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0776 - Das schwarze Raumschiff

Titel: 0776 - Das schwarze Raumschiff
Autoren: Unbekannt
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Regierung Sinn und Zweck nicht mehr hatte erkennen können und sämtliche Haushaltsmittel für den Unterhalt solcher Institutionen rigoros gestrichen worden waren, störte ihn kaum. Er bewunderte die uralten Netze, die Bootsmodelle, die bis zu den Zeiten der Wikinger zurückreichten, die Fischspeere, die aus dem Pazifik stammten, und vor allen Dingen die Darstellungen der Köder, die die Fischer früherer Zeiten verwendet hatten, als es die mit Ultraschall und elektromagnetischen Impulsen arbeitenden Fischfangmaschinen noch nicht gab. Was für Zeiten mußten das gewesen sein!
    Er machte sich daran, das Museum aufzuräumen. Weit kam er allerdings nicht. Mit einemmal war es draußen dunkel. Skan erinnerte sich an die Hunde und Katzen, die sich zusammengerottet hatten, um alles zu verderben, was ihnen in die Quere kam. Halb und halb hatte er damit gerechnet, daß die adern mit dem Gleiter kommen würden, um ihn abzuholen. Aber diese Rechnung war nicht aufgegangen. Am besten machte er sich gleich auf den Heimweg. Die Stadt war stockfinster, und er kannte den Weg nicht so gut.
    Er hatte den Eingang des Museums mit Gewalt öffnen müssen.
    Bevor er hinausschlüpfte, schob er einen alten Schrank so vor die halb zertrümmerte Tür, so daß nur ein schmaler Spalt blieb, durch den nur einer eindringen konnte, der so schmal wie Skan Mavrees war. Über die Zweckmäßigkeit seines Tuns legte er sich keine Rechenschaft ab. Das Museum war für ihn eine Art Heiligtum, und es mußte geschützt werden.
    Dann marschierte er los. Um die ersten drei oder vier Ecken fand er sich noch gut zurecht, aber dann wurde er unsicher und folgte dem Geruch des Flusses, der bei der warmen Witterung besonders deutlich war. Schließlich erreichte er das Ufer, allerdings mehr als einen Kilometer oberhalb der einzigen Brücke, die den Namsen überquerte. Auf der einsamen Uferstraße schritt er abwärts.
    Von der Entfernung, die ihn von der Brücke trennte, hatte er knapp die Hälfte zurückgelegt, als das Unglaubliche geschah.
    Von einem Augenblick zum ändern wurde es taghell!
    Skan Mavrees stieß einen entsetzten Schrei aus und blieb wie angewurzelt stehen. Fassungslos blickte er sich um. Das war kein natürliches Licht, das da auf einmal über dem Land lag.
    Er konnte durch die Wände der Häuser ins Innere blicken. Er sah durch den Belag der Straße hindurch den felsigen Untergrund. Und als er an sich selbst hinab. blickte, erkannte er, daß er ebenfalls durchsichtig geworden war.
    Wie auf einem Röntgenbild sah er das Knochengerüst des Körpers, und dazwischen zeichneten sich die Umrisse der Körperorgane ab.
    Das war zuviel für Skan Mavrees. Er sank zu Boden, schlug die Hände vors Gesicht und begann, hemmungslos zu schluchzen.
     
    *
     
    Baldwin Tingmer und der Junge waren ebenfalls auf den Beinen. Das Seltsame an dem Licht war, daß es nicht nur durch die Fenster, sondern auch durch die Decken und Wände hereinfiel. Es durchdrang alles ... und dennoch war es anscheinend unschädlich, denn Walik Kauk fühlte nicht das leiseste Unbehagen, und auch die ändern äußerten keine Klagen.
    Kauk trat hinaus auf den Balkon, auf dem Augustus Wache gehalten hatte. Er blickte in die Höhe und versuchte, die Quelle der ungewöhnlichen Helligkeit auszumachen. Aber er hatte keinen Erfolg. Das bleiche Licht war über das ganze Firmament ausgebreitet. Gespenstisch schwarz zeichneten sich die Silhouetten der Berge dagegen ab. Die Felsmassen der Berge, so schien es, waren dicht genug, um ein Durchdringen des fahlen Lichtes zu verhindern.
    Wenige Augenblicke später hatte Walik Verbindung mit Terrania City aufgenommen. Wiederum war es Jentho Kanthall, der seinen Anruf entgegennahm.
    „Es geht los", eröffnete Walik Kauk die Unterhaltung.
    „Ich sehe es", antwortete Kanthall. „Ist das dasselbe Licht, von dem Wouznell berichtet hat?"
    „Scheint es zu sein."
    „Deine Leber ist in Ordnung", bemerkte Kanthall trocken. „Gerade die richtige Größe. Ich wette, bei Tingmer ist es anders."
    Irritiert sah Walik an sich herab. Ich werde mich daran gewöhnen müssen, daß ich durchsichtig bin, dachte er.
    „Kann Douc Langur nichts erkennen?" fragte er.
    Kanthall deutete mit dem Daumen über die Schulter.
    „Er sitzt in der HÜPFER. Wenn er etwas bemerkt hätte, wäre er schon längst zum Vorschein gekommen. Ich werde ihn aber fragen, wenn ich ihn sehe. Was habt ihr vor?"
    „Wir warten. Ich nehme an, daß das schwarze Raumschiff irgendwo über uns steht. Wenn das
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