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0787 - Das Mordreptil

0787 - Das Mordreptil

Titel: 0787 - Das Mordreptil
Autoren: Michael Breuer
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Hintermänner des Italieners waren.
    Ein Klopfen an der Tür riss Bishop aus seinen Gedanken. Einen Moment später betrat Hadi Zainuri den Tagungsraum.
    Der Indonesier wirkte fahrig und sah übernächtigt aus. Kein Wunder bei der Menge, die er gestern in sich reingekippt hat!, dachte Bishop unwillkürlich.
    »Guten Tag, meine Herren«, begrüßte Zainuri die Anwesenden und schloss die Tür hinter sich. Als er sah, dass nur zwei seiner Geschäftspartner anwesend waren, gelang es ihm nur mühsam, seine Enttäuschung zu verbergen. Mit hängenden Mundwinkeln begab er sich zur Kopfseite des großen Konferenztisches.
    »Haben Sie mittlerweile etwas von Johnson gehört?«, fragte er, während er seine Unterlagen vor sich ausbreitete.
    Bishop, der gerade trank, verschluckte sich unwillkürlich. Er konnte kaum fassen, dass Zainuri noch nicht wusste, was dem Amerikaner zugestoßen war.
    Martino hingegen verzog nicht eine Miene. »Ja«, antwortete er schließlich kühl, »das kann man in der Tat so sagen. Ich glaube allerdings nicht, dass Ihnen die Neuigkeiten gefallen dürften.«
    Stirnrunzelnd nahm Zainuri Platz und musterte seine beiden Geschäftspartner. »Was meinen Sie?« fragte er.
    Martinos Lippen verzogen sich unter dem buschigen Schnurrbart zu einem schmalen, gefährlich aussehenden Lächeln, das keine Spur von Heiterkeit beinhaltete. »Man könnte sagen, er ist überraschend aus dem Projekt ausgestiegen.«
    Bishop kicherte albern. Irritiert blickte Zainuri die beiden Männer an.
    »Ausgestiegen?«, echote er fassungslos. »Aber warum? Jetzt, wo alles in trockenen Tüchern ist…«
    »Ich nehme nicht an, dass sein Ausstieg freiwillig erfolgt ist«, antwortete Martino. Erst als sich der Engländer mit einer furchtbar eindeutigen Geste mit dem Handrücken über die Kehle fuhr, begann Zainuri zu begreifen.
    »Johnson ist tot?« fragte er schockiert. Der Italiener nickte nur.
    »Aber was ist geschehen?« fragte Zainuri weiter. »Hat er einen Unfall gehabt?«
    Martino lehnte sich zurück. Als er wieder zu sprechen begann, war sein Tonfall so beiläufig, als würde er den Wetterbericht vorlesen. »Er ist gestern Abend in seinem Hotel von einem Einbrecher überfallen und verletzt worden. Seine Wunden waren nicht tief, trotzdem starb Johnson innerhalb der nächsten Stunde an einer Art Vergiftung.«
    Zainuri erbleichte. »Was heißt ›eine Art Vergiftung‹?«
    Der Italiener zuckte mit den Schultern. Er machte nicht den Eindruck, als ginge ihm Johnsons Tod sonderlich nahe. »Der Leichnam ist noch nicht obduziert worden«, antwortete er »Die Umstände seines Todes sollen allerdings sehr seltsam gewesen sein.«
    »Hat er das nicht schön gesagt?« lachte Bishop trunken auf.
    Martino warf dem Engländer einen Seitenblick zu. »Vor seinem Tod gab Johnson zu Protokoll, er sei von einem riesigen, aufrecht gehenden Waran angefallen worden.«
    Die Lippen unter dem buschigen Schnurrbart verzogen sich zu einem Grinsen, als er beobachtete, wie Zainuri abrupt den Stuhl zurückschob und vom Tisch aufsprang.
    »So schwache Nerven?« fragte er sardonisch. »Von Ihnen hätte ich das am wenigsten gedacht.«
    Der Indonesier schüttelte nur den Kopf. Er musste sich auf dem Konferenztisch abstützen, als der Raum vor seinen Augen zu verschwimmen drohte.
    Martinos Stimme wurde hart. »Reißen Sie sich zusammen, Mann!« befahl er. »Los, setzen Sie sich wieder hin!«
    Zitternd kam Zainuri der Aufforderung nach. Der Italiener nickte zufrieden. Mit etwas sanfterer Stimme fuhr er fort. »Es wird eine Untersuchung geben, darüber müssen wir uns klar sein. Ich denke, niemand von uns will, dass unsere Aktivitäten hier ins Blickfeld der Polizei geraten, also rate ich Ihnen allen, sich unauffällig zu verhalten.«
    Bishop lachte wieder, hörte sich jetzt aber ein wenig nüchterner an. »Hören Sie auf Martino«, riet er Zainuri fröhlich, »Der weiß, wovon er redet!«
    Der Indonesier verzog das Gesicht. »Sie haben so etwas wohl schon öfter mitgemacht?«
    Martino machte eine wegwerfende Bewegung. »Das geht Sie nichts an, Zainuri, sorgen Sie nur dafür, dass alles glatt läuft.«
    Zainuri erhob sich abrupt. »Ich muss gehen«, verkündete er mit zitternder Stimme.
    »Wohin?« fragte der Engländer trocken. »Wir haben noch nicht darüber gesprochen, wie es nun weitergeht. Betrinken können Sie sich auch hier.«
    Zainuri warf Bishop einen giftigen Seitenblick zu, verkniff sich aber einen Kommentar.
    »Ich melde mich bei Ihnen, wenn sich die Lage ein
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