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0765 - Todesangst und Leichenmoder

0765 - Todesangst und Leichenmoder

Titel: 0765 - Todesangst und Leichenmoder
Autoren: Jason Dark
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Mordfalls immer näher zu kommen. Alles verdichtete sich um mich herum. Mit Dino Kellerman hatte es begonnen, würde es auch mit ihm enden?
    Welche Rolle spielte er überhaupt? Wenn er eine gespaltene Persönlichkeit war, dann konnte ich ihm die Taten - vorausgesetzt, er hatte sie begangen - nicht einmal vorwerfen.
    Aber sah so ein Mörder aus?
    Er ging vor mir her, leicht gebückt, immer wieder den Kopf schüttelnd. Für ihn schien die Welt allmählich zusammenzubrechen. Und ich erlebte, wie groß seine Wohnstatt tatsächlich war. In ihr und dem Atelier hätten mehrere Personen Platz gehabt, hinzu kam der lange Gang, der nie hell werden konnte, weil das Licht der Deckenleuchte einfach zu schwach war. So blieb er für mich ein düsterer Tunnel, an dessen linker Seite auch die Räume der Dunkelkammer lagen.
    Sie durchsuchten wir.
    Die Dunkelkammer setzte sich insgesamt aus drei Räumen zusammen. Wobei alle drei ineinander übergingen und nur durch leichte Türen getrennt waren.
    Rötliches Licht glitt über die Wände und gab ihnen einen blutigen Schein. Dino ging es nicht gut. Er stand geduckt da, als erwarte er jeden Moment den Angriff des Mörders. Seine Augen waren weit geöffnet, ein Schauer nach dem anderen lief über seinen Körper hinweg, und ich ließ ihn bei meiner Durchsuchung auch nicht aus den Augen. Ich schaute mir die Räume sehr genau an, entdeckte viel technischen Kram, der zur Ausrüstung eines Fotografen gehörte, aber ich fand keinen Hinweis auf den vierfachen Mörder.
    »Nichts«, sagte auch Dino. »Es ist alles normal. Es hat sich hier nichts verändert.«
    Ich mußte ihm glauben. »Da wäre aber noch etwas«, sagte ich. »Bisher habe ich Allie nicht gesehen.«
    Er wollte sich gerade umdrehen, erstarrte aber mitten in der Bewegung. »Mein Gott, an sie habe ich ja gar nicht gedacht.« Er schlug sich auf den Mund, senkte die Hand wieder und flüsterte: »Sie ist noch immer unter der Dusche.«
    Ich runzelte die Stirn. »Ziemlich lange, finden Sie nicht auch, Dino?«
    »Ja, Sie… Sie haben recht. Wenn ihr nun etwas passiert ist. Ich denke an den Killer und…«
    »Wo ist das Bad?«
    »Kommen Sie, ich zeige es Ihnen.«
    Er hatte es plötzlich eilig und rannte los. Ich blieb ihm auf den Fersen. Fast den ganzen Weg ging es zurück, und vor einer hellgrün angestrichenen Tür blieb er stehen.
    Er klopfte nicht, er riß sie auf.
    Das Bad war leer!
    Keine Spur von Allie Carter!
    ***
    Suko erwachte, wollte sich bewegen und konnte es nicht. Es war furchtbar, denn er stellte sofort fest, was man mit ihm gemacht hatte, obwohl ihn die Finsternis umgab.
    Seine Beine waren gestreckt worden, die Arme ebenfalls. Hand- und Fußknöchel waren von harten Stricken umwickelt worden, und er konnte sich nicht mehr rühren.
    Eine Streckbank, ein altes Folterinstrument, dachte er und erinnerte sich wieder an den Blick, den er in die Requisitenkammer geworfen hatte. Einige Geräte waren leider echt gewesen, hatte man ihm gesagt. Und dazu zählte auch die Streckbank.
    Sein Kopf schien mit Pudding gefüllt zu sein, der an verschiedenen Stellen Schmerzen ausstrahlte.
    Um ihn mundtot zu machen, war ihm ein Knebel in den Mund gesteckt worden, der schmeckte, als wäre er mit irgendeiner Farbe oder einem Lösungsmittel in Berührung gekommen.
    Und dieser Knebel hielt. Als Suko versuchte, ihn mit der Zunge nach vorn zu stoßen, erzielte er keinen Erfolg.
    Alles war perfekt. Wer immer ihn überwältigt hatte, dieser Jemand hatte hervorragende Arbeit geleistet, leider zu meinen Ungunsten, dachte Suko.
    Hier kam er aus eigener Kraft kaum weg. Man hatte zwar seinen Körper binden können, die Gedanken allerdings nicht, und deshalb fing er an zu überlegen.
    Er hatte gehen wollen und die Tür bereits vor sich gesehen, als es ihn erwischte. Ein Schlag, brutal, schnell und knallhart. Ohne Vorwarnung. Den Schläger selbst hatte er nicht gesehen, weil einfach alles zu schnell gegangen war. Er konnte sich aber vorstellen, daß es Dino Kellerman gewesen war.
    Der hätte nur ein paar Schritte zurückschleichen müssen, um ihn zu erwischen.
    Dann waren für ihn die Lichter ausgegangen. Aufgewacht war Suko erst auf dieser Streckbank.
    Kam er aus eigener Kraft von diesem Folterinstrument weg? Das war die große Frage.
    Er startete den Versuch bei den Armen. Die Schmerzen in seinem Kopf ignorierte er, nur gelang es ihm nicht, die Arme anzuziehen. Sie waren so straff nach hinten gezerrt worden wie eben möglich, und Suko erinnerte sich daran, daß
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