in der entweihten Kapelle bewusstlos zurückgelassen. Ich musste nachschauen, was mit ihnen geschehen war.
    Allerdings ging ich nicht allein, denn kurz nach der Vernichtung der Äbtissin hatte ich Besuch von einem gewissen Reverend Peters bekommen. Er war auf einem Rad sitzend auf den Klosterhof gefahren, hatte mich gefunden und mit voller Panik vom Auftauchen der Äbtissin berichtet, die seine Kirche verwüstet hatte.
    Ich konnte ihm trauen. Von mir erfuhr er mehr über die Vorgänge im Kloster, und er fragte auch voller Verzweiflung nach den Nonnen, die hier lebten.
    »Sie sind in einen Tiefschlaf versetzt worden. Ich nehme an, dass sie in den Morgenstunden erwachen. Die Äbtissin wollte freie Bahn haben.«
    »Ja, das habe ich erlebt.«
    Wir hatten das Kloster betreten und machten uns auf den Weg zur Kapelle. Peters schauderte zusammen, als er durch die düsteren Gänge schritt. »Ich war schon öfter hier, aber dieses Empfinden der Furcht habe ich noch nie gespürt.«
    »Das müsste eigentlich vorbei sein.«
    »Trotzdem, Mister Sinclair, hier werde ich mich auch in Zukunft nicht mehr wohl fühlen.«
    Wer konnte es ihm verdenken? Ich am allerwenigsten. Auf den nächsten Schock hatte ich ihn nicht vorbereitet, den bekam er, als wir die ans Gebäude angebaute Kapelle betraten und der Schein meiner Lampe über das Chaos huschte, das die Äbtissin zusammen mit ihren Helferinnen hinterlassen hatte. Peters stand neben mir. Er hielt seine Hände gegen beide Wangen gepresst, schüttelte nur stumm den Kopf und flüsterte immer wieder: »Mein Gott, mein Gott…«
    Ich schwieg.
    Von den beiden zurückgelassenen Nonnen sah ich nichts, ging allerdings davon aus, dass sie sich noch in der Kapelle aufhielten.
    Möglicherweise hatten sie nur ihren Standort gewechselt.
    »Was riecht denn hier so?«, fragte Peters.
    »Der Geruch des Bösen.«
    »Des Teufels?«
    »So können Sie es auch nennen, wenn Sie wollen. Dieser Ort ist auf eine widerliche Art und Weise entweiht worden. Das werden Sie noch sehen. Warten Sie hier, ich hole ein paar Kerzen.«
    Sie lagen in einer Wandnische in einem Behälter aus dunklem Blech. Vier lange, weiße Kerzen nahm ich hervor. Der Reverend hielt sie wenig später fest, damit ich sie anzünden konnte. Seine Hände zitterten dabei, und als die Flammen an den Dochten klebten, sah ich sein Gesicht aus dem Dunkel auftauchen. Es sah aus wie versteinert, und die Augen waren große, dunkle Höhlen.
    »Angst?«, fragte ich.
    »Nicht direkt. Nur eine bohrende Furcht. Aber das werden Sie verstehen können.«
    »Sicher, Reverend.«
    Ich nahm ihm zwei Kerzen ab. Die Tür hatte ich geschlossen, so herrschte kein Durchzug.
    Der Geruch nach verbranntem Holz und auch nach stinkendem Moder hing fahnengleich in der Luft. Die Bänke waren zertrümmert worden, der Altar lag gekippt auf der Seite, es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher