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0789 - Der Zombie-Teich

0789 - Der Zombie-Teich

Titel: 0789 - Der Zombie-Teich
Autoren: Jason Dark
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in die Höhe. Wir mussten uns zur Seite drehen, um nicht getroffen zu werden.
    Dann schrie sie.
    Es waren fürchterliche Schreie. Wie abgehackt klangen sie, weil sie zwischendurch Atem holte. Sie brüllte, sie schrie, sie jammerte, als wollte sie durch diese schrillen Laute die Mauern der kleinen Kapelle einreißen.
    Dabei presste sie die Hände gegen das Gesicht, wo das Weihwasser wie Säure gewirkt und Wunden hinterlassen hatte. Die größte befand sich auf der Stirn der Nonne. Dort war das rohe Fleisch zu sehen, vermischt mit stockigem Blut. Auch an den Wangen hatte die Haut Risse oder Wunden bekommen. Reverend Peters war noch weiter zurückgewichen. Er schlug mehrere Kreuzzeichen hintereinander und flüsterte dabei Gebete, während ich mich um die Nonne kümmerte.
    Sie war gegen mich gekippt und hielt sich an mir fest. Die beiden Kerzen hatte ich auf den Boden gestellt, sie behinderten mich nur.
    Das warme Wachs hatte ihnen einen festen Stand verliehen. In ihrem Licht sah ich das Ausmaß der Verletzungen. Das Weihwasser hatte die junge Nonne gezeichnet, ihr gleichzeitig aber das Böse ausgetrieben. Nur würde sie bleibende Schäden davontragen, es sei denn, ein kompetenter Gesichtschirurg kümmerte sich um sie.
    Als ich dann ihre Worte hörte, da wusste ich, dass sie tatsächlich von den unheimlichen Kräften befreit worden war, denn sie sagte:
    »Es tut so weh, so schrecklich weh…«
    Ich streichelte über ihr dunkles Haar. Sie drückte den Kopf zurück und hielt mir ihr Gesicht entgegen, in dem ich die schrecklichen Wunden sah. »Das geht vorbei, Larissa«, sagte ich. »Wir werden Sie zu einem Arzt bringen und…«
    Sie weinte. Die Schmerzen mussten unheimlich stark sein, aber wir konnten sie nicht hier liegen lassen. Ich zog die junge Nonne hoch und nickte dem Geistlichen zu. »Bitte, Reverend, kümmern Sie sich um die Frau.«
    »Ja – aber was soll ich denn tun?«
    »Bringen Sie sie zurück in das Kloster. Es muss dort einen Sanitätsraum geben. Versuchen Sie, ihn zu finden und verbinden Sie Larissa provisorisch.«
    Er tat, was ich verlangte, stützte die junge Nonne ab und ging mit ihr davon. Ich glaubte kaum, dass Larissa merkte, was hier mit ihr geschah. Ihre Beine jedenfalls bewegten sich automatisch.
    Beide hatten die Kapelle noch nicht verlassen, als ich aus einer bestimmten Richtung ein drohendes Knurren hörte, als wäre ein Hund losgelassen worden.
    Es war kein Hund, wie ich beim Herumdrehen erkannte, sondern die zweite Nonne, die Monica hieß und aus ihrem tranceähnlichen Zustand erwacht war. Sie hatte sich bewaffnet. In der rechten Hand hielt sie einen eisernen Kerzenleuchter, mit dem sie mich niederschlagen wollte.
    Auch Peters hatte sie gesehen. »Geben Sie Acht, Mr. Sinclair. Die will Sie umbringen.«
    »Ich weiß.«
    Sie kam geduckt näher, ging nicht sehr schnell, schob sich als zur rechten Seite hin gebeugter Schatten heran, und aus dem offenen Mund drang weiterhin dieses unmenschliche Knurren, als säße in ihrem Innern ein gefährlicher Dämon.
    Den letzten Rest der Strecke sprang sie vor, und sie schlug dabei auch zu.
    Ich hatte mich verschätzt, denn ich hatte damit gerechnet, dass mich der Schlag von oben her treffen sollte, um mir den Kopf zu zerschmettern. Im letzten Augenblick hatte sich die Nonne es anders überlegt und ihren halb gesenkten Arm gedreht, sodass ich in der Körpermitte erwischt worden wäre, knapp oberhalb der Rippen.
    Ich sprang zurück, leider nicht weit genug. Das eine Ende streifte mich, und der Schmerz war bissig. Er ließ erkennen, mit welch einer Wucht diese Person zugeschlagen hatte.
    Sie röhrte auf, kam mir nach, ich musste noch weiter zurück und geriet in die Nähe des Altars, hinter dem sich auch das Grab der Äbtissin befand.
    Im letzten Augenblick fiel es mir ein. Einen Schritt später wäre ich genau hineingetreten und so ziemlich außer Gefecht gewesen. Ich setzte mit einem Sprung darüber hinweg, prallte zwar gegen eine Wand, das machte mir nichts, denn was mir nicht passierte, das geschah mit Schwester Monica.
    Sie trat ins Leere – und fiel in das Grab!
    Beide Arme riss sie hoch. Für einen Moment sah ich ihr Gesicht, das sich in wilder Panik verzerrt hatte, dann krachte sie in den Sarg, der ihr Gewicht zwar aushielt, am Boden jedoch splitterte. Sie war auch falsch aufgekommen, denn durch den rechten Fuß und hoch bis zum Knie zuckten die Schmerzen.
    Dann kippte sie nach links und dachte an alles, nur nicht mehr an ihre Waffe. Heulend sank sie
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