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0779 - Gucky und der Grauvater

Titel: 0779 - Gucky und der Grauvater
Autoren: Unbekannt
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schnell: „Du hast nichts von mir zu befürchten, Danjsher. Ich gehöre zum terranischen Mutantenkorps und möchte dich in der Suche nach dem Grauvater unterstützen."
    Meine Worte überzeugten ihn jedoch nicht von meinen guten Absichten.
    „Euch hat niemand um Hilfe gebeten", herrschte er mich an. „Ihr stiftet nur Verwirrung - und bringt Unheil."
    „Du bist doch Telepath, oder?" sagte ich. „Ich gewähre dir Einblick in meine Gedanken, damit du dich von der Ehrlichkeit meiner Absichten überzeugen kannst."
    „Verschwinde!"
    Er wirbelte plötzlich herum, lehnte sich mit dem Gesicht gegen die Wand. Sein Körper zuckte. Dabei gab er ein abgehacktes Pfeifen von sich. Der Translator übersetzte es nicht.
    Aber ich wußte auch so Bescheid. Er konnte mir seine Gedanken nicht verheimlichen. Erschüttert ging ich zu ihm. Legte ihm von hinten beide Hände auf die Schultern. Das Zucken seines Körpers hörte auf. Er versteifte sich.
    „Das habe ich nicht gewußt, Danjsher", sagte ich. „Es tut mir leid für dich. Aber von mir hast du nichts zu befürchten. Ich werde keiner Menschenseele, und schon gar nicht den Feyerdalern, etwas von deinem Mißgeschick erzählen."
    „Ich brauche dein Mitleid nicht", sagte er. „Ich werde schon irgendwie durchkommen. So übel ist das Leben bei den Winterkindern nicht."
    „Und wie willst du dann den Grauvater finden?"
    „Das überlasse ich dir und den anderen Parapsi-Protzen. Ihr habt mich geschafft." Er wirbelte herum. „Bist du jetzt zufrieden?
    Ja, das mußt du wohl sein. Du hast mich auf Anhieb durchschaut.
    Sei stolz darauf. Los, danjshe zu Coopter und sage ihm, daß der berühmte Kinderfinder nichts weiter als ein talentloser, seniler alter Almosenempfänger ist."
    „Ich werde nichts dergleichen tun", erwiderte ich ebenso heftig.
    „Du hast überhaupt keinen Grund zur Verbitterung. Kapierst du denn noch immer nicht, daß ich dir helfen will?"
    „Wie denn?"
    „Wir werden zusammenarbeiten -und den Grauvater gemeinsam finden! Und niemand wird erfahren, daß du deinen danjsh verloren hast."
    Er starrte mich wie ein Gespenst an.
    „Warum solltest du das für mich tun?"
    „Warum nicht?"
    Ich streckte ihm die Hand hin. Er ergriff sie scheu und zögernd.
    Obwohl ihm diese Geste wahrscheinlich unbekannt war, begriff er sofort, was sie zu bedeuten hatte. Er war ergriffen, sein Händedruck fest, aber dann löste er ihn, griff mir in den Nackenpelz und verkrallte sich darin. Das war seine Art, eine Freundschaft zu besiegeln, und ich tat es ihm gleich.
    Plötzlich entstand ein Tumult.
    „Kinderfinder! Die Minderkinder kommen!"
    „Dicke Luft, was?" sagte ich.
    „Sie sind hinter mir her", bestätigte er. „Hörst du nicht ihre haßerfüllten Gedanken?"
    Ich empfing sie. Aber sie beeindruckten mich nicht.
    „Reich mir die Hand", verlangte ich.
    „Jetzt ist keine Zeit für ein Bruderschaftsritual", sagte er ablehnend. „Sie haben uns in die Enge getrieben. Und sie werden uns aufspüren, weil sie sich an unserer Ausstrahlung orientieren."
    „Deine Hand!" verlangte ich. „Und denk an einen sicheren Ort, an den du dich wünschst."
    Endlich gehorchte er. Ich holte mir sein Wunschbild aus seinen Gedanken und teleportierte mit ihm dorthin.
    „Du hast einen starken danjsh", sagte er anerkennend, als wir inmitten eines Blumenbeets nahe eines bungalowähnlichen Gebäudes materialisierten. „Aber bilde dir nicht zuviel ein. In meiner Jugend konnte ich mich auch an jeden beliebigen Ort danjshen - und zwar ohne die geistige Krücke eines anderen."
    „Jetzt werde nicht gleich frech", warnte ich ihn. „Ich kann dir die Freundschaft jederzeit aufkündigen."
    „War ja nicht so gemeint", sagte er kleinlaut.
    Ich blickte interessiert auf das Blütenmeer zu meinen Füßen.
    „Magst du Blumen auch so gern wie ich?" fragte Danjsher. „Als mein Freund darfst du eine pflücken."
    Ich holte eines der Gewächse mitsamt der Wurzel telekinetisch aus dem Boden und starrte die Wurzel an. Mit großen Augen und herabhängender Kinnlade.
    „Weißt du, was du da züchtest?" sagte ich. „Mohrrüben mit Blüten dran!"
    „Nein, Blumen mit Wurzeln!" widersprach er.
    Ich wischte die Mohrrübe ab und biß herzhaft hinein. Mann oMann! das war beste Qualität. Und noch dazu erntefrisch!
    „Kann man diese Wurzeln wahrhaftig essen?"
    „Versuch's doch mall"
    „Nein, das käme mir barbarisch vor."
    „Wie du meinst." Ich zuckte die Schultern. „Dann kommen wir besser zum Thema. Warum sind diese Minderkinder
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