Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0776 - Das schwarze Raumschiff

Titel: 0776 - Das schwarze Raumschiff
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Grubenwand hinauf, bekam den Grubenrand zu fassen und zog sich ins Freie.
    Kopfschüttelnd stand er, nachdem er das Zweiggelege entfernt hatte, am Rande der Grube und starrte auf den Kadaver des Ponys hinab. Die Hunde und Katzen hatten seine Anwesenheit als Bedrohung empfunden. Wahrscheinlich zogen sie in dem Hagebuttengestrüpp ihre Jungen groß. Sie hatten ihn beseitigen wollen und deshalb buchstäblich in die Falle gelockt.
    Mein Gott, dachte er entsetzt, sind die Tiere auf einmal schlau geworden ...?
     
    *
     
    Als es dunkel wurde, war Skan Mavrees noch immer nicht zurück. Walik Kauk spielte eine Zeitlang mit dem Gedanken, zum Fischerei-Museum zu fahren und den Ausreißer dort abzuholen.
    Aber es ärgerte ihn, daß Skan wahrscheinlich gerade damit rechnete.
    Also ließ er es sein. Eine Gefahr bestand ohnehin nicht. Die Nacht war vollkommen ruhig.
    Augustus übernahm die Nachtwache, wie immer. Der Ka-Zwo kannte keine Müdigkeit. Andererseits war seine Intelligenz beschränkt. Walik Kauk hatte es sich daher zur Gewohnheit gemacht, daß der Roboter ihn mehrmals während der Nacht weckte, so daß er sich überzeugen konnte, ob wirklich noch alles in Ordnung war. Von den Mitgliedern des Stoßtrupps hatte jeder sein eigenes Zimmer. Der Raum, in dem Walik Kauk sich einquartiert hatte, lag nach vorne hinaus und hatte ein riesiges Fenster, das fast die gesamte Vorderwand einnahm.
    Vor dem Schlafengehen gab Kauk den Tagesbericht an Terrania City ab. Wie üblich meldete sich Jentho Kanthall.
    „Nichts Neues", erklärte Walik lakonisch. „Ich frage mich, ob es Sinn hat, weiter zu warten."
    „Ihr werdet hier im Augenblick nicht gebraucht", antwortete Kanthall. „Also hat es Sinn!"
    „In Ordnung. Wenigstens haben wir hier besseres Wetter als ihr."
    „Solange die Windstille anhält, besteht Hoffnung, daß der Unbekannte sich zeigt."
    „Recht hast du", bestätigte Walik. „Douc Langur weiß auch nichts Neues?"
    „Er sitzt mehr als die Hälfte des Tages in der HÜPFER und beschäftigt sich mit seinen Instrumenten. Aber er kriegt nichts herein. Allerdings behauptet er, daß der Schwarze wahrscheinlich einen vorzüglichen Ortungsschutz besitzt."
    „Daran hatten wir auch schon gedacht."
    Marboo hatte sich noch immer keinen Mann ausgesucht, war das einzige, was Jentho Kanthall über den Tagesablauf in Imperium-Alpha zu berichten wußte.
    „Das will ich hoffen!" erwiderte Walik Kauk im Brustton der Überzeugung. „Immerhin sind die wahren Prachtkerle im Augenblick unterwegs."
    „Gott erhalte dein Selbstbewußtsein!" grinste Kanthall und schaltete ab.
    Der kurze Wortwechsel, so beiläufig er auch geklungen hatte, beschäftigte Walik Kauk noch eine ganze Weile. Er fragte, was geschehen würde, wenn Marboos Wahl wirklich auf ihn fiel.
    Wollte er sie eigentlich? Natürlich hatte er sich zu ihr hingezogen gefühlt. Vor fast acht Monaten hatte er zum letztenmal die Zärtlichkeit einer Frau gespürt. Marboo war überaus attraktiv, und eigentlich mußte man es den Männern der Patrouille zugutehalten, daß es ihretwegen zwar schon zu Reibereien, niemals aber zu Tätlichkeiten gekommen war.
    Wenn man aber die rein physische Attraktion beiseite ließ, was kam dann heraus? Walik Kauk hatte sich die Gefährtin seines Lebens eigentlich anders vorgestellt.
    Er war nicht sicher, ob er Marboos Wahl annehmen würde, falls sie auf ihn fiel. Ohne die Überzeugung, daß er wirklich die Frau seines Lebens gefunden hatte, würde der Neid der anderen Männer schwer zu ertragen sein.
    Mit diesen Gedanken glitt Walik Kauk in den Schlaf.
    Als er wieder aufwachte, war es ringsum taghell. Augustus kam hereingepoltert.
    „Ein außerplanmäßiges Ereignis ist eingetreten!" meldete er.
    „Draußen ist es hell geworden, ohne daß zuvor der Aufgang der Sonne beobachtet werden konnte."
    Fassungslos starrte Walik Kauk den Roboter an. Er konnte die Schaltkreise im Innern des synthetischen Leibes sehen. Es war, als gäbe es die Hülle aus künstlicher Haut und Stahl nicht mehr.
    Augustus war durchsichtig geworden!
    Dann blickte er an sich selbst herab. Bilor Wouznells Schilderung war ihm eingefallen. Es überraschte ihn kaum mehr, festzustellen, daß auch er selbst transparent geworden war.
     
    *
     
    In so glücklicher Stimmung hatte man Skan Mavrees schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Vier Stunden hatte er in dem alten Fischereimuseum zugebracht.
    Daß die Ausstellungsgegenstände dort wie Kraut und Rüben durcheinanderlagen, weil die aphilische
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher