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0779 - Gucky und der Grauvater

Titel: 0779 - Gucky und der Grauvater
Autoren: Unbekannt
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Sh'majino untergebracht.
    Und die Väter standen vordem Gebäude in einer langen Schlange an. Sie mußten der Mutter ihre Aufwartung machen.
    Gleichzeitig war das die letzte Prüfung, und davor hatte der Grauvater etwas Angst.
    Er hatte davon gehört, daß manche Sh'majinos intuitiv Väter erkannten, die ihren Ungeborenen schaden wollten. Doch das hing vor allem von der Geisteskraft der Mutter ab. Und natürlich auch von den Fähigkeiten des Grauvaters.
    Er vertraute seinen Erfahrungen. Außerdem war er einer von 20.000. Wenn er der Sh'majino gegenübertrat, dann waren vor ihm schon einige tausend Väter an der Reihe gewesen.
    Die Aufmerksamkeit der Mutter würde längst schon nachgelassen haben.
    Der Grauvater entledigte sich seiner Kleider und band sie zu einem Bündel, das er zwischen den Kräutern verstaute. Ihn fröstelte leicht, doch ließ er sich nichts anmerken. Niemand durfte sehen, daß ihm kalt war. Das hätte ihn verraten können.
    Denn während die anderen Väter Wärme in Überfluß verströmten, war der Grauvater eiskalt.
    Die anderen 19.999 Väter wollten Liebe, Güte und Weisheit schenken. Der Grauvater dagegen wollte dem Ungeborenen das geballte Böse zum Präsident machen, es durch sein minderes Denken vergiften.
    Er war geradezu prädestiniert, ein Grauvater zu sein, denn ihm hatten schon viele Minderkinder ihre Existenz zu verdanken ...
     
     
     
    1.
     
    Als Perry mir den Auftrag gab, mich um das Wohl der beiden Feyerdaler Hammersolth und Kordahl zu kümmern, ahnte ich noch nicht, welche Schwierigkeiten das mit sich bringen würde.
    Schließlich glaubte ich zu diesem Zeitpunkt noch, daß sich die beiden mit einem Rundgang durch die SOL zufriedengeben und dann zu ihrem Stützpunkt auf dem Mond Sh'donth zurückkehren würden.
    Trotzdem wäre alles noch relativ einfach gewesen, wenn ich mir bei kniffligen Fragen die Antwort telepathisch von den Feyerdalern geholt hätte. Dann wäre es zu keinen Mißverständnissen gekommen.
    Aber Perry hatte mir in geradezu beleidigender Weise klargemacht: „Ich erwarte von dir, daß du dich an die Regeln der Gastfreundschaft hältst und nicht in den Gedanken unserer Gäste schnüffelst."
    Da ich ein ziemlich dickes Fell habe, schluckte ich die Beleidigung kommentarlos und brachte den Einwand vor: „Aber wenn es sich in einer Situation als notwendig erweist..."
    „Nein!"
    „Ich meine doch nur, daß es vielleicht keine andere Möglichkeit gibt, die Wünsche der Feyerdaler zu ergründen, als..."
    „Ich denke doch, daß ich mich klar genug ausgedrückt habe!"
    sagte Perry unerbittlich. „Trachte danach, ihre Wünsche zu erfüllen. Zeige ihnen die technischen Anlagen der SOL, laß ihnen vom Fachpersonal alles erklären und beantworte jede ihrer Fragen wahrheitsgetreu. Ich möchte nicht, daß die Feyerdaler glauben, wir hätten irgendwelche Geheimnisse vor ihnen. Es hängt einiges für uns davon ab, daß sie uns bedingungslos vertrauen. Ist das klar, Gucky?"
    „Jawohl, sonnenklar", antwortete ich grollend.
    Bevor ich zur Hauptschleuse des SOL-Mittelstücks teleportierte, von wo die Exkursion ihren Anfang nehmen sollte, versuchte Roi Danton mich zu trösten.
    „Perry hat das gar nicht so gemeint. Wahrscheinlich will er nur nicht, daß die Feyerdaler sofort über deine Fähigkeiten Bescheid wissen."
    „Ach wirklich? Wo er doch keine Geheimnisse vor ihnen haben will?" erwiderte ich sarkastisch und entmaterialisierte.
    8 Danach war mir wohler. Nicht, daß mich Perrys Bemerkung wirklich gekränkt hätte. Ich bin schließlich in meinen Äußerungen auch nicht gerade wählerisch. Doch manchmal wünsche ich mir, daß man mir etwas Ernst entgegenbringt. Es gibt Augenblicke, da wollen selbst Spaßmacher besinnlich sein. Aber darum kümmert sich niemand. Wer fragt schon, wie es in mir aussieht?
    Ich materialisierte bei der Hauptschleuse und kam gerade zurecht, um zu sehen, wie die beiden Feyerdaler mit einem Gleiter der Tbahrgs landeten. Sie hatten ihrem Stützpunkt auf Sh'donth einen Besuch abgestattet, um irgendwelche Aufgaben zu erledigen.
    Jetzt hatten sie Zeit für uns.
    Hammersolth und Kordahl waren nach ihrer eigenen Aussage die einzigen Feyerdaler im Sonnensystem Mytharton, das von den Tbahrgs bewohnt wurde. Inzwischen wußten wir, daß das Volk der Tbahrgs den Feyerdalern untergeordnet war und Hammersolth und Kordahl übten im Mytharton-System eine Führungs- und Kontrollfunktion aus.
    Ihr Wort war für die Tbahrgs Befehl.
    Äußerlich unterschieden sich beide
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