Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0779 - Gucky und der Grauvater

Titel: 0779 - Gucky und der Grauvater
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die Feyerdaler mußten nun erkannt haben, daß ihr Regierungssystem keine Ideallösung war.
    Wir befanden uns im Palast, wohin Coopter uns gerufen hatte.
    Er versprach, das alles nachzuholen, was Harrerath versäumt hatte. Es wurde dennoch kein aufwendiges Fest, denn, wie bereits erwähnt, die Stimmung war gedrückt.
    „Wir haben den Terranern viel zu verdanken", sagte Coopter, als wir dann in intimerem Kreis beisammen waren. „Wir stehen tief in eurer Schuld, denn ihr habt nicht nur den Grauvater ausgeschaltet, sondern auch Harrerath entlarvt." Er wandte sich an mich.
    „Dir gilt natürlich unserer besonderer Dank, Gucky. Mir ist nur noch immer nicht klar, wie du dahintergekommen bist, daß Harrerath selbst hinter der Intrige steckt."
    „Zuerst möchte ich einmal klarstellen, daß alles nur Danjshers Verdienst war", sagte ich. „Er war es, der..."
    „Gib dir keine Mühe, Gucky", unterbrach Danjsher mich. „Ich habe Coopter die Wahrheit gesagt. Ich brachte es nicht über mich, mich mit einem fremden Pelz zu schmücken."
    „Aber..."
    Coopter legte dem Kinderfinder beide Hände auf die Schulter und griff ihm in den Nackenpelz.
    „Mach dir keine Sorge um Danjshers Zukunft, die ist gesichert", sagte er dabei zu mir. „Als Kinderfinder hat er soviel für uns getan, daß er sich einen geruhsamen Lebensabend verdient hat.
    Das ist das mindeste, was wir für ihn tun können."
    „Das freut mich für dich, Danjsher. Wirst du nun weiter deine Mohrrüben züchten?"
    „Wie oft soll ich dir noch sagen, daß es auf die Blüten und nicht auf die Wurzel ankommt", erwiderte er erbost. „Es sind Blumen!"
    „Kostverächter!"
    „Wie war das nun ...?" unterbrach Coopter unsere Meinungsverschiedenheit. „Harreraths Motive sind inzwischen klar. Er hat sich der Untergrundorgariisation bedient, damit die Zharyox' Regentschaft verhindert und seine eigene Regentschaft verlängert.
    Er wollte noch einmal dreißig Jahre herrschen. Aber wodurch hat er sich verraten? Er war immerhin so geschickt, allen Mutanten aus dem Wege zu gehen. Und er ist in all den Jahren auch dem Kinderfinder nie persönlich gegenübergetreten. Aber das allein kann deinen Verdacht nicht erweckt haben."
    „Natürlich nicht", bestätigte ich. „Ich erkannte erst die Wahrheit, als ich erfuhr, daß Agmenstorth schon bei Harreraths Geburt einer der 20.000 Väter gewesen war. Zu diesem Zeitpunkt stand fest, daß Agmenstorth der Grauvater sein müßte. Und da er auch schon vor dreißig Jahren seine destruktive Veranlagung gehabt haben muß, wirkte er schon bei Harreraths Geburt als Grauvater."
    „Einmal ein Grauvater, immer ein Grauvater", sagte Hammersolth zustimmend.
    Ich fuhr fort: „Nun brauchte ich nur noch Beweise. Die lieferte mir Harrerath selbst. Als Perry ihm mitteilte, daß wir Agmenstorth als Grauvater entlarvt hatten, hatte der Regent nichts Eiligeres zu tun, als die SOL - und somit die Mutanten, die allein dem Grauvater gefährlich werden konnten - zu isolieren. Allein schon aus diesem Verhalten geht hervor, daß er von einem Grauvater beeinflußt worden sein muß.
    Nachdem Zharyox geboren und seine Regentschaft gesichert war, teleportierte ich in Harreraths Palast..."
    Ich sah die Szene wieder vor mir. Harrerath, der sich schon in Sicherheit geglaubt hatte, traf mein Anblick wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Zuerst hielt er mich für den Kinderfinder, versuchte es mit Bestechung, indem er mir Macht und Reichtum versprach. Als ich mich zu erkennen gab und ihm klarmachte, daß er in die Falle gegangen war, brach er zusammen.
    Zumindest gab er sich reuig.
    Seine Gedanken aber verrieten ihn. Im Grunde genommen war er ein Schwächling, hatte nicht den Bruchteil der Begabung seines Grauvaters, und so war er auch in all den Jahren seiner Regentschaft ein williges Werkzeug Agmenstorths, der von einer Herrschaft seiner Minderkinder träumte.
    Ich hielt Harrerath all seine Verbrechen vor, die darin gipfelten, daß er Gesetze erließ, die die Minderkinder förderten und die Winterkinder diskriminierten.
    Er hatte das Problem der Winterkinder erst durch seine Verordnung geschaffen, um davon abzulenken, daß die Minderkinder immer mächtiger wurden. Agmenstorth tat ein übriges, indem er in höchsten Tönen der Zufriedenheit von den Erfolgen bei der Behandlung seiner Minderkinder sprach. In Wirklichkeit schickte Agmenstorth die als geheilt geltenden Minderkinder als seine Agenten in die Welt hinaus. Und er schaltete den Kinderfinder aus.
    Ich hielt Harrerath
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher